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0656 - Der Geheimnisträger

Titel: 0656 - Der Geheimnisträger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Nähe des Mundes und drückte den Kontakt ein. Es erfolgte keine Reaktion.
    Die Station lag still und verlassen da, und niemand war zu sehen.
    Dupeyron trug außer dem Gewehr keine Waffe. Unwillkürlich nahm er es von der Schulter und entsicherte es.
    Langsam ging er weiter.
    Gleich im Eingang fand er Sergeant Kaufmann, tot.
    Der halb verbrannte Körper verriet die Tatwaffe des Mörders: ein Impulsstrahler, wie er von der Solaren Abwehr benutzt wurde.
    Leutnant Dupeyron bekämpfte die Lähmung, die seine Glieder befiel. Einen Augenblick stand er wie erstarrt vor der Leiche seines Kameraden und begriff allmählich, daß auch er sich in tödlicher Gefahr befand.
    Wo steckte der Kommandant, Captain Morena?
    An Kaufmann vorbei betrat er den Rundkorridor, von dem aus die Türen zu den einzelnen Räumen führten. Die eigentliche Kommandozentrale befand sich im Zentrum der Station. Außen waren die Lagerräume und Vorratskammern.
    In der Zentrale hörte er ein Geräusch. Jemand hustete.
    Das Gewehr war hinderlich, und wenn der andere einen Impulsstrahler besaß, würde es ihm auch nur wenig helfen. Er mußte sich eine gleichwertige Energiewaffe besorgen. Die Waffenkammer befand sich auf der anderen Seite, dem Eingang gegenüber.
    Er duckte sich, als er an der transparenten Wand anlangte, die den Gang von der Kontrollzentrale trennte.
    Captain Morena lag lang ausgestreckt vor einem Schaltpult. Über ihn gebeugt stand ein Fremder, den Strahler noch in der Hand.
    Morena war tot, das konnte Dupeyron auf den ersten Blick sehen. Der Fremde untersuchte ihn und richtete sich dann wieder auf. Forschend betrachtete er mit gespannter Aufmerksamkeit die Einrichtung der Zentrale, während Dupeyron sich erneut duckte, absolut fassungslos.
    Der Fremde trug die Uniform eines Majors der Solaren Abwehr!
    Es waren in letzter Zeit viel unverständliche Dinge geschehen.
    In den meisten Teilen der Welt war die Abwehr in Alarmbereitschaft, nicht aber hier im nördlichen Alaska.
    Auf allen vieren schlich sich Dupeyron weiter und versuchte, kein Geräusch zu verursachen. Der Major war kein richtiger Major, das war ihm klar, sondern ein kaltblütiger Mörder.
    Vielleicht gehörte er zu den Hetos-Inspektoren, die im Auftrag der Laren für diesen galaktischen Bund spionierten.
    Es war seine Pflicht, ihn zu stellen und notfalls zu töten.
    Lag da nicht eine entsprechende Information aus Imperium-Alpha vor? Er glaubte sich undeutlich zu erinnern, daß sie in der vergangenen Nacht eingetroffen war, aber Morena hatte sie beiseite gelegt. Es gab zu viele Meldungen ähnlicher Art.
    Er war noch zehn Meter von der Waffenkammer entfernt, als hinter ihm Schritte zu hören waren. Sie kamen schnell näher und hielten plötzlich an. Eine Stimme rief: „Bleiben Sie stehen und richten Sie sich auf! Lassen Sie Ihr Museumsstück fallen, aber schnell! Ja, so ist's gut. Nun drehen Sie sich langsam um. Ich rate Ihnen, vernünftiger zu sein als Ihre beiden Kameraden, dann geschieht Ihnen nichts."
    Dupeyron gehorchte, ihm blieb keine andere Wahl. Jetzt war jede Gegenwehr glatter Selbstmord. Der Major hielt den Strahler auf ihn gerichtet und kam näher. Der Kahlkopf und der mächtige Vollbart paßten nicht so recht zur Uniform.
    „Sie werden mir helfen, mein Aussehen zu verändern. Ich weiß, daß die Mittel dazu in jeder Station gelagert sind. Aber versuchen Sie nicht, den Helden zu spielen. Ich passe höllisch auf, das können Sie mir glauben."
    „Warum haben Sie meine Kameraden umgebracht?"
    „Es war Notwehr. Nun gehen Sie schon, führen Sie mich!"
    Dupeyron warf der Tür zur Waffenkammer noch einen wehmütigen Blick zu und öffnete die Tür daneben. Sie führte ins Labor, das teilweise unter der Erde lag. Das Licht flammte automatisch auf.
    In Regalen und Schränken waren die Chemikalien, Plastikmasken, künstlichen Haare, Bekleidungsstücke, Ausweise und noch hundert andere Gegenstände untergebracht, mit deren Hilfe sich ein Mensch in einen anderen verwandeln konnte. Die Männer der Abwehr waren oft genug gezwungen, eine neue Persönlichkeit anzunehmen, um einen Auftrag durchführen zu können.
    Goronkon deutete in eine Ecke.
    „Bleiben Sie dort stehen und rühren Sie sich nicht von der Stelle. Wo ist die Kartei?"
    Er benötigte die Kartei, um sich eine geeignete Persönlichkeit auszusuchen und die entsprechenden Utensilien schnell zu finden. Aufmerksam studierte er die vorhandenen Vorschläge, bis er den geeigneten fand. Die anderen Karten warf er achtlos in das

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