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0646 - Monster auf Malta

0646 - Monster auf Malta

Titel: 0646 - Monster auf Malta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Schulmedizin oder auch die alte Kräuterheilkunde.
    »Wie war das jetzt mit der - Hexe?« fragte Nicole.
    Nachdem sie mit dem Einreiben fertig war, wurden ihre flinken Finger gleich ein bißchen vorwitziger und tasteten sich über Zamorras Haut.
    »Ich hatte so eine Ahnung, daß sie hier auftauchen würde«, sagte er. »Ich bin sicher, daß sie uns beobachtet. Also wollte ich sie überraschen. Gut, es war nur ein Verdacht, aber sie war tatsächlich im Foyer. Sie muß mich irgendwie bemerkt haben, als ich über die Treppe herunterkam. Sie versuchte zu verschwinden und sich herauszureden. Als ich sie aufhalten wollte, hat sie mir einen magischen Schlag verpaßt, der mich auf die Straße schleuderte. Resultat - das da.« Er deutete vorsichtig auf die schmerzende Stelle.
    »Schön, daß man bei dir auch noch andere Resultate erzielen kann«, murmelte Nicole versonnen, während ihre frechen Finger fündig geworden waren. Zamorra ließ es geschehen. Einerseits wollte er sich jetzt nicht ablenken lassen, andererseits genoß er es, wie Nicole ihn jetzt zu verwöhnen begann, wie beiläufig, ganz lässig nebenher. Wann, zum Teufel, hatte sie den Tanga verloren?
    »Diesmal«, fuhr Zamorra langsam und sich durchaus der angenehmen Ablenkung hingebend fort, »reagierte das Amulett. Allerdings war es zu langsam. Das grüne Schutzfeld wollte sich aufbauen, aber da war ich schon auf der Straße. Dann erlosch das Feld wieder, und die Rothaarige war fort. Ich glaube, kein Mensch hat mitbekommen, was da tatsächlich passierte.«
    Nicole konzentrierte sich jetzt mehr auf ihre Fingerübungen.
    Bis zum erfolgreichen Abschluß.
    So viel Zeit mußte sein.
    Als Zamorra ihr danach ins Bad folgte, wunderte er sich über die Stapel von Toilettenpapier. »Hier muß ein Eichhörnchen ein Vorratslager angelegt haben«, vermutete Nicole mit Unschuldsmiene.
    »Ich denke, die sammeln nur Nüsse.«
    »Hm«, machte Nicole. »Jetzt weiß ich, was an der ganzen Sache falsch gewesen sein muß.«
    Mittlerweile in ihrem Overall, in Stiefeln, mit dem Gürtel, an dessen Magnetplatte sie ganz offen den Blaster hängen hatte, und mit Handschuhen ausgestattet, sah sie zu, wie auch Zamorra in Jeans und Lederjacke schlüpfte wie schon bei ihrer nächtlichen Unternehmung. »Die Salbe wirkt«, erkannte sie, »du bist schon wieder ziemlich fit.«
    Tatsächlich hatte der Schmerz erheblich nachgelassen. Zamorra küßte seine Gefährtin ausdauernd, dann begann er den Einsatzkoffer zu durchsuchen und einige der Utensilien gesondert zurechtzulegen. Das Aluminiumbehältnis wurde verschlossen, und der Lift trug sie beide nach unten.
    Personal und neu eintreffende Gäste machten große Augen, weil Nicole den Reißverschluß ihres Overalls kurz entschlossen sehr weit geöffnet hatte und unter dem hauteng anliegenden Leder ersichtlich nichts trug.
    »Muß das sein?« murmelte Zamorra.
    »Man muß seinen lieben Freunden doch Gesprächsstoff bieten«, spöttelte sie, »sonst gerät man in Vergessenheit.«
    Draußen zog sie den Reißverschluß aber sehr schnell wieder bis zum Hals hoch; es war unangenehm kalt und windig.
    Und der Mercedes stand nicht dort, wo er eigentlich hätte stehen sollen.
    »Also«, murmelte Nicole, »jetzt reicht’s aber mit dem Schikanieren. Chef, könntest du die Pressefritzen vielleicht noch mal auffahren lassen?«
    »Wieso?«
    »Weil ich die Schnauze voll habe. Ein durchwühltes Zimmer, verschwundenes Klopapier, jetzt ein verschwundenes Auto… zumindest letzteres könnte für uns sehr böse Folgen haben, wenn wir den Wagen ganz dringend brauchten.«
    Sie kehrte ins Hotel und zur Rezeption zurück. Energisch schob sie das junge Paar zurück, das gerade dabei war, einzuchecken. »Wo ist der Wagen?« fuhr sie den Angestellten an.
    »Welcher Wagen?«
    »Unser! Mercedes! Den! Wir! Vorhin! Hier! Vor! Dem! Haus! Geparkt! Haben!« fauchte sie, jedes Wort einzeln betonend. »Und sagen Sie jetzt nicht, Sie hätten ihn wegfahren lassen, weil die Parkbucht für ankommende Gäste frei gehalten werden müßte…«
    Die beiden neuen Gäste sahen erst sich und dann Nicole überrascht an.
    »Warum regen Sie sich so auf, Mademoiselle?« stöhnte der Concierge. »Der Wagen ist doch vorhin von einer rothaarigen Frau weggefahren worden. Ihr Begleiter müßte das doch eigentlich gesehen haben, er war da doch gerade draußen und hatte diesen Massenunfall versucht…«
    »Massenunfall!« schnob Nicole. »Das darf doch wohl nicht wahr sein! - Wie war das? Von einer

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