Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0643 - Schlangenträume

0643 - Schlangenträume

Titel: 0643 - Schlangenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Wagen befand, ließ er zurück. So wie jene, die er bei der Entführung ins Auto des Staatsanwalts geworfen hatte.
    Die Ssacah-Ableger waren zwar eindeutige Hinweise, aber vielleicht waren sie auch auf andere Weise nützlich. Jeder Biß war hilfreich, wenn jemand leichtsinnig genug war, sich beißen zu lassen.
    ***
    »Unglaublich«, stieß Nicole hervor. »Sie haben den Wagen einfach hier stehengelassen! Das ist doch ein Trick! Vorsicht - passen Sie auf! Im Auto könnte sich eine Schlange befinden!«
    Sands war aus dem Hubschrauber geklettert und hatte sich dem Jaguar genähert, umkreiste ihn vorsichtig.
    Zamorra wandte sich an Monica Peters. »Kannst du irgendwo O’Donaghues Gedanken feststellen?« fragte er leise.
    Es war die schnellste Möglichkeit, die Gesuchten ausfindig zu machen.
    Bishop selbst war telepathisch nicht zu erfassen. Er war auf eine ähnliche, wenn auch andere Weise mental abgeschirmt wie die Mitglieder der Zamorra-Crew. Deshalb mußte Monica es bei dem Staatsanwalt versuchen -sofern sie sein Gehirnstrommuster kannte. Wenn sie bei den Unterhaltungen am Truck Stop nicht ausdrücklich darauf geachtet hatte, konnte sie es allerdings nicht erfassen. In diesem Fall konnte sie höchstens nach allgemeinen Gedankenbildern »Ausschau halten«, die sich wohl mit der Situation des Entführten befaßten.
    Die blonde Telepathin versank für kurze Zeit in tiefste Konzentration. Dann zuckte sie mit den Schultern.
    »Ich kann ihn nicht spüren«, sagte sie. »Entweder ist er sehr weit fort, so weit, daß ich ihn nicht mehr erfassen kann, oder er ist tot. Jedenfalls nehme ich keine Gedanken von ihm wahr, auch keine Bewußtseinsmatrix.«
    »Sehr weit fort würde bedeuten, daß ein Weltentor benutzt wurde?« vermutete Zamorra. »Oder etwa Regenbogenblumen, falls hier zufällig welche wachsen?«
    »Weltentore sind wahrscheinlicher«, nahm Nicole an. »Denn auch wenn wir immer wieder an den unmöglichsten Stellen der Welt auf Regenbogenblumen treffen, kann es so unglaublich viele davon einfach nicht geben - andere Menschen hätten sie schon lange vor uns entdeckt. Vielleicht haben sie aber auch einfach ein anderes Fahrzeug benutzt. Wir werden wohl erneut die Zeitschau bemühen müssen, um etwas herauszufinden.«
    Zamorra checkte den Jaguar ab und entdeckte tatsächlich eine Messing-Kobra im Beifahrer-Fußraum. Gemeinsam schafften sie es, den Ssacah-Ableger auszutricksen und auszulöschen.
    »Was jetzt?« fragte Sands.
    »Ich probiere die Zeitschau aus«, sagte Nicole.
    Zamorra nickte den beiden Piloten zu. »Jemand sollte versuchen, herauszufinden, welche lokale Adresse Bishop angegeben hat, als er den Wagen mietete. Kriegen Sie das mit Ihren Computern hin, Gentlemen?«
    In diesem Fall kriegten sie es nicht hin, weil es keine Hoteladresse in den Unterlagen gab. Es gab überhaupt nichts - nicht einmal eine Kreditkartennummer. Es war beinahe, als hätte Bishop den Wagen vom Hof der Verleihfirma gestohlen. Aber das wäre längst bemerkt worden.
    »Vielleicht hat er jemanden magisch beeinflußt und damit die Herausgabe des Wagens bewirkt«, überlegte Nicole. »Vielleicht ist jemand vom Firmenpersonal längst ein Ssacah-Diener.«
    »Langsam aber sicher kommt es mir so vor, als würde das Problem immer ungreifbarer und unangreifbarer, je länger und intensiver wir uns damit beschäftigen«, brummte Zamorra verdrossen. »Es wird Zeit für eine kleine Erfolgsmeldung.«
    Nicole versuchte sie ihm zu bringen, indem sie sich mit der Zeitschau bemühte, die Spur zu verfolgen. In der Tat stellten sie fest, wohin sich Bishop und der Ssacah-Diener O’Donaghue gewandt hatten - daß er gebissen und erfolgreich mit dem Keim infiziert worden war, ließ sich auf diese Weise ebenfalls feststellen.
    Aber noch ehe sie die Flüchtigen verfolgen konnten, wurden sie gestört.
    Polizei traf ein.
    Daß Nicole versucht hatte, nach dem Jaguar fahnden zu lassen, erwies sich jetzt als Bumerang. Man hatte - ebenfalls über das GPS - den Standort des Fahrzeugs aufgespürt und kam jetzt, um ihn sicherzustellen. Es kam zu endlosen Gesprächen und Diskussionen, und als die Lage endlich einigermaßen klar war und die Beamten mit dem sichergestellten Wagen verschwanden, hatten Bishop und O’Donaghue bereits einen erheblichen Vorsprung. Wie sich bei einer notwendigerweise zu Fuß stattfindenden Verfolgung herausstellte, waren sie querfeldein marschiert und schließlich per Anhalter mit einem Auto in Richtung Süden verschwunden. Und dieses Auto mittels

Weitere Kostenlose Bücher