Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0656 - Labyrinth der 1000 Tode

0656 - Labyrinth der 1000 Tode

Titel: 0656 - Labyrinth der 1000 Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Kontakt bekommen, wären Sie in London geblieben. Das aber sind Sie nicht. Sie kamen ausgerechnet nach Lissabon, gewissermaßen in meine Stadt, oder in die Höhle des Löwen. Sie wollten weiter forschen, sie wollten die Person, die Ihnen in England entwischte, wieder in Ihre Hände bekommen. Das wird Ihnen nicht gelingen, denn dieser Skelett-Mensch befindet sich längst unter meiner Kontrolle. Ich habe ihn, und damit ist wieder einmal ein Teil meines Lebenswerks vollendet. Sehen Sie, so rechne ich. Wenn ich einmal etwas besitze, werde ich einen Teufel tun und es wieder hergeben. Vor allen Dingen nicht einen derartigen Schatz, wenn Sie mir den Ausdruck erlauben. Für mich ist er ungemein wichtig.«
    »Ein Templer, nicht wahr?«
    »Ja, das stimmt.«
    »Aber ein toter!«
    Da lachte Morcote. »Nein, kein toter. Er wurde aus dem Grab geholt und, begann damit, sich zu regenerieren. Sein Skelett blieb nicht so, es füllte sich wieder auf. Es bekam Fleisch, es bekam Haut, ein magisches Wunder geschah, es passierten unglaubliche Dinge, Inspektor, über die man lieber schweigt. Viele hätten geschwiegen, Sie nicht. Sie wollten, da Sie ja Polizist sind, den Fall aufklären. Nun sind Sie hier, wo ich das Sagen habe.«
    Er breitete die Arme aus, als wollte er alles umfangen.
    Suko sah, dass seine Arme ziemlich lang waren. Ebenso wie die Hände mit den dünnen Fingern. Da stimmten die Proportionen zu seinem Körper ebenfalls nicht. »Was ist Besonderes an diesem alten Templer?« erkundigte sich Suko.
    »Haben Sie das nicht gesehen?«
    »Schon, nur reicht es mir nicht.«
    Morcote lachte. »Wieder diese polizistenhafte Neugierde. Aber ich verzeihe Ihnen, denn auch ich würde an Ihrer Stelle nicht anders handeln. Das verlangt ihr Beruf.«
    »Sie haben meine Frage nicht beantwortet.«
    Nando Morcote überlegte. Als er sich entschlossen hatte, eine Antwort zu geben, nickte er. »Gut, ich sage Ihnen, weshalb ich ihn herholte. Er sollte in seine Heimat zurückkehren.«
    Suko hob die Augenbrauen. »Das ist mir neu gewesen. Ich habe ihn als Briten gesehen.«
    »Ein Irrtum. Er kam aus diesem Land - vor ungefähr tausend Jahren nach Großbritannien und starb dort.«
    »Wie?«
    Der Zwerg bewegte seinen übergroßen Schädel. »Es ist schwer, das zu erklären. Ich weiß es nicht genau. Möglicherweise hat er sich auch umgebracht, weil er wusste, dass er irgendwann wieder in seine Heimat zurückgeholt werden würde.«
    Suko reichte das als Erklärung längst nicht. Er war davon überzeugt, dass Morcote mehr wusste, nur hielt sich dieser Mensch mit Informationen zurück. Er wies mit dem Finger auf Suko und sagte mit neutral klingender Stimme: »Kommen wir zu Ihnen, Inspektor. Sie sind mir gefolgt, Sie haben etwas herausgefunden und Sie haben mich in meinem eigenen Bereich provoziert, mich, Nando Morcote. So etwas kann ich mir nicht gefallen lassen, das ist unmöglich, das darf nicht sein, Inspektor. Ich würde an Reputation verlieren und es könnte möglicherweise Nachahmer geben, wenn Sie verstehen.«
    »Das ist mir klar.«
    »Danke.« Er sagte es spöttisch. »Deshalb werde ich mir etwas einfallen lassen müssen. Wissen Sie eigentlich, dass Ihr Leben an einem seidenen Faden hängt?«
    »Nein.«
    Er lachte schrill und bewegte Daumen und Zeigefinger aufeinander zu. »So werde ich diesen Faden durchschneiden, Inspektor. Ihren und den Lebensfaden Ihres Freundes Sinclair. Ich fühle mich provoziert, ich hasse es, wenn man mir den nötigen Gehorsam nicht erweist…«
    »Sie sind übergeschnappt, Meister«, erklärte Suko. »Sie leiden an einem Geltungstrieb, der schon als lächerlich bezeichnet werden kann. So wie Ihnen ist es schon vielen ergangen. Ich kenne allerdings keinen, der es überstanden hätte. Zuletzt waren Menschen wie Sie immer die Verlierer.«
    »Gab es keine Ausnahmen?«
    »Nein.«
    »Dann werde ich die erste sein.«
    »Das habe ich auch schon zu oft gehört, um es glauben zu können, Mr. Morcote.«
    »Nein, nein, Sie haben mich falsch verstanden, Inspektor. Vor einer Woche hätte ich Ihnen möglicherweise Recht gegeben, jetzt nicht mehr. Ich habe den Templer zurückkehren lassen, nur das zählt. Durch ihn werde ich noch mächtiger, denn er ist ein Magier gewesen und besitzt tatsächlich Kräfte, um meine Umgebung zu verändern. Man hat Ihnen von meinem kleinen Hobby noch nichts berichtet?«
    »Nein.«
    »Schade. Es ist die Technik gewesen. Ich liebe technische Spielereien, aber das will ich mal dahingestellt sein lassen. Ich mag auf

Weitere Kostenlose Bücher