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0646 - Monster auf Malta

0646 - Monster auf Malta

Titel: 0646 - Monster auf Malta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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stellte ihnen anheim, eine Arbeit bei den örtlichen Kleinbetrieben anzunehmen. Da ist natürlich nicht viel zu verdienen. Das heißt, die arbeitende Bevölkerung ist traditionell neidisch auf den öffentlichen Dienst, weil man dort besser verdient, und der Neid erzeugt Ablehnung und manchmal Haß. Die Leute, die im öffentlichen Dienst tätig sind, trauern hauptamtlich den alten Zeiten nach, in denen ihre Arbeit auf sehr viele Schultern verteilt werden konnte. Heute geht das nicht mehr, aber die einzelne Schulter trägt auch nicht mehr als damals. Was nicht erledigt werden kann, bleibt eben liegen. Was wiederum den Zorn derer erregt, die nicht fürs Liegenlassen bezahlt werden. Und so schaukeln sich provozierendes Unterlassen und Neid immer fröhlich auf. Solche Traditionen sterben hier nicht. Wir sind ein sehr konservatives Volk.«
    »Sie nicht?«
    »Ich habe den richtigen Job«, sagte Salvatore. »Kommen Sie.«
    Nicole und Zamorra sahen sich stirnrunzelnd an.
    Dann folgten sie dem Mann mit der Panzerfaust.
    Aber sehr wachsam…
    ***
    Die Rothaarige hätte den Fremden am liebsten getötet. Aber in aller Öffentlichkeit war das nicht ratsam; es hätte zuviel Aufsehen erregt. Durch ihr rotes Haar war sie schon auffällig genug; es mußte nicht noch mehr sein.
    Der Fremde hatte sie überrascht. Und dabei mußte sie feststellen, daß er über einen wirksamen magischen Schutz verfügte. In diesem Fall war er unvorbereitet gewesen, aber jetzt, da er wußte, womit er es bei ihr zu tun hatte, würde sie ihn kein zweites Mal in dieser Form angreifen können. Bei der nächsten Begegnung würde er vorbereitet sein.
    Deshalb versuchte sie, ihn in seiner Mobilität einzuschränken, indem sie sein Auto entwendete. Sicher würde er Ersatz finden, aber das dauerte seine Zeit.
    Schon vorher hatte sie sich für den Wagen interessiert. Sie hatte ihn präparieren wollen, aber beide Male hatte sie keine Zeit dafür gefunden. In der Nacht hatten die beiden Fremden sie überrascht, und am Mittag waren sie zu nahe in Sichtweite gewesen. Als die Rothaarige im Hotel versuchte, Informationen über die beiden Gäste zu bekommen, war sie wiederum von dem Fremden gestört worden. Es schien, als besitze zumindest der Mann einen 6. Sinn, der ihn regelmäßig zur rechten Zeit warnte und auftauchen ließ…
    Jetzt konnte sie nur noch eines tun: die beiden Fremden ihrerseits überrumpeln. Sie mußte sie angreifen und vernichten. Dazu benötigte sie die Hilfe des Dreiköpfigen und seiner Kreaturen. Mit ihrer eigenen Magie kam sie nicht weiter.
    Die Fremden mußten sterben.
    Nur dann wurde der Weg für sie frei, ungehindert ihren Plan durchzuführen.
    Andere sterben lassen, damit sie ihre Unsterblichkeit - behielt …
    ***
    Salvatore stapfte voraus. Er nahm nicht den direkten Weg zum Eingangsbereich des Steinzeit-Tempels, sondern umging ihn in einigem Abstand.
    »Hier wächst weniger Gras«, stellte Nicole fest. »Das heißt, es entsteht ein Pfad. Hier scheint öfters jemand zu gehen. Salvatore?«
    »Ich«, bestätigte der Taxifahrer. »Ich bin oft hier. Hier ist mein Bruder gestorben.«
    »Hier sind auch zwei frische Spuren«, sagte Zamorra. »Flachgepreßtes Gras. Es richtet sich schon langsam wieder auf.«
    »Was sagt großer Fährtensucher Winnetou zu verstrichener Zeit, seit zwei fremde Krieger hier entlangmarschierten?« erkundigte sich Nicole. »Sicher keine Indianer, die wären hintereinander gegangen statt nebeneinander.«
    »Winnetou sagt nichts dazu, weil er noch keine Autos kannte«, erwiderte Zamorra trocken. »Aber Lord Bowler würde feststellen, daß hier ein C 220 rollte, mit einer rothaarigen Frau am Lenkrad, und daß das vielleicht eine halbe Stunde her ist. Lord Bowler würde auch sagen können, wieviel Benzin der Mercedes noch im Tank hat.«
    »Du meinst -« Nicole schluckte. »Sie ist hierher gefahren?«
    Salvatore blieb stehen. Sie waren jetzt etwa ein Dutzend Meter von den seitlichen Steinblöcken entfernt, die in Halbmondform Hagar Qim eingrenzten.
    »Hier war es«, sagte er. »Hier habe ich das Blut und die Fetzen gefunden. Sagen Sie selbst - Granatbeschuß scheidet angesichts der unversehrten Landschaft ja wohl aus. Selbst nach über einem halben Jahr müßte man die Einschläge noch sehen können. Hier wuchert's ja nicht so wie in Südamerika.«
    Zamorra nickte.
    »Hier müssen also auch die Monster gewe…« Er verstummte, sah Nicole an.
    »Gestern, nachdem wir das Tor im Gang verschlossen haben, wurde hinter unserem

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