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0644 - Die Bestie von Aronyx

0644 - Die Bestie von Aronyx

Titel: 0644 - Die Bestie von Aronyx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hätten sie sich sparen können…
    Jetzt, da sie sie nach Jahren erstmals wieder trugen, standen plötzlich Tür und Tor offen…
    Künftig werden wir daran denken. Mit zusätzlicher Kleidung eintarnen, um für diverse Gelegenheiten und Aktionen nicht ganz so auffällig zu sein, können wir uns hier später immer noch…
    »Verlaßt den Tempel«, sagte Zamorra. »Will euch jemand aufhalten, sagt ihm, der Göttliche Zamorra hat euch die Freiheit geschenkt. Und… als Abgesandter des Thor von Asgaard bin ich ein… Anhänger des OLYMPOS. Vergeßt es nicht: Ihr verdankt eure Sklaverei dem ORTHOS, die Freiheit aber dem OLYMPOS.«
    »Wir werden es nicht vergessen, Göttlicher«, hauchte eines der Mädchen.
    Zamorra lächelte hinter ihnen her, als sie gingen. Er konnte nur hoffen, daß die Mädchen sich ihre Freiheit auch bewahren konnten. In einer Welt wie der Straße der Götter konnte das mitunter schwierig werden.
    Aber es tat gut, anderen helfen zu können. Ein bißchen Freiheit, und ein bißchen »Missionarsarbeit« nebenher.
    Er war gespannt, wie die Priester darauf reagierten.
    ***
    Kane Prey war kein Dummkopf. Dem Hohepriester war rasch klar, daß mit der Frau etwas nicht stimmte, die ihren verstandlosen Gefährten zum Tempel gebracht hatte. Während er mit ihr sprach, hatte er sie sehr genau beobachtet und ihr Verhalten analysiert. Er war sicher, daß sie keine Bewohnerin des Landes Grex war, vielleicht nicht einmal in die Straße der Götter gehörte. Sie versuchte zwar, sich anzupassen, aber es fehlte ihr ein gewisses Maß an Unterwürfigkeit. Niemand, der im Glauben an die Götter und Dämonen von ORTHOS und OLYMPOS aufgewachsen war, würde wie sie derart erhobenen Kopfes in den Tempel marschieren.
    Prey mußte an das Gerücht denken, das seit kurzem verbreitet wurde -Abbadon sei Dank noch nicht außerhalb des Tempels -, daß Damon tot sei.
    Ob es stimmte oder nicht, spielte nur eine geringe Rolle; immerhin gab es für den Oberpriester eine deutliche Verbindung zwischen dem Gerücht und dem Auftauchen dieser Frau mit ihrem hilflos gewordenen Begleiter.
    Prey wußte auch, daß Damons Schwertkristall ganz kurz aktiv gewesen war. Sein eigener Dhyarra hatte die Energie registriert, wie auch die Kristalle vieler anderer Tempelangehöriger reagiert hatten.
    Sollten diese Bo Cat und dieser Ern Vuk etwas mit der Sache zu tun haben? Hatte Ern Vuk vielleicht Dämons Schwertkristall berührt? Da der Sternenstein auf Damons Geist verschlüsselt war, reichte bereits eine leichte Berührung.
    Natürlich war Vuk für Prey eine Herausforderung. Der Hohepriester war bereit, unterstützt von seinen Helfern, alles zu tun, um Vuk wenigstens einen Teil seines Verstandes zurückzugeben. Nicht, weil ihm Vuks Schicksal naheging, sondern des persönlichen Triumphes wegen.
    Er hegte zwar nur wenig Hoffnung auf einen Erfolg, wie er es Bo Cat auch schon eingestanden hatte. Aber er wollte es versuchen.
    Bo Cat selbst war ein anderes Problem.
    Um sie würde man sich kümmern. Schneller und gründlicher, als sie ahnte…
    ***
    Indessen hatte die Ewige ihre Erkundung des Tempels begonnen. Dabei interessierte sie weniger das Bauwerk, sie suchte nach jemandem von hohem Rang, den sie befragen konnte. Den Oberherrn des Tempels dafür zu nehmen, empfahl sich nicht. Einer seiner Stellvertreter war da schon besser. Die wußten ebenso Bescheid über die politische Lage in der Straße der Götter, und nach ihnen wurde nicht so häufig verlangt wie nach dem Chef.
    Vielleicht gab es auch jemanden, dem als spezielle Aufgabe die Orientierung über solch sicherheitsrelevante Dinge oblag.
    Cat durchschlenderte die Korridore, warf in jeden Raum, dessen Tür sie öffnen konnte, einen Kontrollblick.
    Aus einem dieser Räume traten drei junge Mädchen hervor, mit kaum mehr als ein paar durchsichtigen Tüchern bekleidet. Sie bewegten sich völlig unbefangen und natürlich. Fast hätte Cat aufgelacht. Viele sogenannte zivilisierte Religionen gaben sich erschreckend prüde, manche verbaten sogar ihren Priestern, sich sexuell zu betätigen. Obgleich ihre Götter ihnen, wenn man den Worten jener Priester glauben durfte, ausdrücklich auftrugen, fruchtbar zu sein und sich zu vermehren. Wie aber sollten die Gläubigen das guten Gewissens tun, wenn ihre Priester ihnen kein Vorbild sein durften?
    Meist führte dies zu Bigotterie und Heuchelei - und erschreckender Erpreßbarkeit.
    Hier in der Straße der Götter hatte man mit solch heuchlerischer Gesinnung nichts am

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