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0651 - Zeitfeuer

0651 - Zeitfeuer

Titel: 0651 - Zeitfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Widerstand hinwegfegen konnte. Wenn der Zustand endete und Nicole sich wieder körperlich in ihrer eigenen Gestalt wiederfand, gelöst vom Amulett, konnte sie sich nicht an das erinnern, was zwischenzeitlich während ihrer Manifestation als FLAMMENSCHWERT geschehen war.
    Dummerweise ließ sich dieser Vorgang nicht steuern.
    Das FLAMMENSCHWERT entstand nicht auf Nicoles Wunsch. Sondern von ganz allein, ohne daß jemand es hervorrufen oder verhindern konnte. Oft genug hatten Zamorra und Nicole sich gewünscht, es würde in einer bestimmten Situation entstehen und helfen, doch nichts war geschehen. Bei anderen Gelegenheiten entstand es einfach und bereinigte eine Situation, ohne daß jemand vorher daran gedacht hatte.
    Deshalb glaubte Zamorra auch diesmal nicht daran, daß das FLAMMENSCHWERT tatsächlich Hilfe versprach. Denn sonst wäre es bereits entstanden. Immerhin gab es seit ein paar Sekunden mentalen Kontakt zwischen den beiden Menschen, und damit war auch Nicole mit dem Amulett verbunden.
    Doch das FLAMMENSCHWERT entstand nicht.
    »Selbst wenn es möglich wäre, wie stellst du dir den Einsatz vor?« gab Zamorra zu bedenken. »Das Feuer brennt in uns. Sollen wir uns umbringen lassen, damit es erlischt?«
    »Es war eine Hoffnung. Danke, daß du sie kaputtgemacht hast«, seufzte DAS FLAMMENSCHWERT…
    ***
    Plötzlich änderte sich für Taran etwas.
    Noch mehr Kraft wurde ihm entzogen, über den Abgrund aus Zeit und Raum hinweg in eine andere Welt hinein, in der sich Zamorra und Nicole befanden.
    Die beiden verschmolzen miteinander.
    Und im gleichen Moment erkannte Taran eine Chance.
    Nicole und das Amulett…
    Das FLAMMENSCHWERT!
    Es entstand!
    Und Taran befand sich nicht mehr im Château Montagne!
    ***
    Die Zwillinge hatten das Gästezimmer im Rekordtempo erreicht.
    Sie hatten telepathische Impulse aufgefangen, die von Taran kamen. Sie wußten sofort, wo sie ihn finden konnten. Aber es war ein weiter Weg aus den Kellertiefen durch Gänge und über Treppen bis in den Seitentrakt, in dem sich die Gästezimmer befanden.
    Uschi Peters hatte ein paar Meter Vorsprung gewonnen. Ziemlich atemlos stieß sie die Tür auf, ohne vorher angeklopft zu haben.
    Sie sah Taran auf dem Bett liegen.
    In seinem Aussehen erinnerte sie ein wenig an ihren Sohn Julian. Das war seine wirkliche Gestalt. Aber er konnte auch das Aussehen anderer Menschen annehmen, wenngleich er darüber auch keine Kontrolle hatte.
    Monica tauchte hinter ihrer Schwester auf.
    »Taran!«
    »Er ist fort«, sagte Uschi. »Gerade verschwunden.«
    »Aber er liegt doch noch hier!«
    »Du kannst seinen Geist nicht mehr erfassen. Er ist fort, gerade eben. Schau.« -Monica nickte erstaunt. Natürlich war es auch ihr sofort aufgefallen, daß sie Taran nicht mehr mental erfassen konnte; sie hatte es nur nicht gleich wahrhaben wollen, vor allem, weil sich ihren Augen ein ganz anderes Bild bot. Es irritierte. Taran war noch hier, aber trotzdem fort.
    Doch jetzt veränderte sich auch das Bild.
    Der Körper des Amulett-Wesens wurde durchsichtig. Löste sich einfach auf. Innerhalb von drei, vier Sekunden war Taran verschwunden. Nur noch der Eindruck auf dem Bett und das verrutschte Laken zeigten an, daß er sich hier befunden hatte.
    »Wohin ist er gegangen?«
    Das konnten die beiden Telepathinnen nicht mehr feststellen…
    Aber sie glaubten, ein Feuer lodern zu sehen…
    ***
    Zamorra sah es aufflammen. Greller, als er es jemals beobachtet hatte. Es schien geradezu in einer wilden Explosion auseinanderzufliegen.
    Von einem Moment zum anderen befand sich Nicole nicht mehr neben ihm.
    Auch das Amulett hatte sich von ihm gelöst und schien verschwunden zu sein. Statt dessen loderte die Feuersäule in dem undefinierbaren Nichts, in welchem sich die beiden Menschen befanden.
    Zur gleichen Zeit trat die Veränderung ein.
    Feuer brannte Feuer nieder!
    Mit unvorstellbarer Macht und Kraft fraß sich das FLAMMENSCHWERT in die Seelen der beiden Menschen hinein. Feuer löschte Feuer! Entzog ihm alle Kraft, führte sie sich selbst zu.
    Das Seelenfeuer verlosch.
    Aber das FLAMMENSCHWERT brannte immer noch!
    Unwahrscheinlich grell loderte es und tastete mit Feuerfingern um sich in das Nichts. Suchte… und entfernte sich plötzlich!
    So, wie es Distanz zwischen die beiden Menschen und sich schuf, entstand um die beiden herum eine Welt.
    Tief atmete Zamorra durch.
    Umgebung entstand!
    Nein, korrigierte er sich. Sie entstand nicht; sie war schon immer dagewesen. Aber diese Welt hatte er nicht

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