Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0660 - Die Totenstadt

0660 - Die Totenstadt

Titel: 0660 - Die Totenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ab, Hochhäuser mit glatten, toten Fassaden, die allerdings an der Frontseite Risse zeigten, als wären sie von einem Erdbeben erschüttert worden.
    Fenster gab es noch immer, nur fehlte das Glas. Es war längst herausgefallen und zwischen den Trümmern gelandet.
    Die Gestalt drehte den Kopf. Sie suchte mit ihrem Glotzblick nach weiteren Opfern, denn satt war sie noch längst nicht.
    Es gab nichts zu sehen. Niemand bewegte sich in ihrer unmittelbaren Nähe. Überhaupt unterbrachen keine Geräusche die jetzt drückende Stille. Dann setzte sich die Gestalt mit schlurfenden Schritten in Bewegung und ging einfach weg.
    Ziellos wanderte sie durch die tote Landschaft. Oft genug wallte Staub hoch, wenn die Füße nicht hoch genug angehoben wurden. Er trieb wolkengleich vor ihr her und legte sich nur sehr gemächlich wieder auf den Boden zurück.
    Und doch hatte die Gestalt ein Ziel. Es war dieses hohe Haus mit seiner tristen Fassade. Gegen das Ende schien noch die Sonne, aber der Staub war so dicht, dass er die Strahlen verschluckte.
    Es hatte wohl Zeiten gegeben, da war der Eingang frei gewesen. Jetzt nicht mehr. Die Trümmer anderer Bauten häuften sich dort an und bildeten ein Hindernis.
    Die Gestalt überkletterte es. Zweimal stolperte sie dabei, fiel mit dem Gesicht auf die Trümmer, was ihr nichts ausmachte, denn sie verspürte keine Schmerzen.
    Die Reihe der Fenster zog sich bis in die Tiefe. Hinter einem der Vierecke erschien plötzlich ein Gesicht. Es sah ähnlich aus wie das der draußen stehenden Gestalt.
    Grau, ohne Ausdruck, aufgedunsen. Nur für einen Moment war es zu sehen, dann tauchte es wieder weg.
    Die breite Eingangstür des Hauses gab es ebenfalls nicht. Der Zombie konnte in das Gebäude gehen und in der Halle stehen bleiben, wo zwei offene Rechtecke an der linken Seite zu sehen waren.
    Die Liftschächte, die erst tief im Keller endeten. Türen waren längst nicht mehr vorhanden. Irgendeine Kraft hatte sie kurzerhand aus der Verankerung gerissen.
    Vor einer der Türöffnungen blieb die Gestalt stehen. Sie breitete die Arme aus, um sich an der Wand abstützen zu können. Dann beugte sie den Kopf vor, denn nur so konnte sie in die Tiefe schauen.
    Sie sah nichts, sie hörte es nur.
    Die Geräusche waren typisch und klangen zu ihr hoch. Ein Rascheln und Trappeln, Schmatzen und Kratzen. So bewegten sich allein die Ratten. Dort unten hatten sie ihr Versteck, da sammelten sie sich. In diesen feuchten Kellern fühlten sie sich wohl.
    Der Zombie schüttelte den Kopf. Es sah aus, als würde er sich ärgern, weil er den Weg nach unten nicht finden konnte. Er glotzte nur in die Tiefe, er verspürte den Drang, zwischen die mutierten Nager zu springen und sie zu zerreißen, doch die Wände des Schachts waren einfach zu glatt, um anschließend wieder in die Höhe klettern zu können.
    In seinem Hirn tobte die Gier. Etwas anderes kannte die Gestalt nicht. Nur Gier und Fressen.
    Bekam er die Ratten, war es um sie geschehen, doch auch er selbst hatte Feinde.
    Einer lauerte schon!
    Lautlos hatte er sich angeschlichen und war geduckt über die Trümmer vor dem Eingang geklettert.
    Noch ein langer Schritt, dann hatte er es endlich geschafft.
    Er richtete sich auf.
    Der Zombie bemerkte nichts, er starrte hinab in den Schacht. Aber der andere hatte ihn gesehen.
    Und er hob den Gegenstand an, den er in seiner rechten Hand trug.
    Es war eines dieser kurzläufigen Action- und Schnellfeuergewehre, die innerhalb von Sekunden furchtbaren Schaden anrichten konnten.
    Die Mündung richtete der andere auf den Kopf des Zombies. Er unterschied sich nicht nur wegen seiner normalen, geschmeidigen Bewegungen von der tumben Gestalt, er war auch sonst anders gekleidet. In dunkles, enges Leder eingepackt, ohne allerdings sein Gesicht zu zeigen, denn es wurde von einer schwarzen Stoffkapuze bedeckt.
    Durch Augenschlitze konnte er sehen und alles beobachten. Noch schoss er nicht, er visierte nur, bis unter der Kapuze ein zischendes Geräusch hervordrang.
    Zuerst reagierte der Zombie nicht. Beim zweiten Aufklingen des Geräuschs blieb er starr stehen, bevor er sich abstemmte und sich noch in der Bewegung umdrehte.
    Das genau hatte der Mann mit der Waffe gewollt. Er lachte unter der Maske auf, wartete so lange, bis ihn der Zombie anschaute, und drückte dann ab.
    Zum ersten Mal zerriss ein lautes Geräusch die Stille. Das hässliche Rattern erfolgte und vor der Mündung des Gewehres blitzten fahle Lichter, als die Kugeln die Waffe verließen und

Weitere Kostenlose Bücher