0648 - Der Kampf mit dem Yuloc
Torytrae befand sich zwar noch auf der anderen Seite des Planeten, aber er würde Kontakt aufnehmen, sobald er über dem Horizont war.
Doynschto unterbrach den Bericht und Heltamoschs Fragen bereits nach wenigen Sätzen: „Ein LB-Robot ist sicherlich zu desaktivieren, aber niemand hat je erfahren, wie das geschieht. Soweit ich den alten Berichten entnehmen konnte, gibt es jedoch eine andere Möglichkeit, ihn für immer auszuschalten: Man befiehlt ihm die Selbstvernichtung mit einer plausiblen Erklärung dazu. Er würde sich niemals sinnlos vernichten, wenn Sie verstehen, was ich meine, aber er würde nicht zögern, sich zum Beispiel zusammen mit Payntec atomar aufzulösen."
„Payntec .: „, begann Heltamosch, wurde jedoch abermals von dem Wissenschaftler unterbrochen: „Es muß ja nicht Payntec sein. In diesem System gibt es einen Kleinstplaneten, der früher einmal als Stützpunkt benutzt wurde.
Die Befestigungsanlagen müssen noch vorhanden sein. Wenn wir LB-17 klarzumachen verstehen, daß dieser Planet eine große Gefahr für Catron darstellt..."
„Das wird nicht möglich sein", gab Rhodan zu bedenken.
„Selbst wenn der Roboter es glaubt, so würde er einen Asteroiden einfach mit einer Bombe zerstören, sich aber nicht selbst opfern."
„Wir haben nur noch zehn Minuten", warnte Gayt-Coor.
„Dann weiß ich auch keinen Rat mehr", murmelte Doynschto.
„Es sei denn, das Zentralgehirn kann den Robot überzeugen, daß Torytrae der letzte Yuloc und damit der letzte Gegner von Catron ist. Schließlich ist das ja auch die Wahrheit."
„Also verhandeln wir und vertrauen dem Gehirn. Es ist auf unserer Seite, also kann es LB-17 auch Befehle in unserem Sinne erteilen. Ich schlage vor, wir sprechen in der Schaltzentrale mit Torytrae. Wir haben nichts zu verbergen."
Doynschto blieb zurück in der PGT-Station, während die anderen sich in die Schaltzentrale begaben und in aller Hast das Gehirn informierten. Es erklärte sich bereit, notfalls in ihrem Sinne zu intervenieren. Die Empfangsgeräte waren bereit.
Der Anruf des Tuuhrt konnte jeden Augenblick eintreffen.
Und er kam pünktlich.
*
Torytrae konnte sich vorstellen, daß seine Kontrahenten in der Klemme saßen. Um so größer war seine Überraschung, als Heltamosch ihm eine Gegenbedingung stellte, statt widerspruchslos auf seine Forderungen einzugehen.
„Es tut uns leid, Torytrae, aber das Zentralgehirn besteht darauf, Kontakt mit LB-17 aufzunehmen. Es geht meines Erachtens um Informationen: '„LB-17 legt keinen Wert darauf, das umprogrammierte Zentralgehirn zu informieren - oder umgekehrt.
Sie irren, Torytrae", entgegnete Heltamosch mit eisiger Ruhe. „Das Gehirn denkt und handelt im Interesse von Catron und erfüllt damit das Erbe der Pehrtus - das sollten Sie doch wissen.
Es steht auf der gleichen Seite wie Sie und wir, oder wollen Sie das bestreiten?"
„Ich behaupte und bestreite nichts, ich wünsche nur, daß, meine Forderung erfüllt wird. Liefern Sie mir Rhodan aus und gewähren Sie mir freien Zutritt zur PGT-Station, das ist alles. LB-17 wird in der Kreisbahn bleiben und Payntec vernichten, wenn mir etwas zustoßen sollte. Ich werde in einer halben Stunde beim Einstieg landen. Sorgen Sie dafür, daß alles glatt verläuft."
Rhodan nickte Heltamosch zu und gab ihm damit zu verstehen, er solle sich mit dem Vorschlag einverstanden erklären. Es gab im Augenblick keine bessere Lösung.
„Also gut, landen Sie, Torytrae. Wir garantieren Ihnen, daß LB-17 ungehindert wieder starten kann. Sie können das Schiff aber auch auf dem Einstiegplateau lassen."
„Es geht zurück in den Orbit, das ist sicherer."
„Wie Sie wünschen."
Von seiten des Tuuhrt wurde der Funkkontakt unterbrochen.
Rhodan wandte sich an das Zentralgehirn.
„LB-17 hat keine Verbindung aufgenommen, von dem Verräter jedoch den Befehl erhalten, den Planeten zu vernichten, falls seine Forderungen nicht erfüllt werden. Ich benötige Informationen, wie wir uns verhalten sollen und was gegen LB-17 zu unternehmen ist."
Die Antwort war eindeutig: „Die Drohung des Tuuhrt ist gegenstandslos.
Die Not-Abwehrschaltung' wird wirksam, wenn ein LB-Robot gegen die Interessen der Pehrtus programmiert wurde.
Nur in einem solchen Fall ist es mir möglich, ihn ferngesteuert zu desaktivieren. Die Überprüfung ist angelaufen."
Rhodan trat vom Bildschirm zurück. Sein Gesicht blieb ausdruckslos, als er zu Heltamosch und Gayt-Coor sagte: „Es kann kein Zweifel daran bestehen.
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