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0651 - Zeitfeuer

0651 - Zeitfeuer

Titel: 0651 - Zeitfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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auch noch andere Möglichkeiten gab, zu reisen, als nur von einem Ort zum anderen. Zamorra hatte es oft genug getan -von einer Zeit zur anderen!
    Gut, das funktionierte nur, wenn er einen von Merlins Zeitringen benutzte. Und warum hätte er das jetzt tun sollen, als er nur zusammen mit Nicole vom Château Montagne in Frankreich nach Tendyke's Home in Florida wechseln wollte? Es bestand überhaupt kein Anlaß zu einer Zeitreise, und Fooly war auch sicher, daß die Zeitringe, sowohl der für die Vergangenheit als auch jener für die Zukunft, nach wie vor wohlverwahrt im geheimen Wandtresor in Zamorras Arbeitszimmer lagen - dem Tresor, dessen Zahlenkombination Fooly zu verraten bisher niemand für nötig gehalten hatte.
    Diese Menschen waren eben Geheimniskrämer.
    Das gefiel dem Drachen nicht immer. Er hielt es für mangelndes Vertrauen ihm gegenüber.
    »Wie also sollte Zamorra jetzt eine Zeitreise gemacht haben?« Fooly tippte sich mit dem Zeigefinger seiner dreifingrigen Hand an die Stirn. »Jetzt fange ich auch schon an zu spinnen.«
    Trotzdem ließ ihn der Gedanke nicht mehr los.
    Aber er brauchte eine gewisse Zeit, um sich richtig darauf einzustellen und den Regenbogenblumen die richtigen Fragen zu stellen. Das mußte er sich erst mal richtig zurechtlegen und für sich selbst ausformulieren. Denn es war nicht damit getan, so zu fragen, wie Menschen es taten. Die Kommunikation mit nichtmenschlichen Bewohnern dieses Planeten spielte sich entschieden anders ab. Deshalb waren die Menschen auch nicht in der Lage, Foolys Gespräche mit Bäumen nachzuvollziehen. Sie begriffen einfach nicht, wie das funktionierte; es spielte sich auf einer ganz anderen Ebene neben- über- außerhalb des menschlichen Denkvermögens ab.
    Aber irgendwann war er soweit.
    Und die Antwort bestürzte ihn.
    ***
    Unmittelbar neben ihm tobte ein Kampf.
    Shy - oder Shirona, die blonde Frau im engen roten Overall, und Shadongooro, der Aborigine, rangen miteinander.
    Aber es war keine körperliche Auseinandersetzung. Sie fand nur mit der Macht des Geistes statt.
    Wie es funktionierte, begriff Stefan Kreis nicht. Aber er fühlte die unsichtbaren Schwingungen, die auch ihn durchdrangen und ihn erschauern ließen. Schritt für Schritt wich er zurück, um aus dem unmittelbaren Einflußbereich zu kommen. Aber wie weit würde er weichen müssen? Mit jedem Meter, den er Zwischen sich und die beiden Gegner brachte, wurde das Empfinden in ihm stärker, daß die geistigen Schwingungen überall zugleich waren - und überall gleich stark.
    Gerade so, als wäre das ganze Universum von ihnen durchdrungen!
    Shado saß am Boden. Er hatte die Augen geschlossen. Seine Lippen bewegten sich, und Kreis hörte ihn singen. Eine seltsame Melodie voller Widersprüche, in der trotzdem so etwas wie ein Sinn zu liegen schien. Doch welcher Sinn das war, entzog sich seinem Begreifen.
    Wob er damit einen Zauber um sich herum?
    Einen Zauber, der schützte und zugleich angriff?
    Die Blonde, die sich ihm in El Paso unter dem Namen »Shy« vorgestellt hatte, blieb stumm. Sie hatte eine Hand erhoben. Zwischen den Fingern sprühten Funken. Lichterscheinungen flackerten, versuchten in Richtung des Aborigine zu kommen, verloschen aber immer wieder, lange bevor sie ihn erreichten.
    Kopfschüttelnd beobachtete Kreis das Szenario, das sich so sehr von der Welt unterschied, in der er bisher gelebt hatte… von der nüchternen Welt der Technik…
    Hier herrschte Magie.
    Oder war es noch etwas anderes? Gab es Magie überhaupt, jenseits von Fantasy- und Science Fiction-Romanen, in die er sich gern vertiefte? Oder Computerspielen?
    Eines davon hatte ihn eigentlich erst hierher gebracht, wenn man es ganz genau nahm…
    Denn Stefan Kreis hatte jenes Computerspiel entdeckt, das im Internet verschickt wurde - als E-mail-Anhang.
    Der 21jährige Student befaßte sich in seiner Freizeit nicht nur mit Büchern, sondern auch gern mit Computerspielen. Ebenso gern nutzte er das Internet. Und es war zunächst nur ein Zufall gewesen, daß er an dieses Spiel geraten war - eine lediglich fehlgeleitete Mail.
    Dergleichen war sehr selten, kam aber schon mal vor. Er hatte es auch schon erlebt, daß eine an ihn gerichtete E-mail völlig zerstückelt bei ihm ankam - aber in einer anderen Mail eines völlig anderen Absenders verstreut…
    Jetzt wunderte ihn, wieso ein dermaßen großes »Attachement«, ein Mail-Anhang, verschickt wurde, wo es doch einfacher gewesen wäre, Interessenten auf eine Homepage hinzuweisen,

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