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0660 - Die Totenstadt

0660 - Die Totenstadt

Titel: 0660 - Die Totenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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begreife ich nicht. Weshalb sollen wir uns um diese Person kümmern?«
    »Sie kann wichtig für Sie beide werden.«
    »Sir, ich verstehe nur Bahnhof.«
    »Und ich überhaupt nichts«, sagte Suko.
    Der Superintendent schaute auf seine Fingernägel. »Es ist auch schwer, Ihnen das begreiflich zu machen. Selbst aus guten Quellen habe ich nicht erfahren können, wer sich hinter dieser Maske verbirgt und wie der Mann aussieht. Er muss allerdings mit gewissen Kräften in Verbindung gestanden haben. Man nimmt an, dass es einer gewesen ist, der vor der großen Katastrophe gewarnt hat und sie trotzdem nicht verhindern konnte. Man kennt auch einen Namen - Aoyama, ein Mönch, ein Mensch aus der Umgebung, denn diese Stätte liegt in der Nähe von Kyoto und nicht einmal weit vom Heiligen Berg Hiei entfernt. Dieser Mann hat den Kampf gegen die Reste aufgenommen. Weshalb er sein Gesicht dabei verdeckt, kann verschiedene Ursachen haben. Er will möglicherweise nicht erkannt werden. Es kann auch etwas anderes dahinter stecken.«
    »Weshalb ist der Mann für uns so wichtig?«
    Sir James hob seine Augenbrauen. »Es ist durchaus möglich, dass er Ihnen den Weg zur Entschlüsselung des Palmblattes weisen kann. Ist das Grund genug?«
    Wir saßen auf unseren Stühlen, als hätte man uns festgeleimt. Das war in der Tat eine Überraschung und Suko fuhr mit einer verlegen wirkenden Geste über sein Haar. »Alle Achtung, Sir, da haben Sie etwas herausbekommen, mit dem ich nie gerechnet hätte. Selbst nach so langer Zeit schaffen Sie es immer wieder, uns zu überraschen.«
    Der Superintendent hob die Schultern. »Ehrlich gesagt, ausgesucht habe ich es mir nicht.«
    »Das können wir uns denken.«
    »Dann wissen Sie mehr über diese Person«, mutmaßte ich.
    »Nicht direkt. Wir haben unsere Beziehungen spielen lassen. Fragen Sie mich nicht, auf welch einem Weg wir an den Film herangekommen sind. Während Sie gegen Sira kämpften, ließ ich meine Beziehungen spielen. Da kooperierten die Geheimdienste miteinander. Da Sie in Japan nicht unbekannt sind und ein gewisses Vertrauen besitzen, hat man mir den Film zugespielt und auch über die maskierte Person geredet, von der man eben annimmt, dass es sich um Aoyama handelt.«
    Ich musste meine Gedanken erst ordnen und sagte schließlich: »Wenn wir an Aoyama herankommen wollen, sind wir also gezwungen, nach Japan zu fliegen und dieser netten Stadt, die wir auf dem Film gesehen haben, einen Besuch abzustatten.«
    »Ja.«
    »Wo befindet die sich?«
    »Rund fünfhundert Kilometer von Tokio entfernt. Nahe der alten Kaiserstadt Kyoto. Dort müssen Sie nachforschen.«
    Meine folgende Bemerkung klang spöttisch. »Und man wird uns natürlich sofort sagen, wo wir die Stadt finden können, nicht wahr?«
    »Nein, das nicht. Aber es gibt eine Kontaktadresse. Dort lebt jemand, an den Sie sich wenden können.«
    »Das ist etwas wert. Wie heißt die Person?«
    »Clayton Simane.«
    »Oh, ein Engländer oder…«
    »Beides. Ein Mischling. Simanes Mutter war Engländerin, der Vater Japaner. Das Schicksal hat die beiden Elternteile nach Japan verschlagen, und ihr Sohn Clayton hat nie daran gedacht, dem Reich den Rücken zu kehren. Er ist ein Mensch geworden, der sich mit der Kultur des Landes beschäftigte und zwangsläufig tief in die Geheimnisse eindrang. Clayton Simane war auch gegen das Experiment und er gehört zu denen, die seine Folgen verachten.« Sir James hob einen braunen Umschlag an.
    »Was Sie noch an Informationen benötigen, habe ich hier zusammengefasst. Jetzt kann ich Ihnen nur viel Glück wünschen.«
    Suko saß näher. Er nahm den Umschlag entgegen. Sein Gesicht strömte nicht gerade Begeisterung aus, als er ihn anschaute. Auch mir war nicht nach Jubeln zu Mute. Ich dachte zudem an Glenda Perkins, die wir schwer verletzt in London zurückließen.
    Sir James hatte meine Gedanken erraten. »Keine Sorge, John, Glenda wird es auch ohne Ihre Hilfe schaffen.«
    »Das hoffe ich stark.«
    »Wann können wir starten?«, fragte Suko.
    »Sie fliegen noch heute. Ihre Tickets liegen ebenfalls im Umschlag bereit.«
    »Und weitere Überraschungen haben Sie nicht in der Hinterhand, Sir?«
    Der Superintendent zeigte sich irritiert. »Wie meinen Sie das, bitte sehr?«
    »Ich denke an die Tengus.«
    Sir James wehrte ab. »Bitte, damit hat dieser Fall wohl nichts zu tun. Das ist ein anderes Gebiet.«
    »Hoffentlich«, murmelte Suko nur. Denn die Tengus und die Geheimorganisation namens Club der weißen Tauben waren

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