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0644 - Der Leichenfürst von Leipzig

0644 - Der Leichenfürst von Leipzig

Titel: 0644 - Der Leichenfürst von Leipzig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch etwas zurückgesetzt lag.
    »Da ist er durch.«
    »Das wissen Sie?«
    »Ja, ich sah ihn.«
    Ich hatte eine Frage. »Was ist das hier?«
    Der Kommissar lachte. »Ein Hotel, John.«
    »Nein.«
    »Doch, nur die Beleuchtung ist hin. Außerdem liegt der Eingang um die Ecke.«
    Bevor wir uns auf den Weg machten, rüttelte ich noch an der Klinke und musste feststellen, dass die Tür leider verschlossen war. Das wiederum ärgerte mich.
    »Brauchen Sie mich noch, Kommissar?«
    Stahl fragte mich. »Brauchen wir ihn, John?«
    »Ich glaube nicht. Aber behalten Sie bitte das Haus im Auge, Herr Brinkmann.«
    »Natürlich.« Der junge Mann war froh, zurückgelassen zu werden. Er wischte mit einem Tuch den Schweiß von seiner Stirn, während wir um die Ecke gingen und tatsächlich sehr bald vor einem Hoteleingang standen. Die Beleuchtung funktionierte nicht mehr, nur der erste Buchstabe schimmerte in einem schwachen rötlichen Farbenspiel.
    Allerdings brannte im Erdgeschoss Licht. Wegen der geschlossenen Vorhänge drang nur ein schwacher Schein nach draußen.
    Dafür war die Tür nicht verschlossen. Wir gelangten in einen Raum, der als Foyer benutzt wurde.
    Die alten Teppiche zeigten die Spuren zahlreicher Abdrücke.
    Eine Rezeption war ebenfalls vorhanden. Sie glich allerdings mehr einem Pult, das etwas zu breit geraten war. Hinter ihm stand ein Mann. Er hatte bis zu unserem Eintritt geschrieben, nun allerdings schaute er auf.
    Kommissar Stahl nickte. »Hören Sie, wir…«
    »Es tut mir schrecklich Leid, aber wir haben keine Zimmer mehr frei.«
    »Das wollen wir auch nicht.«
    Der Mann in seinem abgewetzten, leicht glänzenden schwarzen Jackett sprach sofort weiter. »Wenn Sie etwas essen wollen, werden Sie auch Pech haben, denn sämtliche Tische sind vorbestellt worden…«
    »Wir wollen auch nichts essen.«
    Richtig aufmerksam wurde der Mann erst, als Harry Stahl ihm seinen Ausweis unter die Nase hielt.
    »Wissen Sie nun Bescheid?«
    »Was will denn die Polizei bei uns?« Er wischte seine schweißfeuchten Innenflächen am Jackett ab und machte es noch glänzender.
    »Es geht uns um einen Mann.«
    »Ist er Gast?«
    »Das glaube ich nicht.« Stahl gab dem Portier die Beschreibung des Zombies.
    »Und der soll hier bei uns sein oder gewesen sein?«, fragte er mit gedehnter Stimme.
    »Wir gehen davon aus.«
    »Daran müsste ich mich erinnern.«
    »Haben Sie sich in den letzten beiden Stunden hier stur an Ihrem Platz aufgehalten?«, wollte Stahl wissen. »Nein, nicht immer.«
    »Dann könnte es sein, dass…«
    »Ich kontrolliere nicht jeden Gast.« Er lachte. »Diese Zeiten sind ja vorbei, nicht?«
    »Stimmt schon.«
    Ich trat so nahe an das Pult heran, dass ich meine Hände an den Rand legen konnte. »Dürfen wir uns bei Ihnen umschauen?«
    »In den Zimmern?«
    »Möglicherweise auch dort. Zunächst wäre das Restaurant interessanter.«
    »Da ist kein…«
    »Wir wollen uns nicht setzen, nur schauen, wer sich dort aufhält. Kann ja sein, dass…«
    »Wie Sie meinen, bitte.«
    »Danke sehr.«
    Ich ließ Harry Stahl den Vortritt, der sich nach rechts wandte, weil sich dort die mit einem Glaseinsatz versehene Tür des Restaurants abzeichnete.
    Die Tür klemmte etwas, als er sie aufdrückte. Warmer Lichtschein umfing uns. Er strömte aus lüsterähnlichen, sehr alten großen Lampen.
    Im Raum verteilt standen die Tische. In der Mitte zwei runde, an den Wänden die viereckigen. Wenige Treppenstufen führten an der linken Seite zu einer Tür hoch, hinter der die Küche lag.
    Das Publikum war gemischt. Männer und Frauen saßen an den Tischen. Viele kamen aus dem Westen, was man ihrer Kleidung schon ansah. Soweit ich erkennen konnte, wurde jeder satt, denn die Portionen waren mehr als reichlich.
    Ein Podium entdeckten wir auch. Dort hatte ein alter Flügel seinen Platz gefunden.
    Im Schatten des Podiums stand ein Zweiertisch. Man musste erst tiefer in den Raum hineingehen, um ihn überhaupt erkennen zu können. Ich nahm diesen Tisch im Drehen wahr.
    Und da saß er.
    Ich hatte ihn nie zuvor gesehen, doch an seiner steifen Haltung erkannte ich, dass nur er es sein konnte. Vor ihm stand ein Glas mit Wasser, das er nicht angerührt hatte. Sein glasiger Blick war nach vorn gerichtet, nur konnte ich nicht erkennen, wohin er schaute. Für meinen Geschmack stierte er ins Leere.
    Der Kommissar trat zu mir. »Pech, John. Der wird sich hüten, hier zu hocken.«
    »Nein, da ist er.«
    »Wo?« Seine Stimme zitterte plötzlich.
    Ich zeigte nicht

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