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0653 - Stirb, wenn du kannst!

0653 - Stirb, wenn du kannst!

Titel: 0653 - Stirb, wenn du kannst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sofort wieder in Ordnung bringt. Jetzt hört der Spaß nämlich auf!«
    »Ich werde es ihm ausrichten«, versprach der alte Diener.
    Lafitte drückte Nicole ein paar Disketten in die Hand. »Das hatte ich eigentlich über die Datenleitung schicken wollen. Ich mache mich jetzt wieder vom Acker. Muß morgen früh 'raus…«
    Als er ging, hatte Nicole plötzlich ein sehr merkwürdiges Gefühl.
    ***
    Es war keine wirkliche Unsichtbarkeit, die Zamorra schuf. Es war eine mentale Technik, die er vor langer Zeit von einem tibetischen Mönch gelernt hatte. Durch entsprechende Konzentration war er in der Lage, die Ausdehnung seiner persönlichen Aura nicht über die Abmessungen seines Körpers hinausgehen zu lassen. Das heißt, andere konnten ihn zwar sehen, nicht aber wahrnehmen. Er konnte so mitten durch eine Menschenmenge gehen, ohne daß ihn jemand bemerkte. Selbst bei einem unbeabsichtigten Zusammenstoß würde der andere sich hinterher nur schwerlich daran erinnern, weil er Zamorra nicht wirklich registrierte, weil nichts in seiner Erinnerung haftenblieb, das ihm sagen konnte, mit wem er da zusammengestoßen war.
    Meistens funktionierte das.
    Allenfalls bei telepathisch oder emphatisch begabten Wesen klappte es nicht, weil die trotzdem in der Lage waren, die Bewußtseinsaura zu spüren. Aber Zamorra hoffte, daß er es hier nicht mit einem Telepathen zu tun bekam. Selbst Dämonen waren nicht immer in der Lage, eine Aura automatisch zu erfühlen.
    Auf jeden Fall versprach Zamorra sich von der Unsichtbarkeit, in Verbindung mit der völligen Dunkelheit in Llewellyn-Castle, einen Vorteil.
    Er fragte sich nur, wonach er jetzt suchen sollte. Er konnte die gesamte Burg durchwandern, bis in die hellen Morgenstunden, und fand vielleicht trotzdem nichts.
    Nun, ihm blieb immer noch die Zeitschau. Wenn er wissen wollte, wohin William verschwunden war, mußte er dorthin, wo er ihn zuletzt gesehen hatte.
    Auf den Burgturm…?
    ***
    Der Tod sah die Schwierigkeiten, mit denen er gerechnet hatte. Der Ort, in dessen unmittelbarer Nähe er sich jetzt befand, war weißmagisch abgeschirmt.
    Da kam er nicht heran, wie bei den meisten Plätzen, die durch seinen Auftrag definiert wurden. Llewellyn-Castle war ein Glücksfall gewesen. Hier war die Abschirmung beschädigt. So hatte er ungehinderten Zugriff.
    Trotzdem hatte er in diesem Fall Glück.
    Jemand verließ Château Montagne - und war ungeschützt…
    ***
    Zamorra überlegte, ob er Lady Patricia informieren sollte, entschied sich dann aber dagegen. Es würde sie nur noch mehr beunruhigen. Und ein Blick aus dem Fenster des Zimmers, in dem er sich gerade befand, verriet ihm, daß unten im Burghof alles in Ordnung war.
    Patricia war im Wagen in Sicherheit.
    Es war ärgerlich, daß er seinen »Einsatzkoffer« nicht hier hatte. Mit der magischen Kreide oder diversen anderen Kleinigkeiten hätte er das Auto oder auch ein Zimmer in der Burg speziell absichern können, unabhängig von der M-Abwehr, welcher er nicht mehr über den Weg traute. Aber da war jetzt nichts zu machen.
    Bevor er den Turm bestieg, kehrte er noch einmal in die Eingangshalle zurück. Er versuchte mit der Zeitschau herauszufinden, was mit William geschehen war. Dazu mußte er das Amulett mit einem speziellen Befehl aktivieren und sich selbst mittels eines posthypnotischen Schaltwortes in Halbtrance versetzen, um die Anzeige des Amuletts steuern zu können. Ein weiteres Schaltwort konnte ihn jederzeit wieder aus dieser Halbtrance lösen.
    Der stilisierte Drudenfuß in der Mitte der handtellergroßen Silberscheibe verwandelte sich in einen winzigen Mini-Bildschirm. Aber Zamorra sah in seinem Geist das Bild seiner Umgebung wesentlich klarer und größer vor sich. Er steuerte die Wiedergabe des Amuletts in die jüngste Vergangenheit zurück, bis zu dem Zeitpunkt, an dem William sich hier unten befunden hatte.
    Das Gespräch mit Zamorra, als William ins Gebäude zurückkehrte… dann das Poltern, das Schweigen.
    Im »schnellen Rücklauf« erreichte Zamorra diese Zeitspanne. Er kehrte den Vorgang um, ließ den »Film« wieder »vorwärts« laufen.
    Die Szene war und blieb dunkel; nur ein schwacher Lichtschimmer drang durch das Rechteck der Tür herein. Zamorra sah, wie William eintrat, kaum mehr als eine schwarze Silhouette vor dem Dunkelgrau der Nacht.
    William zögerte; es mußte der Moment sein, in dem sie beide Worte miteinander gewechselt hatten.
    Plötzlich brach William unvermittelt zusammen.
    Und etwas, was noch schwärzer

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