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0654 - Unter dem Vampirmond

0654 - Unter dem Vampirmond

Titel: 0654 - Unter dem Vampirmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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seiner Schar von Untergrundhelden aufkreuzt. Lieber Himmel, Nicole, da unten sind mehr als dreihundert Kilometer Stollen abzusuchen, die untereinander kreuz und quer verbunden sind. Diese fünfzehn Mann können nur einen winzigen Bruchteil unter Kontrolle halten. Schon di e katafiles entschlüpfen ihnen ständig! Wir würden Sarrates und seine Leute sogar in Gefahr bringen, von dieser Bestie oder auch anderen Vampiren umgebracht zu werden.«
    »So aber sind auch die katafiles in Gefahr!«
    »Wahrscheinlich nicht mehr oder weniger als alle anderen Bewohner dieser Stadt. Aber Sarrates' Leute haben da unten keine Chance, so oder so nicht. Wir können sie auch nicht für die Vampirjagd trainieren. Selbst wenn wir ihnen eine entsprechende Ausrüstung besorgen würden - wer glaubt denn in dieser modernen Zeit noch an Vampire, Werwölfe und andere Mistviecher? Das ist ja gerade deren große Stärke - daß kaum ein ach so aufgeklärter, moderner, alleswissender Mensch sie noch ernst nimmt.«
    »Sie könnten vielleicht die oberirdischen Zugänge sichern und kontrollieren.«
    »Von denen es weit mehr gibt, als Sarrates Personal hat. Nein, wenn wir etwas tun wollen, dann müssen wir das schon selbst machen. Wir müßten also hinunter. Aber an welcher Stelle? Wir könnten versuchen, die Spur der Vampirin mit der Zeitschau zu finden. Aber dazu müßten wir wissen, an welcher Stelle sie das Labyrinth betreten hat. Wir kennen doch gerade mal zwei oder drei der Zugänge. Und selbst wenn wir uns von Sarrates einen Lageplan geben lassen, dauert es eine kleine Ewigkeit, bis wir die richtige Stelle finden, weil wir an jedem dieser Einstiege suchen müßten. Das übersteigt unsere Kraft. Die Benutzung des Amuletts entzieht uns Energie. Je mehr Zeit verstreicht, desto intensiver wird die Nutzung und damit der Kraftaufwand. Ich bin dagegen. Wir verzetteln uns, und wir verschwenden unsere geistige und körperliche Kraft.«
    »Hast du einen besserem Vorschlag?« fragte Nicole.
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Leider nicht.«
    »Dann müssen wir eben abwarten, bis das Biest erneut zuschlägt. Verdammt, wenn wir doch nur etwas tun könnten!« Nicole ballte die Fäuste. »Wir können doch nicht einfach darauf warten, daß dieses Monstrum den nächsten Menschen killt! Das ist absurd, das ist pervers - es ist einfach krank!«
    Sie schob den Rest der Buttereremetorte zurück. Das Naschwerk schmeckte ihr nicht mehr. Sie sah wieder die beiden ersten Opfer vor sich.
    »Ich ertrage das nicht«, murmelte sie.
    Mit einem Ruck erhob sie sich. Auch Zamorra stand auf. Er legte einen Geldschein unter sein Glas und folgte Nicole, die sich von dem Straßencafe entfernte. Er spürte, daß sie einen Plan gefaßt hatte.
    »Was hast du vor?« fragte er.
    »Ich glaube, ich weiß jetzt, wo wir deSar finden. Und ich werde sie vernichten!«
    ***
    Es war der Moment, an dem wieder ein Mensch unter den Zähnen der Bestie starb. In der Dunkelheit der Pariser Unterwelt sah niemand, wie er starb, und in der Einsamkeit der Katakomben hörte niemand seine verzweifelten Schreie.
    Es war reine Verschwendung, gestand Michelle sich selbst ein. Aber es mußte sein, auch wenn sie kaum etwas von ihm trinken konnte, da ihr Durst immer noch gestillt war.
    Sie nahm den Toten und brachte ihn dorthin, wo er gefunden werden mußte.
    Sie war sicher, daß ihre Verfolger sehr rasch davon erfahren würden…
    ***
    »Was meinst du damit?« fragte Zamorra, während er neben Nicole her schritt. »Wo werden wir sie finden?«
    »Der Schlüssel ist Sarkana«, sagte sie. »Wenn es wirklich um ihn geht, liegt es auf der Hand, wo das Monster den nächsten Köder für uns auslegen wird. Nämlich genau dort, wo Sarkana verschwand. Und wo Morano verschwand. Diese Ruine, in deren Keller ein Zugang zu den Katakomben ist. Erinnerst du dich? Sarkana hatte dieses Mädchen mit dem Vampirgift präpariert. Roquette Burie…? Hieß sie so? Ich weiß es nicht mehr. Aber mit ihr hat er Morano nach unten gelockt. Morano sollte sie beißen und dabei das in ihrem Blut zirkulierende Gift aufnehmen. Es schadete dem Mädchen nicht, aber es hätte den Vampir getötet. Aber irgendwie hat es Morano geschafft, Sarkana auszutricksen. Der biß selbst zu… was dann wohl sein Ende war. Chef, wenn es wirklich um Rache für Sarkana geht, dann wird dort die Spur beginnen.«
    »Und die Falle endgültig zuschnappen, wenn wir der Spur folgen!« warnte Zamorra.
    »Wir müssen eben auch mit Tricks arbeiten. Wer zwingt uns, an genau

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