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0653 - Stirb, wenn du kannst!

0653 - Stirb, wenn du kannst!

Titel: 0653 - Stirb, wenn du kannst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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fauchte.
    Aber durch das Inferno glaubte Nicole plötzlich jemanden stöhnen zu hören.
    Sie fuhr herum, lauschte. Dann ging sie dem Geräusch nach.
    Ein gutes Dutzend Meter vom ausbrennenden Wagen entfernt lag ein Mensch im Graben neben der Straße.
    Sekunden später war Nicole bei ihm.
    »Pascal?« stieß sie hervor. »Mensch, Pascal, was ist passiert? Bist du verletzt?«
    Er versuchte sich aufzurichten, schaffte das aber nicht. »Ich kann mich nicht richtig bewegen«, ächzte er. »Verdammt, ich weiß nicht… es ging alles so schnell… Was ist mit mir los? Ich kann nicht aufstehen!«
    Panik klang durch.
    »Warte, ich helfe dir«, versprach Nicole. Sie trat hinter ihn, griff unter seine Achseln und versuchte ihn anzuheben. Begriff ein paar Atemzüge später, daß das höchstwahrscheinlich das Verkehrteste war, was sie tun konnte, wenn er innere Verletzungen aufwies. Sofort brach sie den Versuch wieder ab. »Bleib möglichst ruhig liegen«, verlangte sie. »Ich rufe einen Arzt.«
    »Wie denn - ohne Telefon?«
    An die Autotelefone dachte auch er in diesem Moment nicht. Aber Nicole erinnerte sich jetzt endlich wieder. Ihre Gedanken ordneten sich allmählich. »Hast du Schmerzen?«
    »Nur beim Lachen«, ächzte er, um wütend hinzuzufügen: »Natürlich habe ich Schmerzen! Die Beine tun weh, verdammt weh, und ich komme nicht richtig vom Boden hoch… Was zum Teufel ist mit mir passiert?«
    »Wenn du deine Beine noch fühlen kannst, bist du wenigstens nicht gelähmt«, sagte Nicole aufatmend. »Das ist die gute Nachricht. Die schlechte…«
    »Will ich gar nicht hören!« unterbrach er sie. »Hilf mir lieber…«
    »Schon dabei. Bin gleich wieder zurück…«
    Sie lief wieder zum Château hinauf. Aufwärts ging es natürlich nicht so leicht wie abwärts, und sie mußte zwischendurch pausieren, bekam Seitenstechen von der Anstrengung. Dabei war sie eigentlich durchaus fit. Hier kam aber wohl der Streßfaktor hinzu, der auch an ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit nagte.
    Als sie endlich den Innenhof erreichte, sah sie Licht in der Garage.
    Natürlich.
    Raffael Bois!
    Der war gleich auf die richtige Idee gekommen.
    »Ich sah die Explosion vom Fenster aus, habe sofort vom Autotelefon aus den Rettungsdienst alarmiert«, erklärte er. »Steigen Sie ein. Ich fahre uns hinunter. Ich hoffe, daß Monsieur Lafitte nicht zu schwer verletzt wurde. Oder ist er etwa…?«
    »Er lebt«, beruhigte Nicole ihn. »Aber es geht ihm nicht besonders gut.«
    Raffael hatte Zamorras BMW gewählt. Mit der Limousine fuhren sie wieder zur Unfallstelle hinunter und waren noch ein paar Minuten vor dem Rettungswagen wieder vor Ort.
    »Wie konnte das geschehen?« fragte Raffael und starrte ziemlich fassungslos auf das immer noch brennende Wrack. »Monsieur Lafitte ist doch ein langjähriger, äußerst sicherer Fahrer! Daß er ausgerechnet auf dieser Strecke verunglückt, ist undenkbar.«
    »Wir werden das klären«, murmelte Nicole.
    Sie dachte an den Ausfall der Telekommunikation im Château, und sie dachte an Zamorra, William und Patricia. Die Schottin hatte einem Gefühl nachgegeben und Zamorra zum Kontrollbesuch in Llewellyn-Castle gebeten.
    Vielleicht waren diese Ereignisse kein Zufall. Vielleicht paßte alles irgendwie zusammen. Vielleicht handelte es sich um eine großangelegte dämonische Attacke?
    Aber dann waren sie jetzt alle in größter Gefahr - auch Zamorra und die beiden anderen in Schottland!
    Vom Rest der Crew einmal ganz abgesehen…
    Während ein Notarzt sich um Pascal Lafitte kümmerte, Fragen zu seinem Zustand ignorierte und Pascal dann per Rettungswagen nach Roanne ins Krankenhaus bringen ließ, gewann Nicole allmählich ihre alte Entschlußkraft zurück.
    Es war an der Zeit, das Heft des Geschehens in die eigenen Hände zu nehmen!
    ***
    Als Zamorra die Wendeltreppe hinter sich gebracht hatte, war unten auf dem Burghof nichts mehr von Patricia Saris zu sehen. Sie mußte das Gebäude bereits betreten haben.
    Der Dämonenjäger folgte ihr. Allmählich kam es ihm so vor, als hetze er nur von einem Punkt zum anderen, ohne damit irgend etwas zu erreichen. Das mußte aufhören. Er mußte ein klares Konzept in sein Vorgehen bringen.
    Aber dazu mußte er das seltsame Geschehen erst einmal durchblicken.
    »Patricia!« rief er. »Was ist los? Warum bist du hier? Du hättest im Wagen bleiben sollen!«
    Er hob seine »Unsichtbarkeit« auf, damit sie ihn überhaupt entdecken konnte. Sonst hätte er neben ihr stehen können, ohne daß sie

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