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0645 - Das ewig Böse

0645 - Das ewig Böse

Titel: 0645 - Das ewig Böse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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verstoßen, um alles wieder ungeschehen zu machen.
    Als hätte es sie nie gegeben…
    »Das kannst du nicht tun!« schrie sie. »Du wirst uns alle vernichten!«
    Der Zauberer ignorierte sie. Er benötigte seine gesamte Konzentration, um sich von der fremden Magie nicht überrennen zu lassen. Der Zauber war mittlerweile so kompliziert, daß er ihn selbst nicht mehr verstand, sondern nur noch die Stellen flickte, an denen die fremde Magie versuchte, zu ihm durchzudringen.
    Und dann geschah etwas, womit er nicht gerechnet hatte.
    Der Zauber der Seherin kehrte zurück, loderte auf wie ein im Verborgenen schwelendes Feuer, das jäh durch einen Windstoß neu entfacht wird.
    Anxim-Ha hätte ihm erklären können, was da passierte.
    Ihre Magie wurde zwar von seiner aufgesogen, aber sie veränderte sich dabei. Der Zauber der Seherin verschwand nur scheinbar vor ihren Augen, denn im Hintergrund arbeitete er weiter, eignete sich ganze Stücke von Prahil-Girads Zauber an. Wie zwei Zündschnüre rasten Anxim-Has und sein eigener Zauber auf die Stelle seines magischen Gebildes zu, an der er die Anweisung zur Umkehrung der Zeit versteckt hatte.
    Gleichzeitig trafen sie ein.
    Und die Welt hielt an!
    Prahil-Girad spürte den Ruck, der seine Welt zerriß und hörte das tiefe Grollen, das inmitten der Stadt, genau zwischen ihm und der Seherin, alles zum Erzittern brachte. Die silberblauen Strahlen der miteinander verwobenen Zauber begannen sich zu drehen, langsam zuerst, dann immer schneller, bis nichts mehr zu sehen war außer einer wirbelnden Masse.
    Der Zauberer wich zurück und sah sich nach Anxim-Ha um. Schließlich entdeckte er sie auf dem Boden. Sie stand zwischen herunterfallenden Trümmerstücken und schien nicht zu bemerken, was um sie herum vorging. Sie starrte auf ihre Hände.
    Die Hände einer alten Frau!
    Anxim-Ha hatte zuviel riskiert. Wie auch der Zentaur hatte sie einen großen Teil ihrer Lebensenergie in den Zauber gesteckt, aber von ihr forderte das jetzt seinen Tribut. Innerhalb von Sekunden war die Seherin zu einer Greisin geworden.
    Prahil-Girad wandte sich ab. Er konnte ihr nicht mehr helfen, selbst wenn er das gewollt hätte.
    Statt dessen widmete er seine Aufmerksamkeit dem Zaubernder sich verselbständigt hatte. Die Masse begann kleiner zu werden, schrumpfte in sich zusammen.
    Der Zauberer erschrak. Erst jetzt begann er zu ahnen, was er da geschaffen hatte.
    Vor ihm entstand eine magische Bombe!
    ***
    Anxim-Ha lag in ihrem eigenen, wesentlich luxuriöseren Zelt und wartete. Bald schon würden Nefir-Tan und Nicole-Duval den Turm erreicht haben und sich dem Kampf stellen. Sie hoffte nur, daß ihr Plan aufgehen würde. Tausend Jahre lang hatte sie in dieser Form überlebt, während um sie herum die Welt starb. Um zu überleben, hatte die Kraft des Wesens gereicht. Jedesmal, wenn eine Kriegerin es mit dem heiligen Dolch erstach, floß ein Teil der magischen Kraft der Hälfte, die Anxim-Ha einst geschaffen hatte, in ihren Körper zurück. Daß die Kriegerin bei der magischen Entladung starb, störte sie nicht.
    Aber dieses Mal hatte sie einen ehrgeizigeren Plan. Die fremde Kriegerin hatte Waffen, mit denen sie die andere Seite des Wesens töten konnte, diejenige, welche mit einer Magie angefüllt war, die Anxim-Ha nicht benutzen konnte. Denn jene Magie war ihr zu fremd. Wenn Nefir-Tan und Nicole-Duval gemeinsam das Wesen bekämpften, konnten sie beide Hälften töten. Nefir-Tan mußte nur den Dolch in das Wesen stoßen. Damit würde ihre gesamte Magie wieder in ihren Körper zurückfließen.
    Anxim-Ha würde wieder jung sein.
    Und ewig leben.
    Sollte der Rest der Welt doch in dem magischen Feuer untergehen. Das interessierte sie nicht.
    ***
    Nicole hielt den Blaster schußbereit in der einen Hand, während sie mit der anderen nach dem Dhyarra griff.
    Die Masse der Würmer erreichte sie. Die Leiber bäumten sich vor ihr auf wie die angriffslustiger Schlangen. Ihre Mäuler waren geöffnet und zeigten zwei scharfe Reihen von Knochenplatten, die so aussahen, als könnten sie mit einem einzigen Zuschnappen locker einen Arm durchbeißen.
    Nicole hatte keine Lust herauszufinden, ob ihre Vermutung richtig war. Sie warf einen kurzen Blick auf die Energieanzeige des Blasters. Die Batterie war immer noch zu etwas weniger als einem Drittel voll. Das würde wohl gerade noch reichen, um mit den Würmern fertig zu werden, aber dann hatte sie für ihren Hauptgegner eine Überraschung weniger.
    Aber die Würmer griffen nicht

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