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0647 - Die Haut des Vampirs

0647 - Die Haut des Vampirs

Titel: 0647 - Die Haut des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Barkawitz
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wahnsinnigen Menschen hindurch seinem »Chef« zu Hilfe zu eilen.
    Der Jungdrache schnob eine gewaltige Feuerzunge gegen den Ast, der Zamorra umfaßte.
    Das vertraute Geräusch und der Geruch von verbrennendem Holz stieg dem Professor in die Nase. Der Entlastungsangriff gab ihm die Kraft, noch einen weiteren Blitz aus seinem Amulett abzufeuern.
    Der Ast wurde vom Stamm abgetrennt wie durch eine Motorsäge. Langsam lockerte sich der Druck, mit dem Zamorra gepackt worden war.
    Fooly wandte seinen Krokodilschädel, als hinter ihm ein herzhafter französischer Fluch ertönte. Nicole Duval hatte es nun ebenfalls geschafft, sich in Foolys Kielwasser nach vorne zu kämpfen. Sie sah reichlich derangiert aus. Offenbar hatte sie beide Fäuste benutzen müssen, um sich bei den wie Lemminge nach hinten drängenden Passagieren Respekt zu verschaffen.
    Zamorra versuchte durchzuatmen. Es tat zwar weh, aber es ging.
    »Raus hier!« rief er seinen Gefährten zu. »Dieser Bus ist eine verdammte Todesfälle!«
    Und sprang durch die zerschmetterte Frontscheibe nach draußen.
    Dort hatte der MÄCHTIGE in der Gestalt eines Baumriesen bereits zum nächsten Schlag ausgeholt.
    Zamorra vermutete, daß es derselbe Außerirdische war, der bereits in der Gestalt von Kali erschienen war. Jedenfalls wandte er eine ganz ähnliche Taktik an. Wie die indische Todesgöttin mit ihren verschiedenen Armen versuchte auch der Urwaldbaum mit mehreren Ästen gleichzeitig seine Gegner zu zerschmettern.
    Aber hier draußen konnte das Trio aus Frankreich ihm besser ausweichen. Fooly hob seinen rundlichen Leib in die Lüfte und flog eine Ellipse. Zamorra und Nicole hatten den Nachteil, daß sie sich eine Waffe teilen mußten. Das Amulett nämlich. Die Sekretärin rief es zu sich, wenn sie selbst es gerade dringend brauchte. Und Zamorra holte es sich ebenfalls per telepathischem Ruf zurück, wenn er in Bedrängnis geriet.
    Der Jungdrache setzte mit seinem Feueratem das Laub des falschen Baums in Brand. Doch dann kam nur noch ein Funkenregen zum Vorschein. Er hatte sich zu sehr verausgabt. Ein Ast schoß hoch in die Luft, um Fooly hinabzuzerren. Doch es gelang dem Drachen, im letzten Moment einen Looping zu schlagen und abzudrehen. Ein paar Meter entfernt landete er entkräftet und etwas unsanft auf dem Boden.
    Die langen Wurzeln des MÄCHTIGEN-Baumes schlugen wie Peitschen nach Nicole und Zamorra. Aber die Blitze aus dem Amulett verfehlten ihr Ziel nur selten. Es war nicht zu erkennen, ob ihre magische Energie dem Dämon Schmerzen verursachte. Auf jeden Fall zog er sich jedesmal etwas zurück, wenn er eine volle Ladung abbekommen hatte.
    Und dann war er plötzlich verschwunden!
    Ließ nichts zurück als einen Schwall an heißer Luft.
    Ein zweites Mal hatten sie es geschafft, ihn zu vertreiben. Aber wieder nicht, ihn zu besiegen.
    Zamorra rieb sich stöhnend den Rippenbogen. »Ich brauche heute abend eine Massage!«
    Nicole zwinkerte ihm zu. »Das läßt sich einrichten, Chef.«
    Fooly tappste matt auf sie zu.
    »Du hast gute Instinkte, kleiner Freund«, sagte Zamorra. »Ohne deine Warnung hätte dieses außerirdische Stück Rinde uns kalt erwischt.«
    Der Jungdrache strahlte trotz seiner Erschöpfung. Von Zamorra »Freund« genannt zu werden, erfüllte ihn immer wieder neu mit Stolz.
    Er warf sich in die Brust. »Das wäre wohl der schlagende Beweis! So tolpatschig, wie ihr Menschen immer sagt, bin ich nämlich gar nicht!«
    Leider war genau dies der Augenblick, in dem eine schillernde Libelle aus dem Unterholz auftauchte und Foolys Schnauze umschwirrte. Automatisch drehte er seinen Schwanz nach vorne, um sie wegzujagen.
    Und verpaßte sich damit selbst einen schmerzhaften Kinnhaken.
    ***
    »Das verstehe ich nicht!« Selbst der alte Schamane Ben schien nun mit seinem Latein am Ende zu sein. »Es ist heller Tag. Asemas müssen das Tageslicht fürchten, wie alle anderen Blutsauger auch. Mazku muß eine neue Zuflucht gefunden haben…«
    »Irrtum, alter Mann!«
    Die brüchige Stimme war aus einem dunklen Winkel jenseits des ehemaligen Gebetsraums gekommen. Tendyke, die Zwillinge und Ben drehten sich um. Keiner von ihnen hatte erwartet, diese gräßliche Gestalt im Sonnenlicht vor sich zu sehen.
    »Das ist Mazku«, erklärte Ben tonlos. »Der König der Asemas!«
    Der weißliche, häutlose Körper schien im fahlen Licht der Kapelle zu leuchten, nachdem das Wesen seinen schwarzen Umhang abgeworfen hatte. Hohnlachend fletschte der Asema seine Fangzähne. Aus seinen

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