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0660 - Die Totenstadt

0660 - Die Totenstadt

Titel: 0660 - Die Totenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sir James gab durch keine Regung zu verstehen, mit welchen Problemen er sich beschäftigte.
    Suko und er gingen vor in Sir Powells Büro. Ich holte aus dem Automaten Wasser. Und zwei große Becher, denn ich musste einfach den bitteren Geschmack in meiner Kehle loswerden.
    Die letzten Fälle waren nicht gerade erholsam gewesen. Es ging ja nicht nur um Glendas Genesung, die nach wie vor auf der Kippe stand, es ging auch um Nadine Berger und um das Palmblatt, das wir aus Indien mitgebracht hatten. Darauf war das Schicksal der Vampirin zu lesen. Sowohl die Vergangenheit als auch die Zukunft, und gerade diese interessierte uns am meisten.
    Ein Blutsauger mit Zukunft. Als was? Vampir oder wieder als Rückverwandelter?
    Bisher hatten wir keine Person gefunden, die in der Lage war, die Schriftzeichen auf dem Blatt zu entziffern. Außerdem hatte Sira es geschafft, dies zu vereiteln. Sie wollte auf keinen Fall, dass wir eine Spur fanden. Aus welchen Motiven dies geschah, war mir unklar.
    Ob der neue Fall allerdings mit dem alten in einem Zusammenhang stand, wusste ich auch nicht.
    Jedenfalls hatte sich Sir James ziemlich geheimnisvoll benommen, uns in den Vorführraum geführt und nur erklärt, dass wir uns den Film anschauen sollten.
    Suko erwartete mich an der Tür und nahm mir einen Becher ab. In seinen Augen stand die gleiche Frage, die auch mich quälte, und ich konnte nur die Schultern heben.
    »Keine Meinung, John?«
    »Doch.«
    »Sag sie!«
    Er hatte ein sehr ernstes Gesicht aufgesetzt. Ich rechnete damit, dass wir gleich dachten. »Okay, Alter, ich will es dir sagen. Ich habe eine Meinung und glaube nicht, dass wir einen Spielfilm gesehen haben. Das erschien mir verdammt dokumentarisch.« Ich nahm den ersten Schluck und ließ das Wasser in Richtung Magen fließen, wo es anfing zu kribbeln.
    »Leider. Dabei hatte ich angenommen, dass wir ein bestimmtes Thema hinter uns gebracht hätten.«
    »Was meinst du damit?«
    »Zombies, John.«
    Ich lachte und winkte ab. »Die wirst du nie los. Auf irgendeine Art und Weise sind alle Schwarzblüter Zombies für mich. Wir müssen es nehmen, wie es kommt.«
    Sir James saß hinter dem Schreibtisch. Wie immer eigentlich, nur sah er an diesem Morgen besonders nachdenklich aus. Er schaute auf die Tischplatte, seine Stirn hatte sich in Falten gelegt, der Blick schien einem Fremden zu gehören.
    Auf unseren üblichen Stühlen nahmen wir Platz. Ich leerte den Becher und warf ihn zielsicher in einen Papierkorb.
    »An was denken Sie?«, fragte Sir James.
    Suko gab die Antwort. »Ob es nur ein Film war oder nicht.«
    »Schlecht ausgedrückt. Es waren gefilmte Tatsachen, mit denen Sie sich bald zu beschäftigen haben.«
    »Das dachten wir uns.«
    Sir James lehnte sich zurück. Er schaute gegen das Fenster. Das Sonnenlicht hatte die Scheibe sehr hell gemacht. Überhaupt erlebten wir Temperaturen, die für diese Jahreszeit ungewöhnlich waren.
    Warmer Sommer plötzlich im Oktober, das war schon der reine Wahnsinn oder eine Folge des Ozonlochs. »Was halten Sie davon?«
    Ich hob die Schultern. »Ein Film, der in einer toten, menschenleeren Gegend gedreht wurde. In einem Areal, das menschenfeindlich ist, in dem, bis auf die Ratten, alles Leben vernichtet wurde. Aber das ist bekannt. Sie schaffen es, die Menschen zu überleben.«
    »Menschen ja, nur keine Zombies.«
    »Wobei wir beim Problem wären«, stellte Suko fest.
    »Richtig. Es geht um diese Trümmerstadt, um Zombies, um Magie und um eine Waffe.«
    Ich verzog das Gesicht. »Sir, das ist nicht wenig.«
    »Weiß ich, John, weiß ich genau. Wissen Sie, es gibt Filme, die man unter Verschluss hält. Dieser gehört dazu. Er wird niemals einer Öffentlichkeit gezeigt werden, denn dann hätte eine Regierung einen gewaltigen Fehler zugeben müssen.«
    »Welchen genau?«
    »Es ist experimentiert worden, John. Man hat in einem bestimmten Gebiet Waffen ausprobiert, sodass es zu diesem Verfall und auch zu der Verwandlung gekommen ist. Ich sage Ihnen zunächst einmal etwas von einer biologischen Waffe und lasse das zunächst stehen.«
    Suko und ich schauten uns an. Wir hatten beide einen Schauer bekommen, denn wir wussten, dass Biowaffen genauso widerlich, verabscheuungswürdig und gefährlich waren wie chemische. Gerade in der Golfkrise drohte ein größenwahnsinniger Diktator mit dem Einsatz solcher Waffen und ich befürchtete schon das Schlimmste.
    »Ich war ebenso erschreckt wie Sie«, gab Sir James zu. »Nur ist es nicht zu ändern, wir müssen uns

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