0652 - Duell zwischen den Sternen
sagte er. „Das sieht nicht gut aus. Ich komme zu Ihnen rüber."
Minuten später schon traf Bully in Imperium-Alpha ein. Er wurde von einem Adjutanten des Solarmarschalls empfangen und direkt in die Ortungszentrale geführt, wo Ramon Prinz an dem von ihm entwickelten Gerät saß. Dieses war allerdings kaum noch wiederzuerkennen. Prinz hatte es in die Kontroll- und Instrumentenwände integriert, so daß nun kaum mehr als das Steuergerät, die Monitor- und Ortungsschirme sowie einige Kontrollinstrumente zu sehen waren. Auf dem Ortungsschirm zeichnete sich ein klar umrissener Reflex ab.
„Das SVE-Raumschiff landet im Himalaja", sagte Prinz, und er fügte hinzu: „Keines der anderen Geräte hat es erfaßt."
Bully nickte ihm anerkennend zu.
Zusammen mit Deighton verließ er die Zentrale und wechselte in das Büro des SolAb-Chefs hinüber, wo bereits mehrere Wissenschaftler auf sie warteten.
„Die Situation ist eindeutig", stellte Galbraith Deighton fest, als er sich hinter seinen Arbeitstisch gesetzt hatte. „Die Laren in dem georteten Schiff wollen unentdeckt bleiben. Die Frage ist allein: Warum."
Er blickte sich in der Runde um, doch niemand wollte auf seine Worte eingehen. Selbst Bully hielt sich zurück.
„Mit so wenigen Informationen, wie wir sie haben, läßt sich selbstverständlich nur wenig anfangen", fuhr Deighton fort.
„Dennoch müssen wir uns darüber klarwerden, was geschieht."
Der Galaktopsychologe Dr. Mark Gulbrand räusperte sich.
„Es fällt mir schwer, meine Meinung darüber zu sagen", erklärte er, „denn die Tatsache, daß die Laren sich verstecken, läßt sich nur negativ auslegen. Sie haben es nicht nötig, so aufzutreten.
Sie sind mächtig genug, ihre Interessen uns gegenüber auch in aller Offenheit zu verfolgen. Wahrscheinlich haben sie sogar die technischen Möglichkeiten, Informationen von den HI abzurufen, wenn wir daneben stehen, ohne daß wir etwas merken. Darum kann es nicht gehen."
„Reden Sie nicht um den heißen Brei herum", sagte Bully polternd. „Wir wollen von Ihnen wissen, was los sein könnte!"
„Ich möchte zunächst festhalten, was ich für unwahrscheinlich halte", erwiderte der Psychologe, ohne sich durch die Heftigkeit Bulls irritieren zu lassen. „Ich glaube nicht, daß die Laren gekommen sind, weil ihnen der Zwischenfall mit Martola Bonhero aufgefallen ist. Diese Frau war nur ein unbedeutender Hetos-Inspektor."
„Vielleicht ist es ihr gelungen, einen Notruf von ihrem Raumschiff abzusenden?" bemerkte ein jüngerer Wissenschaftler.
„Das hat sie nicht getan", antwortete Deighton. „Die Verhöre haben ganz eindeutig ergeben, daß sie nicht wußte, wie sie mit dem Schiff umzugehen hatte. Die echte Martola Bonhero wäre längst geflohen, als wir in Kaimana eintrafen. Die HI-Martola hat in dem einen Jahr, das sie in ihrer Rolle lebte, keine ausreichende Gelegenheit gefunden, sich schulen zu lassen. Sie bildete sich ein, mit dem Schiff fertig werden zu können, aber es gelang ihr nicht."
Der Erste Gefühlsmechaniker lächelte unmerklich.
„Um ein Raumschiff zu lenken, gehört auch heute noch ein wenig mehr dazu, als nur ein paar Knöpfe zu drücken."
Auffordernd blickte er den Galaktopsychologen an. Gulbrand nickte und fuhr fort: „Die Laren sind wahrscheinlich auch nicht von den anderen HI alarmiert worden, es sei denn, daß sich einer von ihnen in unserem engsten Kreis befindet. Aber auch das ist, nach meiner festen Überzeugung, nicht der Grund."
Er zögerte, bevor er seine Erklärungen abschloß: „Ich glaube vielmehr, daß der Grund einzig und allein bei Perry Rhodan liegt, also außerhalb der Erde oder gar unserer Galaxis zu suchen ist."
Bully richtete sich überrascht auf.
„Sie müssen schon ein bißchen ausführlicher werden", sagte er heftig. „Mit so mageren Worten bin ich nicht einverstanden."
„Meine Kollegen und ich sind bei einer Kurzbesprechung zu dem Ergebnis gekommen, daß der Besuch Rhodans und seiner Begleiter in einer anderen Galaxis ganz und gar nicht so verlaufen ist, wie Rhodan oder auch die Laren sich das vorgestellt hatten.
Es muß die von einigen Kollegen bereits befürchtete negative Entwicklung eingetreten sein."
„Ich sehe noch eine weitere Möglichkeit", erklärte Bully. „Wer sagt uns denn, daß die Laren sich wirklich so einig sind, wie sie sich uns gegenüber geben? Könnte dieser SVE-Raumer nicht einer anderen Partei angehören, einer Gruppe, die versucht, den Lauf der Dinge in ihrem Sinne zu
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