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0646 - Der Templer-Jäger

0646 - Der Templer-Jäger

Titel: 0646 - Der Templer-Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vorhanden. Gewissermaßen ein Denkmal. Er hat zu einer Templerkirche gehört. Sie zeigte eine achteckige Form. Man hat die meisten Mauern eingerissen.«
    »Nicht den Turm?«
    »Nur Teile davon.«
    »Wo kann ich ihn denn finden?«
    »Am Rand des Platzes. Es gibt dorthin eine schmale Gasse. Nach Norden. Sie führt direkt zu der Kapelle. Daher habe ich auch die Tafel.«
    »Die Sie nicht verkaufen wollen, nehme ich an.«
    Vor meiner Frage nickte ich ihm zu. »Kann man diesen Turm besichtigen?«
    »Sicher.«
    »Hat er heute noch eine Bedeutung?«
    Aaron Winter atmete zuerst tief ein, danach ebenso tief aus. »Ich bin mir nicht sicher, aber man spricht davon, dass hin und wieder Menschen zum Turm gehen und sich dort versammeln. Sie schauen ihn sich bestimmt nicht nur an.«
    »Sind es Templer?«
    Winter lächelte. »Das weiß ich nicht. Aber ich kann Ihnen versichern, dass in diesem Viertel noch zahlreiche Templer leben, auch wenn sie sich öffentlich nicht dazu bekennen. Das hat heutzutage noch immer einen bitteren Beigeschmack.«
    »Kann ich mir denken. Sie sind nicht zufällig…?«
    »Nein, ich gehöre dem jüdischen Glauben an und bin nur geschichtlich stark interessiert.«
    »All right, dann darf ich mich bedanken. Ich werde zurückkommen und noch etwas kaufen.«
    »Nicht nötig, Monsieur. Auch wenn Sie bewaffnet sind, scheinen Sie jemand zu sein, dem man vertrauen kann. Ich habe Menschenkenntnis. Sie meinen es ehrlich.«
    »Danke, Monsieur. Sie gehören zu den Menschen mit einer außergewöhnlichen Beobachtungsgabe.«
    »Die bekommt man hier, wenn man derart lange im Geschäft ist. Trotzdem, geben Sie Acht. Es gibt Menschen, die nicht gern an die Templer-Vergangenheit erinnert werden.«
    »Das weiß ich. Merci und au revoir.«
    Als ich wieder nach draußen in die Wärme trat und mich umschaute, stand Aaron Winter in der Tür.
    Er schaute mir nach. Sein Gesicht war unbewegt.
    Den Turm würde ich finden, daran gab es für mich keinen Zweifel. Aber was nutzte mir ein altes Gebäude, das teilweise eingestürzt und eingerissen war?
    War dieser Turm auch die Spur, die der Templerjäger Hoffmann suchen würde?
    Es wäre der Idealfall gewesen, wenn ich dort mit ihm und dem Schatten zusammentreffen würde…
    ***
    Kommissar Balmain wusste auch nicht, weshalb er dieser Person überhaupt nachspionierte. Kiki war ein Mädchen wie viele. Es lebte mehr schlecht als recht, war auf die schiefe Bahn geraten und versuchte nun, das falsche Glück durch irgendwelche Drogen zu erhaschen.
    Davon wollte er sie befreien!
    Der Mann schüttelte über sich selbst den Kopf. Er war als knochenharter Bulle bekannt. Nur äußerst selten hatte er sich persönlich dermaßen engagiert, und die Frage blieb einfach, weshalb er das überhaupt tat. Vielleicht weil er selbst gern eine Tochter gehabt hätte, die ihm nicht vergönnt gewesen war bei der ewig nörgelnden und kränkelnden Frau. Deshalb hatte er sich vorgenommen, dieses Mädchen aus der Hölle herauszuholen.
    An die beiden Kollegen aus London dachte er dabei kaum. Sollten die ihren Weg gehen, er würde den seinen gehen. Durch das Kurzschließen mit anderen Abteilungen hatte er herausgefunden, wo Kiki zu finden war. Den Kollegen von der Drogenfahndung war die Kleine schon mehr als einmal aufgefallen. Sie hatten sie schon beobachtet und sich ihre Anschrift notiert. Ein altes Haus in irgendeiner schmalen Gasse. Sie lebte zusammen mit anderen in einer Wohngemeinschaft.
    Balmain hatte seinen Wagen geparkt und war ausgestiegen. Schon nach wenigen Schritten blieb er stehen und wischte über seine Augen. Okay, in Paris liefen viele schräge Typen herum, männliche und weibliche, aber ein Mädchen wie Kiki fiel selbst hier auf. Die weißblonden Haare waren einfach nicht zu übersehen.
    Wen sie bei sich hatte, konnte der Kommissar nicht erkennen. Jedenfalls eine männliche Person, ziemlich groß und dunkel gekleidet, wobei an der Größe etwas nicht stimmte, bis dem Kommissar einfiel, dass der Mann einen dunklen Hut trug.
    Einen Hut?
    Etwas regte sich in seinem Gedächtnis. Er dachte an das Gespräch mit den Engländern. Hatten sie nicht nach einem Mann gesucht, der dunkel gekleidet war?
    Natürlich! Einer in dunkler Kleidung und mit einem Hut auf dem Kopf. Ein Jäger, ein Killer, der…
    Balmain dachte nicht mehr weiter. Er musste sich beeilen, denn beide waren plötzlich verschwunden.
    Es sah schon komisch aus, wie der Kommissar durch die Gasse eilte, bis zur nächsten Querstraße lief, sich dabei zu

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