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066 - Zerberus, der dreiköpfige Tod

066 - Zerberus, der dreiköpfige Tod

Titel: 066 - Zerberus, der dreiköpfige Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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waren. Dazwischen lagen vier Boote auf dem stillen Wasser.
    Ich schlich auf die Tür »meiner« Hütte zu. Wenn ich Glück hatte, befand sich Jubilee da drinnen.
    Doch bevor ich die Hütte erreichte, sah ich drüben einen Dämonensklaven. Der Kerl hatte Mr. Silver entdeckt, doch mein Freund ahnte das nicht.
    Meine Nackenhärchen sträubten sich, als der Sklave einen Pfeil aus seinem Köcher holte. Vielleicht verwendeten sie keine gewöhnlichen Pfeile. Vielleicht hatte Cantacca die Spitzen mit Magie präpariert. Ich durfte nicht zulassen, daß der Kerl den Pfeil auf den Ex-Dämon abschoß. Rufen konnte ich Mr. Silver nicht, denn damit hätte ich alle Dämonensklaven alarmiert, und die Folge wäre gewesen, daß es Jubilee hätte büßen müssen.
    Ich handelte blitzschnell.
    Schon lag »mein« Pfeil auf der Sehne. Ich spannte sie kraftvoll und ließ den Pfeil abzischen, bevor der Dämonensklave soweit war. Das Geschoß traf ihn, und Mr. Silver war auf jeden Fall außer Gefahr.
    Der Ex-Dämon verschwand aus meinem Blickfeld. Ich schlich auf die Tür zu, hinter der ich Jubilee zu finden hoffte, doch das Blockhaus war leer. Es gab eine rußgeschwärzte Kochstelle und eine Schlafstatt, auf der ein zotteliges Fell lag. Sonst nichts.
    Ich wandte mich um und wollte die Hütte wieder verlassen, da zuckte mir plötzlich die Klinge eines Schwertes entgegen.
    ***
    Mr. Silver pirschte um eine Hütte herum, sah einen Dämonensklaven und ließ seine Fäuste zu Silber erstarren. Lautlos wie sein eigener Schatten bewegte sich der Ex-Dämon. Der Gegner hätte ihn nicht bemerkt, wenn er es nicht gewollt hätte.
    Absichtlich verursachte er ein kleines Geräusch, und als der Feind herumfuhr, schaltete ihn Mr. Silver mit einem Schlag aus. Dann schlich er weiter und entdeckte einen Kerl, den ein Pfeil getroffen hatte.
    Den Pfeil konnte nur Tony Ballard abgeschossen haben.
    Mr. Silver stieg zuerst über den Mann weg, dann drehte er sich um, hob ihn hoch und ließ ihn ins Wasser gleiten. Ebenso verfuhr er mit dem andern Dämonensklaven. Und dann setzte er seine Suche fort.
    Schluchzen!
    Jubilee…
    Der Ex-Dämon erreichte eine Tür. Sie war von außen verriegelt. Mr. Silver öffnete den Holzriegel lautlos und zog die Tür Millimeter um Millimeter auf.
    Wenn Jubilee bewacht wurde, durfte der Wächter keine Möglichkeit haben, dem Mädchen etwas anzutun. Das Schluchzen war jetzt lauter zu hören. Mr. Silver war an und für sich nicht zart besaitet. Er war kein Mensch. Aber mit Jubilee hatte er Mitleid. Die Kleine war ihm von Anfang an ans Herz gewachsen.
    Mühelos durchdrangen Mr. Silvers Augen die Dunkelheit. Er sah in der Finsternis nur das Mädchen. Sie lag auf dem Boden, das Gesicht nach unten gewandt, und ihre Schultern zuckten bei jedem Schluchzer. Der Hüne trat ein. Sicherheitshalber schloß er die Tür hinter sich und näherte sich dem weinenden Mädchen.
    Sie wußte nicht, daß er da war, und als er sie berührte, hätte sie beinahe laut aufgeschrien. Aber der Ex-Dämon hielt ihr blitzschnell den Mund zu, als sie hochfuhr.
    »Pst«, machte er.
    Sie starrte ihn mit schreckgeweiteten Augen an.
    »Keine Angst. Ich bin es«, sagte der Hüne.
    Sie fiel ihm um den Hals, drückte ihn an sich, gab ihm einen dicken Kuß und weinte noch mehr, doch diesmal waren es Freudentränen.
    »Mr. Silver… Lieber, guter Mr. Silver…«
    Er grinste breit. »Ich habe dich schon anders über mich reden hören.«
    »Verzeih. Bitte verzeih mir.«
    »Aber ja. Ist doch schon alles vergessen und vergeben.«
    »Cantacca befindet sich auf dem Weg hierher. Hier hätte meine Dämonenweihe stattfinden sollen - und die Dämonenhochzeit…«
    »Beides bleibt dir ja nun glücklicherweise erspart. Ich glaube, jetzt weiß ich, warum du so ungern badest. Weil das für dich anscheinend immer mit Komplikationen verbunden ist.«
    »Bist du allein hier? Wo sind die anderen?«
    »Nur Tony ist mitgekommen. Boram und Cruv sorgen für Rückendeckung. Ich hätte Lust, auf Cantaccas Eintreffen zu warten. Aber wenn es Parthos schon so schlecht geht, ist die Zeit zu kostbar, um an deinen dämonischen Bräutigam verschwendet zu werden.«
    »Ich hatte mich schon aufgegeben«, gestand Jubilee.
    »Aber Mädchen, wer tut denn so etwas?«
    »Ich wollte zuerst Ommyr und dann mich töten.« Jubilee berichtete, was passiert war. Als Mr. Silver erfuhr, daß Ommyr das Mädchen geschlagen hatte, knurrte er: »Den Burschen kaufe ich mir.«
    Doch Jubilee hängte sich an ihn. »Bleib bei mir.«
    Er

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