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0658 - Blutige Träume

0658 - Blutige Träume

Titel: 0658 - Blutige Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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auseinander und hüllte den Schützen ein. Die Waffe polterte aus seiner verkrampften Hand; lautlos sank er zusammen.
    Tendyke richtete sich wieder auf. Sein Lederhemd war an der linken Schulter aufgerissen und färbte sich rot.
    Auf dem Korridor wurde es laut.
    Mit einem Satz war Tendyke wieder an der Tür.
    »FBI!« brüllte er. »Jeder bleibt in seinem Zimmer!«
    Dann schob er die aufgesprengte Tür wieder gegen das zerstörte Schloß, so daß wenigstens keine freie Sicht mehr bestand. Hinter Nicole betrat Monica das Wohnzimmer der Suite und schloß die Zwischentür hinter sich.
    Tendyke musterte den paralysierten Mann.
    »Rico Calderone«, sagte er leise. »Das war fast schon ein bißchen zu einfach für einen Spitzbuben wie dich, wie?«
    ***
    Kalte Angst erfaßte Yves Cascal. Er, dessen Spitzname »Schatten« lautete, warf nun gleich zwei Schatten!
    Und einer dieser beiden Schatten gehörte nicht ihm, sondern dem Ding in seinem Gesicht!
    Es war eine Falle gewesen.
    Calderone hatte ihm eine Falle gestellt, und er war hineingetappt. Trotz aller Vorsicht… aber wie hätte er diesem magischen Anschlag entgehen können?
    Plötzlich sah er wieder, wie sich Calderone erhob - nein, wie er hochgeklappt wurde, dabei Lucifuge Rofocales häßlichen Teufelsschädel zeigte und wieder zurückklappte… und dazwischen war die Schwärze gewesen, diese undurchdringliche Dunkelheit, die wie eine Wand auf Cascal zu raste, ihn einhüllte und blitzschnell wieder verschwand.
    Das mußte der Moment gewesen sein, in dem das Dunkle auf Cascal übersprang!
    Narr! tobte es in ihm. Du hättest Calderone töten sollen! Sofort! Dann hätte er dir diesen Schatten nicht mehr anhängen können!
    Oder doch?
    Hatte nicht Lucifuge Rofocale selbst seine Krallen im Spiel gehabt?
    Außerdem war Ombre kein Killer. Er wollte niemanden töten. Niemanden, der nicht Lucifuge Rofocale hieß.
    Oder der überhaupt ein Dämon war. Calderone aber zählte zur Spezies Mensch.
    Cascal überlegte, wie er sich von dem verfluchten Anhängsel wieder befreien konnte, das ihn bereits zu manipulieren begann. Der Ju-Ju-Stab wirkte nicht. Das Amulett auch nicht - sah es dieses Dunkle etwa als einen Teil von Yves an und attackierte es deshalb nicht, um ihm selbst keinen Schaden zuzufügen?
    Nach allem, was er in den zurückliegenden Jahren zunächst widerwillig, später begierig über Magie gelernt hatte, hielt er so etwas durchaus für möglich.
    Plötzlich zuckte er zusammen.
    Das Zimmer brannte?
    An vier, fünf verschiedenen Stellen zugleich züngelten Flammen auf, die rasend schnell um sich griffen und zu einer breitgefächerten Feuerwand wurden. Das Feuer fraß sich vorwärts, jagte an den kahlen Wänden empor, ergriff die harte Pritsche, die ein Bett darstellen sollte - und alles ging viel schneller, als es eigentlich hätte geschehen dürfen!
    Das hier war kein normales Feuer!
    Jemand will dich vernichten! raunte eine unheimliche Stimme in ihm, die nicht aus ihm selbst heraus kam. Du hast einen Feind! Dein neuer Herr hat einen Feind, und dieser Feind schreckt nicht davor zurück, dich zu ermorden, weil du Diener deines Herrn bist!
    Cascal gab einen wütenden Schrei von sich.
    Der Feind fragt nicht danach, ob du dienen willst oder nicht, fuhr die Stimme bösartig fort. Das ist ihm egal. Er sieht das Dunkle, und er schlägt erbarmungslos zu. Wie er es immer tut!
    Cascal schüttelte sich. Er versuchte, zurückzuweichen. Das Feuer breitete sich rasend schnell aus, versuchte bereits, ihn einzukreisen und die Tür zu erreichen. Glühende Hitze schlug ihm entgegen, trieb ihm den Schweiß aus den Poren. Er keuchte, machte wieder ein paar Schritte vorwärts, dem Flammeninferno entgegen.
    Seine Reisetasche mit der Ausrüstung!
    Die Ersatzkleidung darin war weniger wichtig. Die konnte er neu stibitzen - oder neu kaufen; er schwamm ja jetzt geradezu in Geld, im Gegensatz zu früher, und mit diesem Geld konnte er…
    Das Geld!
    Seine Lederjacke, die er achtlos auf den Boden geworfen hatte!
    Der Boden brannte auch schon! Das Feuer fraß sich auf die Jacke zu!
    »Verdammt!« brüllte er auf, griff nach dem Kleidungsstück, und im gleichen Moment erfaßte das Feuer das Leder und fraß sich sofort hinein!
    Die Jacke brannte!
    Die Tasche mit dem Geld…
    »Scheiße«, keuchte Cascal. Er konnte hier nichts mehr retten. Wie gewonnen, so zerronnen! Er stand wieder da mit nur den paar Dollars in der Tasche, die er aus Baton Rouge mitgebracht hatte.
    Und die Jacke war er auch los!
    Er

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