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0653 - Stirb, wenn du kannst!

0653 - Stirb, wenn du kannst!

Titel: 0653 - Stirb, wenn du kannst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war als die Schwärze, huschte durch den großen Raum auf Zamorra zu…
    Und im gleichen Moment riß die Zeitschau ab.
    Übergangslos fand Zamorra sich in der Gegenwart wieder!
    Etwas hatte die Zeitschau empfindlich gestört. Etwas, das sich möglicherweise nicht mit der Energie des Amuletts vertrug! Deshalb verzichtete Zamorra darauf, hier einen zweiten Versuch zu machen, obgleich er jetzt erst recht neugierig geworden war.
    Aber er befürchtete, daß es Kraftverschwendung sein würde. Und er war hier auf sich allein gestellt, konnte nicht auf Nicoles Unterstützung vertrauen. Deshalb mußte er haushalten.
    Er überlegte. Was auch immer dieses Schattenhafte war - es vertrug sich offenbar nicht mit Merlins Stern. Dafür kamen nur wenige Phänomene in Frage - oder Lebewesen.
    Wenn die Magie von Dhyarra-Kristallen im Spiel war, zum Beispiel…
    Aber wer sollte hier mit einem Dhyarra-Kristall herumgeistern? Die Dinger waren verdammt selten, und Agenten der DYNASTIE DER EWIGEN, bei denen der Einsatz von Dhyarras durchaus üblich war, zeigten sich für gewöhnlich nicht als Schatten!
    Aber wer oder was steckte dann dahinter?
    »Ich krieg's noch 'raus«, murmelte Zamorra und begab sich endgültig in Richtung Turm.
    ***
    Pascal Lafitte setzte sich wieder ins Auto, um zurück ins Dorf zu fahren. Er hätte die Strecke im Schlaf fahren können, so gut kannte er sie. Jede Kurve der Serpentinenstraße war ihm bestens vertraut.
    Hindernisse waren hier nicht zu erwarten. Schließlich war es eine Privatstraße, die ausschließlich zum Château Montagne hinaufführte und die niemand außer den Bewohnern und Besuchern und allenfalls den Lieferanten benutzte.
    So rechnete Lafitte überhaupt nicht damit, daß ihm plötzlich jemand im Weg stehen könnte.
    Aber genau das war der Fall!
    Da stand diese Gestalt!
    Gleich hinter einer Kurve, die aber selbst bei Nacht übersichtlich genug war. Höchstens ein Betrunkener hätte sie nicht rechtzeitig bemerken können, aber Pascal Lafitte war noch nie betrunken gefahren.
    Die Gestalt mußte aus dem Nichts gekommen sein!
    Einfach so!
    Unwillkürlich trat Lafitte auf die Bremse und riß gleichzeitig das Lenkrad herum. Der Wagen schleuderte von der Straße, hangabwärts. Über den unebenen Acker. Kippte. Überschlug sich, rollte seitwärts weiter hinab, bis er das nächsttiefere Straßenstück erreichte und liegenblieb.
    Benzin lief aus; der Plastikschlauch war abgerissen. Die Flüssigkeit tropfte auf den Straßenbelag.
    Jemand entzündete einen Funken…
    ***
    Nicole hörte die Explosion.
    Sie hatte sich doch noch einmal angezogen, war nach draußen gegangen, in die kühle Mainacht hinaus. Von Sekunde zu Sekunde war das Gefühl einer Bedrohung in ihr größer geworden, aber sie fühlte dabei auch, daß diese Bedrohung nicht sie selbst betraf.
    Sie ging über den ummauerten Innenhof des Châteaus zum Tor, sah den Hang hinab.
    Sah den Lichtschein, hörte das Aufbrüllen der Explosion.
    Und wußte, daß es Pascal Lafittes Auto war, das da zu einer winzigen Sonne in der Nacht geworden war!
    Sie schrie auf.
    Und begann zu laufen, querfeldein, den Hang hinunter. Dabei wußte sie, daß sie für Pascal nichts mehr tun konnte…
    ***
    Zamorra hätte nicht gedacht, daß es so schwierig wäre, im Dunkeln eine Wendeltreppe in einem Burgturm hinaufzusteigen. Aber als Llewellyn-Castle erbaut wurde, hatte man von Norm-Maßen noch nichts gewußt. Statt dessen schien man als Baumaterial genommen zu haben, was gerade greifbar war. Die Stufen waren von unterschiedlicher Höhe und Länge, und auch die Absätze, die zwischendurch eingezogen worden waren, damit man eine kleine Ruhepause einlegen und durch kleine Öffnungen im Mauerwerk, Schießscharten gleich, über das wilde schottische Hochland blicken konnte, waren unterschiedlich groß und in unterschiedlichen Höhen angebracht worden. Mal war so eine Pseudoetage drei Meter hoch, dann wieder fünf oder sechs.
    Schließlich erreichte Zamorra die Turmspitze.
    Er sah in den Burghof hinunter. Dort war alles ruhig. Der Rolls-Royce Phantom stand unverändert an seinem Platz. Zamorra orientierte sich, prüfte, von wo aus er Williams Todessturz beobachtet hatte. Von hier oben aus konnte er allerdings, was den Verbleib des Opfers anging, auch nicht mehr erkennen als von unten. Der Boden direkt unter dem Turm lag in tiefer Dunkelheit.
    Zamorra mußte erneut die Zeitschau bemühen. Er wiederholte die Prozedur.
    Und sah den Dämon unmittelbar vor sich!
    ***
    Der Tod wartete

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