Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0646 - Monster auf Malta

0646 - Monster auf Malta

Titel: 0646 - Monster auf Malta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
rothaarigen Frau?«
    Zamorra kam gerade ebenfalls herein.
    »Die Rothaarige hat den Wagen geklaut!« rief Nicole ihm zu.
    »Fahndung und Taxi!« schnarrte Zamorra wie ein Kommandooffizier der Fremdenlegion. »Beides sofort!«
    Nicole griff an dem Concierge vorbei zum hinter der Rezeption stehenden Telefon. »Die Polizei rufe ich, das Taxi rufen Sie! Der Mercedes wurde nicht weggefahren, sondern gestohlen! Und das vor Ihrer Nase! Können Sie sich vorstellen, daß das ein Nachspiel für Sie hat?«
    »Kommt das eigentlich öfters vor?« erkundigte sich die junge Frau neben Nicole.
    »Daß das Personal hier mit offenen Augen schläft? Ständig. Und wenn Sie Ihr Zimmer aufgeräumt verlassen, finden Sie's als Saustall wieder vor. Eigentlich müßte man noch Geld herausbekommen, wenn man hier wohnen muß.« Während sie sprach, hatte sie bereits gewählt und bekam ihre Verbindung. »Polizei? Bitte jemanden zum Crown-Hotel in Sliema. Es geht um einen Fahrzeugdiebstahl.«
    ***
    »Unmöglich. Auf Malta werden keine Autos gestohlen. Sehen Sie, dies ist eine kleine Insel. Wo sollte der Dieb mit dem Fahrzeug hin? Zum Hafen? Bis das Diebesgut verladen werden könnte, würde zuviel Zeit vergehen. Bis dahin hätten wir ihn längst gefunden.«
    »Dann strengen Sie sich mal an, daß das auch diesmal so ist«, forderte Zamorra.
    Er schalt sich einen Narren. Vor seinen Augen hatte die Rothaarige den Wagen geöffnet und war damit fortgefahren! Das heißt - eben nicht vor seinen Augen. Er hatte es nicht beobachtet. Er hatte genug mit sich und seinem schmerzenden Bein und den beiden Autofahrern zu tun gehabt. Dabei war es tatsächlich direkt in seinem eigentlichen Blickfeld passiert. Verdammt, er hätte es sehen müssen !
    Spätestens, als er ins Hotel zurückkehrte, hätte ihm auffallen müssen, daß der C 220 nicht mehr dort stand. Schließlich war er direkt an der Stelle vorbeigegangen, wo er ihn abgestellt hatte. Er hätte ihn berühren können, wäre das Auto noch dort gewesen…
    Nun gut, die Polizei fahndete jetzt nach dem Wagen.
    »Ich bin sicher, daß wir ihn in der Nähe von Hagar Qim finden werden«, vermutete Nicole, als sie sich vom Taxi zu ihrem Ziel fahren ließen. Einen weiteren Mietwagen zu beschaffen, um etwas mobiler zu sein, wäre zu umständlich gewesen. So hatte Zamorra dem Fahrer einen großzügigen Vorschuß gegeben und ihn gebeten, zur Not auch etwas länger auf die Rückkehr seiner Fahrgäste zu warten, die auf keinen Fall zu Fuß heimkehren wollten.
    Allerdings hatte Zamorra kein besonders gutes Gefühl bei der Sache.
    Erstens war jetzt die Polizei in die Angelegenheit eingeschaltet. Was immer auch dabei herauskam - es würden Akten geschoben werden müssen. Zweitens geriet mit dem Taxifahrer ein Unbeteiligter in die Nähe der Gefahrenzone; Zamorra wies den Fahrer an, vorsichtshalber einige hundert Meter entfernt an der Durchgangsstraße zu warten, statt in die Sackgasse nach Hagar Qim hineinzufahren.
    Er hoffte inständig, daß diese Vorsichtsmaßnahme ausreichte.
    »Diese Frau hat irgend etwas mit Hagar Qim und den Monstern zu tun«, überlegte Nicole weiter. »Also wird sie sich hierher gewandt haben. Vielleicht glaubt sie, einen Vorsprung für sich herausgeholt zu haben, indem sie uns das Auto abnahm. Sie plant hier irgend etwas.«
    »Mich wundert, daß wir nicht damals schon auf sie gestoßen sind«, sagte Zamorra. »Wenn es die Monster im Sommer bereits hier gab, dann müßte sie doch auch hier gewesen sein. Aber ich kann mich nicht erinnern, daß ich sie gesehen hätte.«
    »Vielleicht hat sie uns da noch nicht ernstgenommen«, gab Nicole zu bedenken. »Immerhin haben wir die Monster ja auch nicht entdeckt. So wähnte sie sich in Sicherheit. Plötzlich sind wir aber wieder da - und sie fühlt sich enttarnt und bedroht.«
    »Sie hat uns bisher aber noch nicht angegriffen, sondern nur bedroht«, wandte Zamorra ein. »Was mit mir vor dem Hotel passierte, sehe ich eher als eine Warnung.«
    »Wobei sie davon ausgehen muß, daß es mit ihrer Tarnung dadurch jetzt endgültig vorbei ist.«
    Er nickte.
    »Reden Sie von den Monstern?« meldete sich der Taxifahrer plötzlich zu Wort. »Sind Sie hinter den Biestern her?«
    »He, Taxifahrer sehen und hören nicht, was hinter ihnen im Wagen passiert oder besprochen wird«, murmelte Nicole.
    »Sie haben wir damals auch nicht kennengelernt«, sagte Zamorra. »Was verbindet Sie mit den Monstern?«
    »Mein Bruder. Den haben diese Monster umgebracht.«
    Zamorra beugte sich

Weitere Kostenlose Bücher