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0643 - Schlangenträume

0643 - Schlangenträume

Titel: 0643 - Schlangenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gezeigt hatten.
    Schlangen gab es in Indien zuhauf. Man erschlug sie.
    Ssacah war ein Dämon. Den erschlug man nicht so einfach.
    Bishop hatte die Macht, über die Ssacah verfügte, sehr schnell erkannt.
    Aber wo eine Schlange kriecht, kriecht der Mensch noch lange nicht.
    Bishop plante, Ssacahs Macht für seine eigenen Zwecke zu benutzen.
    Und das hier war der Versuch, einen ersten Schritt zu machen.
    Bishop ging den Weg in die Zukunft an Ssacah vorbei.
    Er sah Alice wieder an.
    »Du wirst weitermachen - vorerst«, sagte er.
    ***
    Nicole Duval schlief. Und träumte.
    Von einer gelben Sonne am dunkelroten Abendhimmel. Die Silhouetten exotischer Bauten hoben sich bizarr vom Horizont ab. Sie sah eine Frauengestalt, die die Arme ausbreitete. Plötzlich wurde der Kopf zu einem tückisch grinsenden Totenschädel.
    Schlangen krochen aus den Händen der Schädelfrau hervor, arbeiteten sich vorwärts, Nicole entgegen.
    Eine der Schlangen griff die andere an, verschlang sie und würgte sie in ihren eigenen Leib hinein. Dann verwandelte sie sich. Wurde zu einem Tiger, der vor Nicole aufragte und sie anfauchte.
    Nicole sah auch ein Tor.
    Aber es war keines, durch das sie aus dieser seltsamen Welt wieder verschwinden konnte. Es war eines, das hierher führte und das sie benutzt hatte.
    Sie war in diesem Traum nicht in der Lage, sich zu fragen, wann sie es benutzt hatte. Sie war einfach hier.
    Sie wußte nur: dies war die Welt, in der sich ihr Schicksal erfüllen sollte. Aber sie konnte den Weg dorthin nur im Schlaf gehen.
    Als sie wieder erwachte, befand sie sich nicht mehr dort.
    ***
    »Also müssen wir irgendwie in diese andere Welt eindringen«, sagte Zamorra. »Und das schnellstens, ehe noch mehr Unheil geschieht. Der Zugang ist nur im Traum geöffnet?«
    »Zumindest hatte ich diesen Eindruck«, erklärte Nicole ernst.
    Sie und das Para-Mädchen Eva hatten sich zu einem verspäteten Frühstück zusammengefunden; es ging auf die Mittagsstunden zu. Für Zamorra und Nicole war das normal. Langer Schlaf am Vormittag war nicht etwa exzessives Faulenzen, sondern Ausgleich dafür, daß sie sich normalerweise die Nächte um die Ohren schlugen. Die Schwarzblütigen, Gespenster und Dämonen, waren Geschöpfe der Nacht, die man am ehesten in den dunklen Stunden bekämpfte, in welchen sie vornehmlich aktiv wurden.
    Gastgeber Robert Tendyke war in Miami unterwegs; weder Zamorra noch Nicole hatten ihn bisher auf ein paar wichtige Dinge ansprechen können. Die Peters-Zwillinge waren draußen auf dem Grundstück mit irgendwelchen Kleinigkeiten beschäftigt. Amüsiert registrierte Nicole, daß sowohl Zamorra als auch Eva, die Männern aus dem Weg ging und Frauen liebte, vom Fenster des Frühstücksraums aus den erfreulichen Anblick der beiden blonden Schönheiten genossen, die sich wie meistens erfrischend hüllenlos unter Floridas Sonne bewegten.
    »Soll ich mich auch ausziehen, damit ihr zwei mit Augen und Gedanken hier bei der Sache bleibt?« fragte sie mit mildem Spott.
    Eva und Zamorra grinsten sie verständnisinnig an. »Klar«, verlangten sie gleichzeitig. »So gute Ideen solltest du öfters haben und dann auch sofort in die Tat umsetzen.«
    »Das könnte euch so passen«, murmelte Nicole. »Bin ich etwa euer Lustobjekt?«
    »Sicher«, nickte Zamorra.
    »Richtet euch auf dem Truck Stop von Gainesville häuslich ein«, empfahl Nicole. »Oder zahlt mir für jedes Teil, das ich ausziehe, zehn Dollar.«
    »He, du stellst dich doch sonst nicht so an, wenn es um ein bißchen nackte Haut gçht«, wunderte Zamorra sich.
    »Da wußte ich ja auch noch nicht, welche Mengen Geld man damit verdienen kann«, erwiderte Nicole. »Chef, du hast die Wahl - entweder eine Gehaltserhöhung, oder ich kündige und nehme einen Job im Café Lingerie an.«
    »Schätze, dann werde ich Château Montagne verkaufen und bei dir Stammkunde werden müssen«, brummte Zamorra. »Was ist nun mit diesem Tor in die andere Welt? Sehe ich das richtig, daß wir es nur schlafend durchschreiten können?«
    Nicole nickte. »Zumindest bei mir war es so.«
    »Was heißt, zumindest bei dir?« hakte Eva ein. »Gibt es auch andere? Waren noch andere Träumende in deiner anderen Welt?«
    Nicole schüttelte den Kopf.
    »Ich habe niemanden sehen können außer mir«, gestand sie. »Aber ich habe das Gefühl, daß dieser Traum nicht nur für mich allein war.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Gefühl, wie gesagt. Die Sache scheint mir etwas zu aufwendig gemacht. Warum sollte man nur mich

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