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0644 - Die Bestie von Aronyx

0644 - Die Bestie von Aronyx

Titel: 0644 - Die Bestie von Aronyx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Tempels, durch den kleinen Vorraum und eine schmale, von Vorhängen geschützte Tür in ein Labyrinth von Korridoren und Treppen. In Nicole keimte der Verdacht, daß dieser Tempel zwar äußerlich ein unscheinbares, relativ kleines Bauwerk war, aber was nach außen hin an Prunk und Größe fehlte, hatte man scheinbar nach unten in die Tiefe gebaut.
    Nicole begann sich zu wundern. Wohin führte der Jüngling sie jetzt? Er konnte doch nicht allein in dem ganzen Tempelwerk sein! Aber nirgendwo sah Nicole andere Adepten, Priester oder sonstiges Personal. Dabei hätte ihr Status als »göttliche Abgesandte« doch erfordert, daß der oberste Tempelherr sich ihrer persönlich widmete. Mithin hätte der Adept sie zunächst zum Hohepriester führen müssen…
    Daß er die Bitte, die »Göttliche« zu Byanca zu bringen, dermaßen persönlich nahm, daß er diese Aufgabe mit niemand anderem teilen wollte, konnte Nicole sich allerdings nicht vorstellen. Solch eigensüchtiges Denken und Handeln ließ die Tempelordnung, die ganze Hierarchie, überhaupt nicht zu. Weder hier noch in irgendeinem anderen Tempel.
    Nicole wurde langsam mißtrauisch.
    Wurde sie hier in eine Falle gelockt?
    Sie blieb schließlich stehen.
    Irritiert verharrte auch der Adept, als er bemerkte, daß sie ihm nicht mehr folgte.
    »Göttliche…?«
    »Weißt du überhaupt, wohin du mich führst?« Sie bemühte sich, ein wenig arrogant zu klingen.
    »Ich führe Euch zu der Göttlichen Byanca, wie Ihr es wünscht, Göttliche!« erwiderte er und verneigte sich.
    »Weshalb auf so verschlungenen Pfaden? Und überhaupt - wo sind alle anderen, die in diesem Tempel den Göttern dienen?«
    Er blinzelte verwirrt. »Welche anderen? Wovon sprecht Ihr, Göttliche?«
    Ihre Hand näherte sich dem Blaster an der Magnetplatte. Im gleichen Moment setzte die Verwandlung ein.
    Von einem Augenblick zum anderen wurde der Adept zu einem menschenmordenden Monster - das auch vor Göttlichen nicht zurückschreckte…
    ***
    Der Hohepriester Kane Prey hatte sich der Angelegenheit persönlich angenommen. »Ich werde versuchen, deinem Begleiter wenigstens einen Teil seines Verstandes zurückzugeben«, sagte er. »Aber ich kann dir nicht versprechen, daß es mir gelingt. Du solltest den dunklen Göttern Opfer bringen und ihre Gunst erflehen, während ich das Ritual durchführe.«
    »Es gibt ein Ritual?« fragte Bo Cat erstaunt. »Bedeutet das, daß Ihr schon öfters vor Problemen wie diesem standet?«
    »Es ist ein Problem, das oft an uns herangetragen wird«, sagte der oberste Tempelherr. »Bisher ist es nie gelungen, es zufriedenstellend zu lösen. In einem Fall gelang es, einen Teil des Verstandes zurückzubringen, das aber auch nur, weil der Unglückliche einen Dhyarra-Kristall benutzte, der lediglich eine Stufe stärker war, als er es verkraftete. Um wieviel stärker war es in diesem Fall?«
    »Ich weiß es nicht«, log Cat. Vuk hatte einen Dhyarra 3. Ordnung getragen. Aber der Kristall im Schwert war ein Gigant, einem Machtkristall nicht unähnlich. »Aber der Unterschied war sicher gewaltig.«
    »Dann solltest du keine Hoffnungen hegen«, warnte der Hohepriester ehrlich. »Ich glaube nicht, daß es gelingt. Dennoch werde ich deinen Gefährten dem Ritual unterziehen. Bringe du ein Opfer.«
    »Es gibt nichts, was ich besitze«, murmelte Bo Cat, die nebenbei auch gar nicht daran dachte, sich irgendwelchen barbarischen Gebräuchen zu unterwerfen. Ihr ging es nur darum, erst einmal in den innersten Bereich des Tempels gelangt zu sein. Von hier aus konnte sie weitersehen.
    Es war immerhin eine interessante Information, daß es jemandem in der Straße der Götter gelungen war, einem Dhyarra-Geschädigten wenigstens einen Bruchteil seines Verstandes zurückzugeben. Cat war sicher, daß der Hohepriester sie nicht belog. Es klang alles in sich schlüssig.
    Es war zwar nicht unbedingt das, was der ERHABENE erfahren wollte. Aber es würde ihn garantiert interessieren und Einfluß auf die weitere Vorgehensweise haben.
    Kane Prey musterte sie nachdenklich.
    »Es wird sich sicher etwas finden. Sei vorerst Gast des Tempels. Man wird dir sagen, welches Opfer du zu bringen hast.«
    »Wo soll ich warten?« fragte sie.
    »Bewege dich im ganzen Tempel, wie es dir beliebt, lerne ihn kennen. Frage, was du wissen willst.«
    Bo Cat schluckte.
    Sie witterte eine Falle. Aber sie konnte nicht erkennen, wie diese Falle aussah. Dazu hätte sie Gedanken lesen können müssen. Aber diese Fähigkeit war ihr nicht

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