0660 - Operation Bumerang
wobei er die rechte Hand mit leicht gespreizten Fingern vor die Augen hielt.
Er sah, daß sich eine Tür der Innenwandung geöffnet hatte.
Zuerst erschien ein Posbi, danach kam ein Mann im Leichten Kampfanzug, aber ohne Waffen. Ihm folgte ein zweiter Posbi.
Die beiden Posbis sagten etwas zu dem Mann, dann wandten sie sich zum Gehen.
Der Mann blickte in Hetelys Richtung, setzte sich wieder in Bewegung und kam auf den Baum zu, an dem der Oberstleutnant kauerte. Kurz davor blieb er stehen und salutierte.
„Sir, Captain Maytusz von der Solaren Abwehr!" stellte er sich vor. „Darf ich mir die Frage erlauben, ob Sie krank sind?"
Mang Hetely senkte den Kopf und zitterte stärker, was ihm allmählich immer schwerer fiel. Aber er mußte durchhalten.
Wie er gehofft hatte, beugte sich der Captain zu ihm herab, und er kam dabei seinem Mund so nahe, daß Hetely es riskierte, ihm zuzuflüstern: „Ich leide an Klaustrophobie, muß hier heraus ins Freie!"
Er zwinkerte dem Captain dabei zu.
Feryn Maytusz begriff sofort, und Hetely war ihm dankbar dafür.
Der Captain richtete sich wieder auf und sagte laut: „Ich weiß nicht, ob mich jemand hören kann, aber wenn ja, dann bitte ich um Hilfe. Dieser Mann ist schwerkrank."
„Wir hören Sie, Captain Maytusz!" erscholl die Stimme dei Zentralplasmas. „Unter welcher Krankheit leidet dieser Mann?"
„Offenbar unter einem akuten Angstsyndrom", antwortete der Captain. „Ich würde sagen, an Klaustrophobie. Die Umgebung engt ihn ein. Er muß dringend an einen Ort, der nicht von Mauern umgeben ist wie dieser hier."
Eine Weile war es still, dann sagte das Zentralplasma: „Oberstleutnant Hetely ist unser Gefangener, aber nicht unser Feind. Wir fühlen uns verpflichtet, seine körperliche und geistige Gesundheit zu erhalten. Captain Maytusz, wären Sie bereit, auf Ihre Mahlzeit für einige Zeit zu verzichten und diesen Mann eine Stunde lang auf einem Spaziergang im Freien zu begleiten?"
Feryn runzelte die Stirn, als fiele ihm die Entscheidung schwer.
Langsam erklärte er: „Nicht sehr gern, aber da Oberstleutnant Hetely seines höheren Ranges wegen praktisch mein Vorgesetzter ist, fühle ich mich verpflichtet, ihm zu helfen. Wie weit dürfen wir uns von diesem Gefängnis entfernen?"
„Etwa einen Kilometer aus der Villensiedlung heraus, Captain", antwortete das Zentralplasma. „Sie werden allerdings ersucht, keinen Fluchtversuch zu begehen. Die Wachen würden Sie in einem solchen Fall paralysieren, und Ihre Haft müßte verschärft werden."
„Keine Sorge", versicherte Feryn. „Ich stelle meinen persönlichen Freiheitsdrang hinter der Pflicht, einem Vorgesetzten zu helfen, zurück. Allerdings bitte ich darum, die Bewachung dezent aus der Ferne durchzuführen.
Die Nähe einer größeren Zahl anderer Personen - und wenn es nur Roboter sind - würde Oberstleutnant Hetelys Zustand verschlimmern."
„Wir danken für den Hinweis", erwiderte das Zentralplasma.
„Bitte, gehen Sie jetzt!"
Captain Mayjusz faßte Hetely an den Schultern und zog ihn hoch.
„Sir", sagte er eindringlich, „reißen Sie sich zusammen! Sie sind schließlich ein hoher Offizier der Solaren Abwehr. Wir werden einen Spaziergang ins Freie unternehmen. Dort wird es Ihnen sicher bald bessergehen."
Oberstleutnant Hetely knickte in den Knien ein, fing sich wieder und flüsterte tonlos: „Danke! Ja, danke, Captain!"
Die beiden Männer verließen ungehindert die Villa. Die Posbi-Wachen traten zur Seite und ließen sie passieren. Draußen gingen sie durch die Straßen der Villensiedlung, erreichten das südliche Randgebiet und kamen in eine parkähnlich gestaltete Landschaft. In rund drei Kilometern Entfernung ragte die Kuppel der Transmitterstation in den Himmel.
„Dort müssen wir hin, Captain!" flüsterte Hetely.
„Vielleicht schaffen wir es", flüsterte Feryn zurück. „Aber die Posbis dürften kurz nach uns ebenfalls ankommen. Sie werden die Station besetzen und verhindern, daß wir mit einem Transmitter fliehen."
Mang Hetely lächelte.
Er berichtete dem Captain von Speech und schloß: „Das Kurierschiff, mit dem Sie offenbar gekommen sind, müßte eigentlich einen Spezialtransmitter an Bord haben, der von der Station aus. mit Hilfe eines Gehirnwellen-Justators auf Empfang geschaltet werden kann."
„Das stimmt", antwortete Feryn Maytusz. Seine Augen leuchteten. „Wenn das mit diesem Posbi-Justierer stimmt, dann geht Ihr Plan auf."
Sein Gesicht verdüsterte sich wieder.
„Aber das
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