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0658 - Was Turro mit den Mädchen machte

0658 - Was Turro mit den Mädchen machte

Titel: 0658 - Was Turro mit den Mädchen machte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geschluckt, dessen Silberton einem Schatten Platz gemacht hatte.
    Das Kreuz war verändert!
    Damit musste ich erst einmal fertig werden. Zudem dachte ich darüber nach, wer eine derart große Macht besaß, das Kreuz zu verändern. Das war eigentlich ungeheuer.
    Suko fasste es in Worte zusammen. »John, hier muss sich eine Macht ausgebreitet haben, die ich mir kaum vorstellen kann.«
    »Aber ich.«
    »Und?«
    »Nur einer schafft es, das Kreuz dermaßen zu verändern, nur einer, Suko.«
    Ich teilte ihm die Lösung nicht mit. Er schaute mich an, seine Augen veränderten sich, dann schlug er gegen seine Stirn und hatte die Lösung. »Das kann nur der Spuk sein, John.«
    Ich nickte.
    Suko schnaufte. Es war ihm nicht angenehm, sich bestätigt zu wissen, aber es führte wohl kein Weg daran vorbei, auch wenn der Kollege Hirschfeld nur Bahnhof verstand..
    »Wovon reden Sie eigentlich?«, fragte er.
    »Von gewissen Freunden.«
    »Die nennen Sie Spuk?«
    Suko nickte lächelnd. »Ja, wir haben unseren ›Freunden‹ schon immer die ungewöhnlichsten Namen gegeben. Das ist eben so, daran lässt sich nichts ändern.«
    Ich hörte nicht hin. Es war gut, dass Suko den Mann ablenkte, so konnte ich mich um andere Probleme kümmern und kam mir dabei vor wie ein Wünschelrutengänger, als ich langsam Fuß vor Fuß setzte und das Kreuz auf meinem Handteller ansah.
    Es zuckte nicht, es strahlte auch nicht ab, es blieb einfach starr liegen, aber bedeckt von diesem ungewöhnlichen Schatten, der den silbrigen Glanz geschluckt hatte.
    Ein innerer Zwang bewegte mich dazu, den Kopf zu heben und zum Himmel zu schauen.
    Das Bild der Wolken veränderte sich durch den schwachen Wind permanent, aber es kam noch etwas hinzu. Schräg über mir ballte sich etwas zusammen und diese Schwärze schien aus einer nicht auslotbaren Tiefe zu stammen. Irgendwo in der Tiefe des Alls musste sie ihre Geburtsstätte haben, in der nicht zu erfassenden Leere, in einem Gebiet, wo die Gesetze der Physik ihre Gültigkeit verloren und die Mathematik eine Verbindung mit der Philosophie einging.
    Dort war die Wolke entstanden, die sich ausbreitete, aber nicht größer wurde, sondern näher an uns herankam und deshalb diese optische Täuschung verursachte.
    Ich wusste jetzt Bescheid, wer sich dort am Himmel zeigte. Es war ein uralter Dämon, einer, der in grauer Vorzeit entstanden sein musste und der auch einen Namen hatte.
    Es war der Spuk!
    ***
    Hinter mir sprach Konstabler Hirschfeld so laut, dass ich alles verstand. »Was ist das? Das ist eine Wolke und doch keine. Großer Lord, was kommt da auf uns zu?«
    »Bleiben Sie ruhig, Mr. Hirschfeld. Es wird Ihnen nichts geschehen, glauben Sie mir.«
    »Mann, Inspektor, Sie haben Nerven!«
    »Warten Sie ab, Mr. Hirschfeld. Was Sie hier erleben, ist eben etwas anderes als sonst.«
    »Und - und was, bitte?«
    »Erklärungen kann ich Ihnen nicht geben.«
    Die hätte auch ich nicht nachgereicht, denn hoch über mir war dieser fundamentale Vorgang nicht beendet. Der Spuk war eine Wolke, er war ein Reich für sich, er war gleichzeitig eine amorphe Masse, obwohl er früher einmal eine Gestalt gehabt hatte. Aber das war vergessen. Ich kannte ihn fast nur als diese schwarze, lichtlose Wolke, die sämtliche Helligkeit schluckte und die gleichzeitig sein Reich bildete, das die Seelen der getöteten Dämonen aufnahm.
    Dass er seine Welt verlassen hatte und in andere Dimensionen eingetaucht war, mussten wir akzeptieren. Er tat so etwas nicht zum ersten Mal.
    Ich konzentrierte mich auf die Wolke, die sich auch nicht mehr vergrößerte. Sie war nur kompakter geworden auf ihrem Weg in die Tiefe und sie musste das Ziel längst anvisiert haben.
    Ich war das Ziel!
    Über meinem Kopf hatte sie sich zusammengeballt und dann fiel sie auf mich herab wie ein gewaltiger Sack, wobei sie sich noch stärker verdichtete.
    Der Spuk schluckte mich.
    Ich hörte noch einen leisen Ruf des Entsetzens, ausgestoßen von Ben Hirschfeld, und stand im nächsten Augenblick in einer fremden, unheimlichen Welt aus Schatten.
    Es fiel mir schwer, meine Gefühle zu beschreiben. Zudem fragte ich mich, ob ich sie überhaupt besaß, denn diese Schwärze löschte eigentlich alles aus, sie zog das Opfer völlig in sich hinein, der Spuk nahm alles oder nichts.
    Ich hielt die Augen weit geöffnet, ohne jedoch etwas sehen zu können. Als ich den Blick senkte und auf meine Handfläche schauen wollte, sah ich zwar die Umrisse des Kreuzes, nur meine eigene Hand nicht mehr. Die

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