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0644 - Der Leichenfürst von Leipzig

0644 - Der Leichenfürst von Leipzig

Titel: 0644 - Der Leichenfürst von Leipzig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die sich dunkelrot von der normalen Haut abhoben.
    Wichtig war der Schatten. Ihn hatte die Hölle gezeichnet. Erst wenn er und Hoffmann eine Symbiose bildeten, würde die schwarzmagische Kraft voll zum Tragen kommen.
    Würde er sich dagegenstemmen? Wenn er vernünftig war, nicht, denn er spürte Schmerzen.
    Erst jetzt hatte auch der letzte Gast richtig mitbekommen, was hier genau ablief. Einige Männer waren aufgesprungen. Frauen ebenfalls. Sie alle hatten Haltungen eingenommen, als wollten sie jeden Moment zur Tür rennen und verschwinden.
    Das taten sie nicht. Die Spannung und die Neugierde hielten sie auf dem Fleck. Zudem tat sich etwas, das ihre Gemüter beruhigte. Ich rief das Wort Polizei.
    Daraufhin trat eine leichte Entspannung ein. Keiner begriff allerdings, was hier ablief. Für die Gäste musste der Kommissar verrückt geworden sein, weil er sich so unnormal benahm.
    Das allerdings war ihm nicht anzulasten. Der Schatten kannte kein Pardon. Gnadenlos drückte er zu, und Harry Stahl wand sich unter diesem grauenvollen Zwang.
    Ich hörte genau, wie er keuchend nach Luft schnappte. Seine Augen traten aus den Höhlen hervor, sogar die Zunge schnellte aus dem Mund. Sie sah aus wie ein rotgrauer Klumpen, der mal nach vorn und dann wieder zurückzuckte.
    »Lass es, Hoffmann!«
    Und Hoffmann gehorchte. Wie er es anstellte, wusste ich nicht. Jedenfalls verschwand der Schatten von Harrys Brust. Der Kommissar konnte wieder atmen. Er holte Luft, taumelte gleichzeitig zurück und fiel gegen den Flügel, der dem Aufprall nicht standhielt und auf dem Podium ein Stück zur Seite rutschte.
    Der Schatten war verschwunden. Ich hatte ihn zuletzt gesehen, wie er zwischen den Gästen tanzte, aber keinen Menschen mehr angriff.
    Auch ich lockerte den Griff, was Hoffmann natürlich merkte. Blitzschnell riss er sich frei.
    In den folgenden Sekunden wurde mir drastisch vor Augen geführt, dass ich einen schweren Fehler begangen hatte.
    Hoffmann war frei und rannte sofort weg. Ich hetzte in dem Augenblick zu Harry Stahl hin, der über dem Flügel lag und keuchend atmete. Als ich nachfassen wollte, war Hoffmann bereits verschwunden. Dafür hörte ich sein schrilles, irres Lachen. Der Hut saß noch immer auf seinem Kopf, als wäre er dort festgewachsen. Er selbst war an dem Podium vorbeigerannt, nach links weg, fort von mir.
    Der Schatten hatte sich in die entgegengesetzte Richtung begeben, drehte sich urplötzlich und huschte auf ihn zu.
    Ich war zu weit entfernt, um eingreifen zu können. Okay, mit einem geweihten Silbergeschoss hätte ich einiges klarmachen können, dazwischen jedoch schoben sich die Gäste, denn sie waren von ihren Plätzen aufgesprungen.
    Ich fand kein Ziel mehr.
    Der Kommissar drückte sich wieder hoch. Er hielt den Kopf noch gesenkt und atmete schwer.
    Schreie und laute Rufe gellten durch den Raum. Wie Signalsirenen erreichten sie meine Ohren, und dann kam der verfluchte Zombie.
    Er hatte den Tisch in die Höhe gehoben und stampfte auf mich zu. Das sah Harry Stahl.
    Als er sich der Bestie in den Weg stellen wollte, wurde er von ihr zur Seite geschleudert. Er rollte vom Podium. Ich hörte ihn noch fluchen, dann musste ich mich um den Zombie kümmern.
    Ich wusste nicht, ob die Platte eine Silberkugel auffangen würde, deshalb ließ ich die Beretta stekken.
    Das Kreuz hielt ich noch in der Hand. Als sich der Zombie mitsamt des Tisches nach vorn warf, war ich schneller, glitt zur Seite und führte einen Rundschlag durch.
    Zusammen mit meiner Hand krachte das Kreuz in den Rücken des untoten Wesens.
    Das war sein Untergang!
    Plötzlich zuckte er zusammen, als hätten ihn mehrere Peitschenschläge zugleich erwischt. Ich sah noch in sein Gesicht, das vor meinen Augen zersprang.
    Unter den Resten tauchte ich weg, zerrte den Kommissar in die Höhe und hetzte mit ihm zusammen auf den Ausgang zu, wo wir mit zahlreichen Gästen zusammenstießen, weil diese in ihrer Panik ebenfalls nach draußen wollten.
    Wir mussten uns den Weg bahnen, schleuderten die Menschen zur Seite und sahen den Mann, der uns auch empfangen hatte. Nur stand er nicht mehr hinter seinem Pult, sondern hockte in einem altersschwachen Korbsessel, der unter seinem Gewicht ziemlich zusammengedrückt worden war.
    Aus großen Augen glotzte er uns an. Ich zerrte ihn hoch. Harry tat noch nichts, weil er unter den Folgen des Schattenangriffs litt. Er stand neben mir, keuchte, rang nach Worten, aber die Fragen stellte ich.
    »Wo ist der Mann hin?«
    »Ich -

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