0651 - Zeitfeuer
wieder erhoben. Sie erholte sich schnell von den Attacken.
In der Ferne sah sie ein Flugzeug aufsteigen.
Für sie kein großes Problem.
Ihre Opfer konnten ihr nicht entkommen.
Der Informatiker nicht, der ihr verraten mußte, wie der Geheimcode der Ewigen zu knacken war.
Und der Mann, der mit der Traumzeit lebte, auch nicht. Er hatte sich gegen sie gestellt. Damit war auch er ihr Feind. Er wollte ihr die Beute entreißen.
Dabei wollte sie einen Informationsvorsprung haben.
Noch vor Stygia…
***
Fooly war höflich und klopfte an, ehe er Evas Zimmer betrat. Daß sie nicht antwortete, konnte ihn allerdings nicht beirren.
Er trat trotzdem ein.
Das Zimmer war leer.
Ein CD-Player war eingeschaltet, aber im Stand-by-Betrieb. Daraus schloß der Drache, daß Eva nicht sehr weit sein konnte. Vielleicht war sie ins Bad hinübergegangen. Nach einer Weile verließ Fooly das Zimmer und watschelte auf seinen kurzen Beinen zum Etagenbad. Klopfte vernehmlich an. Bekam wieder keine Antwort. Trat ein, weil die Tür unverschlossen war, und fand das Bad leer.
Er kehrte wieder zurück. Eva war immer noch nicht wieder in ihrem Zimmer.
Per Zuruf schaltete Fooly das Visofon ein, die computergesteuerte Bildtelefonanlage, die nicht nur jeden benutzten Raum im Château Montagne mit jedem anderen benutzten Raum verband, sondern auch Bild- und normale Telefonate nach außerhalb sowie Zugriff auf Zamorras Computersystem ermöglichte - sofern man das Paßwort dafür kannte.
»Allgemeiner Ruf«, sagte Fooly deutlich, damit die Spracherkennungs-Software auch keinen Fehler machte. »Mademoiselle Eva, wo steckst du? Ich muß mit dir reden.«
Aber wieder erhielt er keine Antwort.
Gut eine halbe Stunde später war er sicher, daß sie sich nicht mehr im Château befand.
Das war sehr ärgerlich, aber auch sehr seltsam. Sie verließ es im allgemeinen nicht, ohne jemandem mitzuteilen, wohin sie ging. Schon allein aus Sicherheitsgründen.
Diesmal war das nicht geschehen.
»Was willst du eigentlich von ihr?« fragte Raffael Bois schließlich. »Du machst es ja fürchterlich dringend.«
Der Drache zuckte mit Schultern und Stummelflügeln. »Weil sie vielleicht helfen kann, Monsieur Raffael. Sie hat doch schon mit Zeit-Phänomenen zu tun gehabt. Und jetzt haben die Regenbogenblumen den Chef und Mademoiselle Nicole in die Vergangenheit versetzt.«
»Das ist unmöglich«, murmelte der alte Diener stirnrunzelnd. »Die Blumen können so etwas nicht.«
»Habe ich bis vor kurzem auch geglaubt, nur haben die Blumen selbst es mir dann verraten!« erwiderte Fooly überraschend energisch. Er berichtete von seiner Unterhaltung. Raffael schüttelte den Kopf, sagte aber nichts dazu. Von Fooly war er Seltsamkeiten gewohnt, und oft genug hatte der kleine Bursche dabei sogar recht.
»Das müssen die anderen wissen. Nun, vielleicht hat Mademoiselle Eva einen Spaziergang gemacht und kommt bald wieder zurück. Mit einem der Autos ist sie jedenfalls nicht fort.«
Wenig später tauchten Robert Tendyke und die Peters-Zwillinge wieder auf. Sie hatten, während Fooly nach Eva suchte, mittels der Regenbogenblumen einen Kurztrip nach Florida gemacht, um sich in Tendyke's Home für ihre geplante Aktion auszustatten. Starten wollten sie vom Château aus, um Zamorras Weg exakt nachvollziehen zu können. Überrascht nahmen sie zur Kenntnis, was Fooly herausgefunden hatte.
»Das heißt also, wir landen auf dem Kristallplaneten?«
»Und zwar in der Vergangenheit«, ergänzte Ted Ewigk. »Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ihr drei Zamorra und Nicole dorthin folgen solltet.«
»Warum nicht?« Rob Tendyke runzelte die Stirn. »Wir können die beiden doch nicht im Stich lassen.« Er warf Ted einen etwas mürrischen Blick zu. In letzter Zeit war das Verhältnis zwischen den beiden Männern ein wenig gespannt; einen Grund dafür sprach keiner von beiden anderen gegenüber an.
»Vielleicht gibt es keinen Weg zurück.« Ted wies zu Fooly hinüber, der seine Überlegungen darlegte.
»Ein weiterer Grund ist: Ihr seid auf dem Kristallplaneten Fremde.«
»Du auch«, konterte Tendyke.
»Sicher. Aber ich besitze einen Machtkristall, der mich notfalls als den ERHABENEN ausweist. Zudem kann ich mich damit wesentlich besser schützen, als ihr es ohne Dhyarra-Kristalle könntet. Es ist vermutlich besser, wenn ich den beiden folge. Vorsichtshalber werde ich Zamorras Zeitringe mitnehmen -wenn ich darf.« Er warf Raffael einen fragenden Blick zu.
»Ich werde Ihnen die Ringe
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