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0644 - Die Bestie von Aronyx

0644 - Die Bestie von Aronyx

Titel: 0644 - Die Bestie von Aronyx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gegeben. Sie war eine Ewige, kein räudiger Gkirr.
    »Ich danke Euch, Herr«, sagte sie und neigte leicht den Kopf. Dabei dachte sie: Sei froh, daß ich inkognito hier bin. Aber schon bald werden wir deinesgleichen zeigen, wem der Titel Herr zusteht…
    Prey erhob sich und ließ sie allein, um sich um Ern Vuk zu kümmern, wie er es versprochen hatte.
    Die Ewige hatte plötzlich ein sehr ungutes Gefühl…
    ***
    Zamorra näherte sich dem ORTHOS-Tempel. Wie schon zuvor, ehe er sich von Nicole getrennt hatte, erregte er auch jetzt in seinem Regenbogentrikot die Aufmerksamkeit zahlreicher Menschen. Teilweise wichen sie ihm sogar aus. Die Palastwachen allerdings zeigten erhöhte Aufmerksamkeit und Mißtrauen. Aus der Ferne beobachteten sie wachsam jede seiner Bewegungen, und erst, als klarwurde, daß er nicht zum Königspalast, sondern zum Tempel strebte, schienen sie sich wieder etwas zu entspannen.
    Noch während Zamorra überlegte, wie er sich am einfachsten eine »Audienz« bei dem Hohepriester des Tempels verschaffen konnte, wurde er angesprochen. Gleich drei Priester in ihren dunklen Gewändern traten ihm entgegen, verneigten sich und hießen ihn als »göttlichen Abgesandten« willkommen.
    Man bat ihn ins Innere des Tempels, bot ihm Speisen, Getränke und Sklavinnen an. »Wir alle sind uns dessen bewußt, Göttlicher, daß Eure Zeit äußerst knapp bemessen ist, doch bitten wir Euch inständig, Eure berechtigte Ungeduld nicht in Zorn zu verwandeln. Kane Prey, unser oberster Tempelherr, befindet sich in einem Ritual, das zu unterbrechen unabsehbare Konsequenzen für alles Leben in Stadt und Land nach sich ziehen könnte. Es wird Eure Geduld gewiß nicht mehr allzulange in Anspruch nehmen, und Ihr könnt Euch in der Zwischenzeit dieser Sklavinnen bedienen; sie sind in allen Liebesdingen äußerst erfahren und werden Euch sicher einen höchst angenehmen Zeitvertreib garantieren.«
    »Dies großzügige Angebot erfreut mein Auge und mein Herz«, erwiderte Zamorra sarkastisch. »Ich nehme diese Sklavinnen als Geschenk, wenn's recht ist.«
    »Wie könnten wir einem Göttlichen einen Wunsch abschlagen?« brummte der Priester. Dabei hatte Zamorra das Gefühl, der Kuttenträger sei über diese Forderung gar nicht so erbaut.
    Aber die Burschen sind selbst schuld, wenn sie mir einen ›göttlichen‹ Status aufdrängen, dachte Zamorra spöttisch und beschloß, noch eins draufzusetzen: »Nun geht und laßt mich mit meinen Geschenken für eine Weile allein, auf daß ich mich von ihnen verwöhnen lassen kann. Sagt dem obersten Tempelherrn Kane Prey, er möge sich mit dem Ritual ruhig so viel Zeit lassen, wie er es für nötig hält. Eure Geschenke werden mir die Zeit gewiß nicht lang werden lassen.«
    Die drei Priester zögerten.
    »Habt ihr nicht verstanden?« wurde Zamorra stirnrunzelnd etwas lauter. »Raus mit euch! Und wer an der Türe lauscht oder durchs Schlüsselloch späht, den mache ich dem Schatten zum Geschenk! Husch!« Eine rasche Handbewegung verdeutlichte seine Anweisung.
    Sichtbar unzufrieden zogen die Priester sich zurück. Dem Schatten, dem ORTHOS-Damon des Todes, mochten sie doch nicht so gern vors grausige Antlitz treten, auch wenn er zu denen gehörte, denen man im Tempel huldigte und geflissentlich Opfer darbrachte.
    Zamorra winkte die kaum beklei deten Sklavinnen zu sich her. Dann löste er den Dhyarra-Kristall von seinem Trikot, berührte mit ihm rasch hintereinander die Sklavenkragen der Mädchen und löste sie in Nichts auf.
    »Ihr wurdet mir geschenkt, und ich schenke euch die Freiheit«, sagte er. »Mehr kann ich nicht für euch tun. Ihr schuldet mir nichts dafür. Aber sagt mir, weshalb ich als ein Göttlicher behandelt werde.«
    »Weil Ihr doch der Göttliche Zamorra seid, Herr«, sagte eines der Mädchen unterwürfig. »Einst, als böse Mächte von den Sternen die Welt erobern und Menschen und Götter gleichermaßen auszulöschen trachteten, entsandte Thor von Asgaard im Aufträge des Zeus und in Übereinstimmung mit dem Willen Thuollas und des Weltenvaters Dhasors die beiden Göttlichen Nicole und Zamorra, die die bösen Mächte ein für allemal vertrieben…«
    Zamorras Gedanken bewegten sich zu diesem Thema in gleicher Richtung wie die von Nicole. Es mußte die Regenbogenkleidung sein. Das hätten wir früher wissen müssen, dachte er. So oft sie zwischenzeitlich in der Straße der Götter gewesen waren, hatten sie immer Schwierigkeiten bekommen, waren zeitweise gar versklavt worden. Das alles

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