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0646 - Der Templer-Jäger

0646 - Der Templer-Jäger

Titel: 0646 - Der Templer-Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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knochigen, leicht gekrümmten Nasenrücken.
    »In der Tat.«
    Jetzt stand er auf. »Was denn?«
    »Ich beschäftige mich mit den Templern in der Vergangenheit und der Gegenwart.«
    »Ohhh, die alten Kreuzritter. Das ist sehr interessant.« Er nickte einige Male. »Ja, da haben Sie sich ein Gebiet ausgesucht, das kaum erforscht wurde.«
    »Eben.« Ich lächelte ihn an. »Dabei dachte ich, dass Sie mir helfen würden.«
    Er breitete die Arme aus. »Schauen Sie sich um, mein Lieber. Schauen Sie sich nur um. Ich habe hier sehr viele Bücher, es steht dort eine Menge und…«
    »Mir geht es speziell um die Templer. Und auch um Spuren, die sie hinterlassen haben.«
    Jetzt lachte er. »Denken Sie hierbei an den Namen des Viertels, Monsieur?«
    »So ist es.«
    »Hier haben sie damals gelebt.« Er schaute durch das kleine Fenster, als würde er sie noch entdecken. »Aber das ist lange her. Der Platz hat nur den Namen behalten.«
    »Stimmt. Ich möchte nur wissen, wohin sie sich heute zurückgezogen haben. Es gibt sie ja noch.«
    »Oh, ich weiß. Aber es ist schwer…«
    »Wissen Sie es denn?«
    Er hob die Schultern. »Man spricht viel, zu viel, meine ich. Man redet, man…«
    »Wie sieht es mit Unterlagen aus?«
    Aaron Winter deutete auf die Bücherwand. »In jedem Buch werden Sie etwas über sie lesen.«
    »Das ist mir zu wenig. Sind keine konkreten Spuren mehr vorhanden, die auf ein heutiges Wirken der Templer hindeuten?«
    Lauernd schaute mich der Verkäufer an. Wahrscheinlich überlegte er, ob er mir trauen konnte.
    Schließlich hatte er sich für mich entschieden. »Es gibt da schon etwas, Monsieur.«
    »Und wo, bitte?«
    »Bei mir«, erklärte er voller Stolz. Er winkte mit dem Zeigefinger. »Kommen Sie mit.«
    Ich folgte ihm in einen Nebenraum. Eine Tür öffnete er nicht. Er drückte kurzerhand gegen eine bestimmte Stelle im Regal, das nach hinten schwang und einen Durchschlupf frei gab in ein düsteres Lager, wo sich ebenfalls Bücher stapelten. Allerdings nicht in Regalen, sondern auf dem Fußboden.
    »Das sind ja wieder Bücher«, sagte ich enttäuscht.
    »Nun ja, hier ist noch etwas anderes.« Winter trat auf eine Wand zu. Er zupfte an einer Decke, die bisher etwas verborgen hatte. Im nächsten Augenblick lag es frei.
    Ich war näher herangetreten und sah ein breites Metallschild. »Das habe ich gefunden«, erklärte mir der Mann. »Ich konnte es reinigen und die Schrift entziffern.«
    »Hat sie etwas mit den Templern zu tun?«
    »Natürlich.«
    »Licht gibt es hier wohl nicht?«
    »Nein, die Kerze…«
    Ich winkte ab. »Vergessen Sie die Kerze, Meister.« Ich holte die Lampe hervor, ging in die Knie und leuchtete das Schild an. Es bestand aus Eisen. Die Schrift war eingraviert worden und in Versform zu lesen. Aaron Winter trat zur Seite, damit er mich beim Lesen nicht störte. Ich las einmal, ich las zweimal und wusste plötzlich, dass ich die Spur der Templer gefunden hatte.
    Gold und Silber reicher Segen liegen auf der Templer Wegen.
    Die Templer wurden allesamt gefangen durch des Königs Hand.
    Weiß nicht, ob's Recht, ob's Unrecht war…
    Ich stand wieder auf, wischte über meine Stirn und stieß einen leisen Pfiff aus.
    »Nun, Monsieur?«
    Ich räusperte mich. »Das ist allerhand, auch wenn es nur fünf Zeilen sind.«
    »Die viel aussagen.«
    »Sicher.«
    »Interessieren Sie die Schätze der Templer?«
    Und ob die mich interessierten. Ich wusste schließlich, wo sie lagerten, aber das war in Neufundland, ich selbst hatte schon vor ihnen gestanden, in einer Höhle tief unter dem Meeresgrund. Hier würde ich wohl keine Schätze finden.
    »Ich würde den Schatz aber gern finden.«
    »Kann ich mir denken.« Mein Lächeln fiel spärlich aus. »Diese Zeilen beinhalten einen Teil der Geschichte. Man hat den Orden zerschlagen, weil Phillip der Schöne und der damalige Papst Clemens V. in der Klemme steckten. Finanziell, meine ich. Deshalb bin ich nicht hergekommen. Ich möchte eine Spur der Templer aufnehmen. Es müssen noch welche hier in Paris leben.«
    »Nun ja…«
    »Bitte, Monsieur Winter…«
    »Kommen Sie mit.«
    Wir verließen den Lagerraum. Aaron Winter stellte das Regal wieder richtig und schaute aus dem Fenster.
    »Woher haben Sie dieses Schild?«
    »Ich bekam es geschenkt.«
    »Gut. Und es stammt woher?«
    »Aus dieser Gegend. Der alte Turm, nehme ich an. Ja, der alte Templerturm.«
    »Gibt es den noch?«
    Winter drehte sich wieder um. »Ja, der steht. Zwar nicht mehr so wie früher, aber er ist noch

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