0658 - Was Turro mit den Mädchen machte
die…«
»Der Spuk!«
Glenda hatte den Begriff einfach einwerfen müssen, aber nicht mit einer derartigen Reaktion des Mannes gerechnet. Gere schnellte von einer Sessellehne in die Höhe, er spreizte die Arme und wirkte wie ein Mensch, der dicht vor einer unschönen Reaktion stand.
»Woher weißt du es?«
Sie hoffte, keinen Fehler gemacht zu haben, dennoch hatte es keinen Sinn, nach Erklärungen zu suchen. Sie musste den eingeschlagenen Weg gehen, so schwer ihr dies auch fallen mochte.
»Ich glaube, dass Sie diesmal einen Fehler gemacht haben, Gere. Sie haben sich nämlich die falsche Person ausgesucht.«
»Ach ja?«
»Sicher.« Trotz des mächtigen Herzklopfens blieb Glenda gelassen. »Es sind nicht nur Dämonen, die darüber Bescheid wissen, das will ich Ihnen sagen. Die Gebiete der Magie können auch von Menschen erfasst und begriffen werden.«
»Du gehörst dazu?«
»Ja, ich bin eingeweiht.«
Er setzte sich wieder hin, nickte und meinte: »Das ist ja interessant, das ist außergewöhnlich. Ich schätze, dass wir eine noch anregendere Nacht verbringen werden, als wir uns vorgestellt haben. Wie kommst du zu deinem Wissen? Woher kennst du den Spuk?«
»Ich hörte von ihm.«
Gere schüttelte unwillig den Kopf. »Man hört nicht einfach von ihm, das gibt es nicht. Man muss sich mit ihm schon beschäftigen, Glenda Perkins. Also…«
»Nein, ich kann keine Erklärungen geben.«
Andy Gere hob die Augenbrauen und legte die glatte Stirn in Falten. »Tatsächlich nicht?«
»So ist es.«
Er räuspert sich. »Das ist schade. Vielleicht sind wir sogar seelenverwandt. Möglicherweise fließt in deinen Adern auch ein bestimmtes Blut, wenn du verstehst, was ich meine.«
»Dämonenblut?«
»Richtig.«
»Nein, ich bin…«
Er unterbrach sie mit einer heftigen Handbewegung. »Was du bist, werden wir gleich feststellen.«
»Moment mal, Gere. Was soll das heißen?«
Er war plötzlich bei und über ihr. Die nächsten Worte erstickten in Glendas Kehle, denn dicht vor ihr, die Haut dabei leicht berührend, zitterte die Messerklinge.
Der scharfe Stahl war aus dem Ärmel geblitzt, wahrscheinlich durch einen Kontakt ausgelöst. Das Messer selbst wurde höchstwahrscheinlich von einer Manschette am Handgelenk gehalten.
Glenda schielte aus großen, ängstlichen Augen über die Klinge hinweg in Geres Gesicht. »Was haben Sie vor? Was wollen Sie jetzt?«
»Dein Blut, Mädchen!«
»Was?« Ein Vampir! schoss es ihr durch den Kopf. Vielleicht ist er ein Vampir!
Er musste ihre Gedanken erraten haben, lächelte und zog dabei die Lippen zurück. Da war nur die normale Zahnreihe zu sehen, keine spitzen Hauer, und Glenda war etwas beruhigter.
Mit der freien Hand holte er ein Glas vom Tisch. Sein Körper drückte dabei stark gegen Glenda.
Gere presste sie gegen das Rückenpolster der Couch. Das Messer blieb dabei in der gleichen Lage.
»Du kannst wählen. Soll ich dir einen Schnitt am Hals zufügen oder den Arm nehmen?«
»Nichts von beidem.«
Er lachte scharf. »So etwas Ähnliches habe ich mir gedacht. Aber du wirst keine Chance bekommen, glaub mir.«
»Dann den Arm.«
»Habe ich mir gedacht. Eines noch.« Er sprach sie flüsternd an. »Wenn du versuchen solltest, mir zu entwischen, ist es aus. Dann hast du dein Leben schon jetzt verwirkt. Ich möchte nur ein kleines Experiment starten.«
Glenda Perkins schloss die Augen. Sie konnte dieses Gesicht plötzlich nicht mehr sehen, aber was sollte sie tun? Es gab keine Möglichkeit, diesem furchtbaren Menschen zu entgehen.
Bevor sie sich versah, hatte er den Ärmel der Kostümjacke mit einem Schnitt aufgeschlitzt. Das Messer hatte den Stoff zerteilt wie Papier und dabei nicht einmal ihre Haut geritzt.
»Nun?«
Glenda atmete durch die Nase. Sie sah Gere wieder lächeln. Seine Augen bestanden aus schimmernden dunklen Tropfen, in denen sie nicht den Ansatz eines Gefühls las.
Im nächsten Augenblick streichelte die Klinge ihre Haut am linken Arm. Im ersten Augenblick kam es ihr tatsächlich wie ein Streicheln vor, einen Moment später biss der Schmerz zu und Glenda konnte auf das rote Band dicht über ihrem Gelenk schauen.
»Dein Blut«, flüsterte Gere, als er den Tropfen zuschaute, wie sie sich zu einem schmalen Rinnsal vereinten, das an der hellen Haut der Frau hinablief. »Dein Blut ist rot, aber das hat nichts zu sagen. Ich werde erst den Test durchführen.« Mit beiden Händen fasste er ihren Arm und drückte ihn nach unten.
Auch die Hand war gekippt, sodass Blut
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