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0659 - Die indische Rache

0659 - Die indische Rache

Titel: 0659 - Die indische Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stunden…«
    »Unsinn!« mischte ich mich ein. »Ich brauche kein Bett, sondern eine schmerzstillende Spritze, das ist alles. Es kann auch eine Tablette sein.«
    Die Schwester schaute mich prüfend an, als wollte sie mir auf den Grund der Seele schauen. Dann nickte sie zweimal. »Ja, Sie brauchen eine Spritze, und zwar eine mit der Pferdekur. Bevor wir hochfahren, kommen Sie mit mir.«
    Widerspruch legte ich nicht ein. Die Person zerrte mich einfach fort, und Helen blieb an meiner Seite.
    Wir betraten die Notaufnahme. Dort war glücklicherweise nicht viel los, nur zwei Patienten wurden behandelt. Der eine am Bein, die Frau am Auge.
    Ich war froh, als ich mich auf einen Stuhl fallen lassen konnte. Die Schwester sprach mit einem jungen Arzt, der mich anschaute, nachfragte, die entsprechenden Antworten bekam und den Kopf schüttelte. »Haben Sie da James Bond gespielt?«
    »Wenn ja, dann nicht freiwillig.«
    Der Arzt nickte. »Ich tue es zwar nicht gern, aber ich werde Ihnen einen Blocker verabreichen.«
    »Und was ist das?«
    »Eine Pferdespritze, die Sie für einige Stunden aufpeppt. Danach aber müssen Sie einfach schlafen, weil Sie nicht anders können. Da werden Sie das Gefühl haben, jemand hätte Ihnen die Beine unter dem Körper weggerissen.«
    »Machen Sie es.«
    Helen Dexter blieb neben mir, während Schwester Betty telefonierte. Wahrscheinlich mit der Station, wie ich ihren knappen Worten entnehmen konnte. Sie beendete das Gespräch recht schnell, kam zu mir und schaute zu, wie ich mir den Ärmel hochkrempelte, um den Arm freizulegen. »Man weiß Bescheid, daß wir kommen.«
    »Ist okay.«
    Der Rest war Routine. Die Oberschwester ließ sich die Spritze geben und setzte sie mir.
    Helen schaute weg. Sie konnte nicht mit ansehen, wie die Nadel durch die Haut drang. Ich biß für einen Moment die Zähne zusammen, dann war alles überstanden.
    Den Arm anwinkeln, das kleine Pflaster aufkleben, das alles gehörte ebenfalls zur Routine.
    »Und wie lange muß ich warten, bis die Schmerzen verschwinden?«
    Der Arzt hob die Schultern. »Das ist in Minuten geschehen. Nur die nächste Nacht werden Sie nicht durchhalten können.«
    »Mal sehen.« Ich nickte vor mich hin und blieb zunächst sitzen. Wenig später konnte ich feststellen, daß der Arzt nicht gelogen hatte. Der Druck in meinem Kopf verschwand ebenso wie das harte Hämmern und Stechen, das den Schädel durchzuckte.
    Hundertprozentig fit war ich natürlich nicht gespritzt worden, so etwas gab es wohl nicht, aber ich fühlte mich wesentlich - besser. Von zwei Seiten schauten mich die Frauen an.
    »Ja, es wird schon klappen«, sagte ich.
    Nicht einmal eine Minute später ließen wir uns mit dem Fahrstuhl in die Höhe bringen. Die Schwester berichtete noch einmal von ihrer unheimlichen Begegnung und bekam im Nachhinein einen Schauer, der über ihre Haut hinwegfloß. Sie wollte auch von mir eine Erklärung haben, die ich ihr gab, als wir die Kabine verließen.
    »Sie haben den Astralleib eines Menschen gesehen, Betty. Von Sira selbst ist nichts zurückgeblieben als nur dieser Astralkörper.«
    »Und Sie selbst?«
    »Ich habe ihren Körper vernichtet. Das geschah nicht hier, sondern in Bangalore, in Südindien.«
    »Mein Gott«, flüsterte die Frau, »wenn ich das so höre, kann ich es kaum fassen.«
    »Ich ebenfalls nicht«, meldete sich Helen.
    Wir hatten mittlerweile die Intensivstation erreicht, die mir beinahe wie ein zweites Zuhause vorkam, in dem ich mich allerdings nicht wohl fühlte.
    Aus dem Zimmer, wo sich die Krankenschwestern während ihrer Pausen aufhielten, trat Dr. Clement, der mir ebenfalls kein Unbekannter war. »Ah, so sieht man sich wieder.« Er reichte mir die Hand. »Etwas blaß sehen Sie aus, Mr. Sinclair.«
    »Mein letzter Urlaub liegt eben zu weit zurück.«
    Er lachte. »Schön, daß Sie den Humor nicht verloren haben.« Dann schaute er sich um. »Wollen Sie sofort zu der Patientin gehen?«
    »Das wäre wohl gut.«
    »Okay, kommen Sie mit.«
    Ich schritt hinter ihm her, gefolgt von der Krankenschwester und Helen Dexter.
    Von ihnen jedoch wollte ich keine mit in das Zimmer nehmen. Es hätte zuviel Unruhe gegeben.
    Sie verstanden das, aber Dr. Clement warnte mich noch einmal. »Sollte Miß Perkins aufwachen, dann halten Sie sich bitte zurück. Ich kontrolliere sie von meinem Zimmer aus.«
    »Geht in Ordnung.«
    Zwei andere Ärzte huschten an uns vorbei und verschwanden hinter der Tür gegenüber.
    Mein Herz klopfte schneller, als ich auf

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