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0646 - Der Templer-Jäger

0646 - Der Templer-Jäger

Titel: 0646 - Der Templer-Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Tiere übernachtet und sich verkrochen haben. Da es keine Toiletten gab, waren die Ecken zum Tummelplatz für schillernde Schmeißfliegen geworden.
    Da der Keller relativ groß war, konnten sich die beiden gut verstecken, wobei sich Balmain fragte, was der Mann und das Mädchen hier unten zu suchen hatten.
    Er wunderte sich sowieso darüber, wie widerstandslos die Kleine mit dem Fremden gegangen war.
    Sie hatte in keiner Sekunde so ausgesehen, als wollte sie die Flucht ergreifen.
    Plötzlich hörte er das Zischen. Im ersten Augenblick dachte er an ausströmendes Gas, bis ihm einfiel, dass dieses Geräusch von Stimmen herstammte. Oder einer Stimme nur, die links von ihm aus der Dunkelheit hervorklang.
    Balmains Waffe deutete in die Finsternis, ohne dass die Mündung ein Ziel gefunden hätte. Der Kommissar blieb auch stehen, denn er wollte hören, was der Mann sagte.
    Nur wenige Worte erreichten seine Ohren. Zudem musste er sich stark konzentrieren und dazu noch raten.
    Er hörte etwas von der Heimat der Templer, von einem alten Turm, in dessen Nähe sie noch wohnten.
    Balmain überlegte.
    Ein alter Turm? Er war Pariser, er liebte die Stadt, er kannte sie sehr gut. Zudem ging er davon aus, dass der alte Turm eigentlich nicht weit entfernt sein konnte.
    Vielleicht der Platz, wo einmal die achteckige Kirche gestanden hatte? Sie war kein touristisches Ziel, nur bestimmte Leute interessierten sich für die Überreste, aber die Bauweise der Kirche, eben dieses Achteck, konnte durchaus auf Templer schließen lassen.
    Sicher war Balmain sich nicht. Er hatte zumindest durch das Belauschen des Gesprächs eine Spur gefunden. Wenn er sich beeilte, konnte er schneller am Ziel sein.
    Balmain drehte sich um und ging. Er hätte rückwärts gehen und sich nicht so sehr in seine eigenen Gedanken verstricken sollen, denn plötzlich hörte er Schritte hinter sich.
    An der mit Geröll beladenen Treppe blieb er stehen, drehte sich um - und sah das Mädchen.
    Kiki tauchte aus der Dunkelheit auf, und sie wirkte wie ein Gespenst. Schrecklich bleich im Gesicht.
    So bleich wie ihr Haar. Eine Gestalt, deren Anblick Angst verbreitete, und die spürte auch der Kommissar. Den Beweis hatte er noch nicht, aber so wie das Mädchen aussah, hielt er es für eine lebende Leiche.
    Er dachte auch an den Mann, der noch in der Dunkelheit lauerte, was auch so bleiben sollte.
    Deshalb drehte er sich blitzschnell um. Ohne zu schießen hetzte er die Treppe hoch. Zu schnell.
    Über einen aus dem Geröll herausfallenden Stein stolperte er und fiel nach vorn.
    Er stützte sich zwar noch ab, die Waffe rutschte ihm aus den Fingern. Und hinter sich hörte er einen Laut, der ihm einen Schauer über den Rücken jagte.
    Ein fürchterliches, ein schlimmes Geräusch, als wollte sich ein Raubtier auf ihn stürzen.
    Balmain griff nicht mehr nach der Pistole. So rasch wie möglich musste er verschwinden. Auf Händen und Füßen kletterte er über das Geröll, doch Kiki war schneller.
    Mit der rechten Hand erwischte sie kurz vor dem Ende der Treppe den ebenfalls rechten Knöchel des Kommissars. Eisern hielt sie fest - und drehte ihn sogar noch.
    Balmain konnte den Schrei nicht unterdrücken. Er machte die Bewegung mit, drehte sich auf den Rücken und sah die schreckliche Person jetzt genau vor sich.
    Kikis Gesicht wirkte fremd und wie mit Kalk angestrichen. Dazwischen schimmerten die Augen wie blasse Teiche. Der Mund stand halb offen, das Röcheln wehte ihm entgegen.
    Da wusste der Kommissar, dass er es mit einer lebenden Leiche zu tun hatte. Zum ersten Mal in seinem Leben stand er einem Zombie gegenüber. Der Zweite lauerte im Hintergrund.
    Kiki besaß übermenschliche Kräfte. Es machte ihr nichts aus, den auf dem Rücken liegenden Kommissar immer näher zu sich heranzuziehen. Es würde nur noch Sekunden dauern, dann hatte sie ihn und konnte ihn auf schlimme Art und Weise töten.
    Sie hatte sich umgezogen. Trotz der eigentlich hellen Kleidung wirkte sie grausam.
    Der Kommissar erlebte in den folgenden Sekunden eine wahre Hölle. Verzweifelt suchte er mit seinen ausgebreiteten Armen einen Halt. Er fand ihn, aber der weibliche Zombie war stärker.
    Vorstehende Kanten rissen ihm die Haut an den Gelenken auf. Blut schmierte über Lehm. Wahrscheinlich wurde die Gestalt dadurch noch rasender und stärker.
    Dann geschah es.
    Die rechte Hand des Kommissars hakte sich fest. Er spürte den Stein, der als Viereck aus dem Lehm ragte und relativ locker saß.
    Was in den folgenden

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