Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
066 - Zerberus, der dreiköpfige Tod

066 - Zerberus, der dreiköpfige Tod

Titel: 066 - Zerberus, der dreiköpfige Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
nach rechts, und unten zuckten drei magisch geladene Spitzen hervor.
    Fast gleichzeitig warf sich der Kleine in die Buschwand, wühlte sich hindurch und war nicht mehr zu sehen.
    Wieder ein schriller Schrei. Vielleicht der Schrei eines Mädchens. Und dann ein gefährliches Fauchen.
    »Silver! Boram! Kommt!« stieß ich hastig hervor und warf mich gleichfalls in die Buschwand. Aber ich war nicht so klein wie Cruv, deshalb hatte ich mit den Blättern, Blüten und Zweigen mehr zu kämpfen als dieser: Und es stellte sich heraus, daß der Busch lebte, und zwar auf eine unangenehme Weise. Die blauen Blüten öffneten sich, und ich sah winzige Zähne.
    Sie schnellten auf mein Gesicht zu, stießen dabei einen zischenden Laut aus und verströmten einen betörenden Duft. Die Blüten wollten mich beißen.
    Schützend hob ich die Arme, und die winzigen Zähne schlugen in den widerstandsfähigen Stoff meiner Kleidung.
    Dieser verfluchte Duft drohte mir die Besinnung zu rauben. Ich hielt den Atem an, um nicht noch mehr von diesem süß riechenden Zeug in die Lunge zu kriegen, stemmte mich gegen die federnden Zweige und drängte mich unverletzt durch.
    Jenseits der Busche bot sich mir eine packende Szene.
    Da war ein Mädchen. Sie konnte nicht älter als siebzehn sein. Kurzes brünettes Haar, nackte Füße, ein schmutziges, teilweise zerrissenes Kleid. Vielleicht war sie hübsch. Im Augenblick ließ sich das nicht feststellen, denn ihr Gesicht wies einige graubraune Schlammflecken auf. Außerdem war es von Panik verzerrt.
    Sie befand sich in einer sandigen Senke und kämpfte mit einer gefährlichen wilden Säbelzahnkatze.
    Das Tier war etwa dreimal so groß wie die Katzen auf der Erde, und lange, gebogene Säbelzähne ragten aus seinem Maul. Neben den scharfen Krallen waren diese Zähne tödliche Waffen.
    Die Katze flog dem Mädchen entgegen.
    Das Mädchen wollte zurückweichen, rutschte im Sand aus und fiel, und das Säbelzahntier landete auf seinem Opfer.
    Cruv griff ein. Er drehte den Stock und hieb ihn dem schwarzen Biest auf den Schädel. Mit einem Laut, der mir durch Mark und Bein ging, schnellte die Säbelzahnkatze herum, und Cruv kassierte einen Hieb, der ihn gleichfalls im Sand landen ließ.
    Mr. Silver und Boram eilten in die Senke. Ich zog meinen Colt Diamondback und legte auf die Katze an, doch in dem Moment, wo ich den Finger krümmen wollte, federte Cruv hoch.
    Teufel, jetzt hatte er mehr Glück als Verstand gehabt. Es hatte nicht viel gefehlt, und meine Kugel hätte ihn getroffen.
    Das Mädchen sprang auf, während Cruv die Aufmerksamkeit der Säbelzahnkatze auf sich lenkte.
    »Hierher!« schrie Mr. Silver, und das Mädchen lief los.
    Die Katze versuchte ihr den Weg abzuschneiden, aber Cruv warf sich todesmutig dazwischen. Der Winzling bewies wieder einmal, daß er das Herz eines Löwen hatte.
    Sein Dreizack sauste der Katze entgegen. Das wendige Tier duckte sich und kam unter den blitzenden Metallspitzen durch.
    Meine Kopfhaut spannte sich. Die Katze riß ihr Maul auf. Cruv war in echter Bedrängnis.
    Mr. Silver lief dem entsetzt fliehenden Mädchen entgegen und fing es auf.
    Indessen eilte Boram dem Gnom zu Hilfe, und Cruv war so clever, sich im richtigen Moment fallenzulassen. Nun konnte ich doch noch meinen Schuß anbringen.
    Hoffentlich bleibt er liegen, durchzuckte es mich, und dann zog ich den Stecher durch. Der Diamondback brüllte und bäumte sich in meiner Hand auf.
    Die Kugel saß.
    Das geweihte Silber hieb in den Katzenkörper und stieß ihn zurück. Die Säbelzahnkatze überschlug sich zweimal kreischend, schnellte noch einmal wild senkrecht hoch und verendete dann im Sand.
    Doch damit war die Gefahr noch nicht gebannt. Der Schuß hatte mehr Viecher von dieser Sorte angelockt. Fünf weitere Säbelzahnkatzen erschienen auf der Bildfläche. Ihre Augen schienen zu glühen, und sie hatten wohl vor, den Tod ihrer Artgenossin zu rächen.
    Ich lief zu meinen Freunden.
    Um Mr. Silver und Boram brauchte ich mir keine Sorgen zu machen. Denen konnten die schwarzen, fauchenden Biester nicht gefährlich werden. Bei Cruv sah das schon anders aus, und erst recht bei diesem fremden Mädchen, das Mr. Silver in diesem Augenblick hinter sich drängte. Und dann schützte er sich mit seiner Silberstarre. Sein ganzer Körper wurde zu Metall. Legionen von diesen Katzen konnten sich an ihm jetzt ihre Säbelzähne ausbeißen.
    Sie griffen ihn trotzdem an.
    Und uns auch.
    Wir formierten uns. Als die erste Katze in Borams

Weitere Kostenlose Bücher