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0660 - Die Totenstadt

0660 - Die Totenstadt

Titel: 0660 - Die Totenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einfach furchtbar. Da lag auch noch eine Bombe.
    Ich erhob mich als Erster. Noch einmal fasste ich das Gehörte in drei Sätzen zusammen und stellte zum Schluss eine bestimmte Frage. »Wir können also davon ausgehen, dass uns Aoyama weiterhilft, falls es uns gelingt, ihn zu finden.«
    »Ja, drücken Sie sich die Daumen.«
    »Sehr friedlich scheint er nicht gerade zu sein«, sagte Suko noch.
    »Was soll er tun?«
    Ich hob die Schultern. »Da haben Sie Recht, Sir. Wir werden wahrscheinlich ebenso reagieren müssen.« Ich schüttelte den Kopf. »Wie kann man nur mit magischbiologischen Kampfmitteln arbeiten? Das will mir nicht in den Kopf, das ist einfach unbegreiflich.«
    Auch Sir James wusste keine Antwort. Sehr, bedrückt und nachdenklich zugleich schlichen wir aus dem Büro…
    ***
    Der Mann hockte am Hang und vor seiner Hütte. Er schaute auf die Stadt, die in einem hellen Licht dalag, als wäre sie dabei, von der Nähe des Heiligen Berges gesegnet worden.
    Kyoto, die alte Kaiserstadt und ehemalige Hauptstadt, war der Bewahrer der japanischen Kultur und Tradition. Sie war die Stadt der Kaiser, Klöster und Steingärten, die Stadt der Brücken, die sich zahlreich über den ehrwürdigen Kamo, den silbrigen Fluss, spannten. Reiche und Mächtige hatten sich hier im Laufe der Jahrhunderte ihre Paläste gebaut. Buddhistische und Shinto-Tempel, Klöster und Heiligtümer schmückten diese Stadt bis hoch in die Hügel hinein. Bereits im zehnten und elften Jahrhundert war Kyoto zu einer Stadt von einzigartiger Lebenskultur und Urbanität geworden.
    An diese Tatsachen verschwendete der einsame Mann in der letzten Zeit nur wenige Gedanken.
    Seine Überlegungen waren in die Zukunft gerichtet und gleichzeitig an das Erbe des Schreckens, das ausgerechnet nahe der alten Kaiserstadt hinterlassen worden war.
    Er hatte es sich nicht ausgesucht, er hatte es eigentlich nicht tun wollen, doch es war ihm keine andere Möglichkeit geblieben, um Menschen zu retten.
    Irgendwann würden sie sich einmal dorthin verlaufen, dann war es zu spät, denn die schlimmen Folgen des biologischmagischen Überfalls hatten sich erst viel später ausgebreitet, als die Toten es schafften, wieder auf die Beine zu kommen und sich nun von den auch überlebenden Ratten ernährten.
    Menschen konnten aufbauen, Menschen konnten zerstören. Sie waren so zwiespältig wie das gesamte Leben und der Einsame am Berg, verborgen zwischen den dichten, schon urwaldähnlichen Bäumen mit dem fetten, grünen Laub, wollte seinen Auftrag bis zum bitteren Ende durchführen. Er, der die Gewalt stets gehasst hatte, musste nun selbst darauf zurückgreifen, um die Totenstadt von dem Grauen zu befreien.
    Der Wald verbarg ihn. Er hatte sich seine Hütte aus den Materialien der Umgebung gebaut, den Unterbau aus Steinen. Er hatte auch Platz gelassen für den kleinen Altar, auf dem stets die schlanken, weißen Kerzen brannten und ihr Licht gegen die golden schimmernde Gestalt eines hockenden Buddhas warfen, sodass dessen Gesicht wirkte, als wäre es mit Leben erfüllt worden.
    Der Mann liebte seine Umgebung, doch er war immer wieder gezwungen worden, sie zu verlassen.
    Denn er wusste als einer der wenigen Menschen, was in der Nähe passiert war und welches Unglück die Menschen über einen Teil dieses Landes gebracht hatten. Er hatte es als einer der wenigen erfahren und sich vorgenommen, den Kampf nicht aufzugeben.
    Er gehörte nicht zu den Leuten, über die man in der Stadt Bescheid wusste. Zumeist sahen ihn die Mönche, wenn er in einen der Tempel ging, um zu beten oder zu meditieren.
    Auch das hatte in der letzten Zeit nachgelassen, denn die andere Aufgabe erforderte viel Zeit. Es war ihm gelungen, die Stadt zu finden, und als maskierter Rächer war er dort erschienen. Er wusste, dass unter den Trümmern oder verborgen in der Tiefe der Erde noch einiges lag, das an die Oberfläche wollte, und das musste er leider mit Waffengewalt verhindern.
    In den letzten Tagen hatte er sich nicht aus seiner näheren Umgebung gelöst. Er trank das Wasser aus der Quelle, fing im kristallklaren Bach hin und wieder einen Fisch, zerteilte ihn, wickelte ihn in Blätter ein und aß das Fleisch roh.
    Er lebte gesund, sein Körper bekam all das, was er brauchte, um für den Kampf gestählt zu sein.
    Aber er wusste auch, dass er nicht mehr viel Zeit hatte, denn die Verseuchung der Umgebung hatte auch an ihm nicht Halt gemacht. Die Kapuze trug er nicht grundlos und auch den Spiegel in seiner bescheidenen

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