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0661 - Dämonische Kreuzfahrt

0661 - Dämonische Kreuzfahrt

Titel: 0661 - Dämonische Kreuzfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Haut, in der sogar noch zwei Augen schwammen wie in einem Wasserbad.
    Ich sah eine Nase, die sich mir im Profil zeigte. Sie war zwar dünn, aber auch klein und erinnerte mich an eine Pfeilspitze, die in das Gesicht gedrückt worden war.
    Ein Anblick, der hässlich war, der mich für einen Moment schaudern ließ, bevor ich daran dachte, dass es nicht auf das Äußere ankam, sondern auf das Wesen an sich.
    Sollte er, der so lange geschlafen hatte oder möglicherweise sogar tot gewesen war und mir jetzt als Zombie entgegen kam, es tatsächlich schaffen, die Zeichen auf dem Palmblatt zu entziffern? Mir kamen berechtigte Zweifel.
    Über meinen Rücken kroch eine Gänsehaut. Ich spürte auch den Druck im Magen, ich war nervös geworden, aber ich wollte den Überblick nicht verlieren.
    Langsam schob ich mich vor, weil ich daran dachte, dass ich schneller sein musste als Hiob.
    Es war zu spät, außerdem griff Suko noch nicht ein, und Hiob stand näher als ich.
    Mit beiden Händen umfasste er die Gestalt des Gottes Cheng Gu!
    Es sah so aus, als wollte er das mit einer dünnen Haut überzogene Gerippe an sich ziehen und küssen. Im letzten Augenblick drückte er es zurück und gleichzeitig herum, sodass sich der Gott an seiner Seite befand.
    Da blieb er auch.
    Seine beiden Helfer erschienen. Er sprach flüsternd mit ihnen, sie nickten und gingen davon.
    Ich stand da, ohne mich zu rühren. Ich sah unsere Felle davonschwimmen. Weshalb hatte sich mein Freund Suko nicht gerührt? Er hatte doch eingreifen wollen. Oder war er überwältigt worden? Hatte er sich in eine große Gefahr begeben? Waren die anderen schneller gewesen?
    Alles war möglich. Während ich mir Gedanken machte, verschwanden die Gestalten aus meinem Blickfeld. Cheng Gu ging zwischen ihnen, als hätte er nur auf die anderen gewartet.
    Meine Sorgen wuchsen, denn auch in den folgenden Sekunden hörte ich von Suko nichts. Ich gab noch einige hinzu und löste mich aus meiner Deckung.
    Sehr leise ging ich weiter. Unter meinen Füßen war es etwas rutschig geworden. Der alte Staub hatte sich dort niedergelegt. Ich blieb erst stehen, als es mir gelang, einen Blick auf den Steinsarg zu werfen. Das anerkennende Nicken konnte ich mir nicht verkneifen, denn Hiob hatte genau gewusst, wie er eine Ladung anlegen musste. Nur der Deckel war weggesprengt worden. Er lag neben dem Unterteil und sah aus wie ein großes Puzzle aus Stein.
    Ich hörte vor mir die Schritte der verschwindenden Personen und auch, wie sie allmählich leiser wurden. Irgendwann würden sie den Fahrstuhl erreicht haben und nach oben fahren. Sie konnten mit ihrer Beute an Bord des Hubschraubers gehen und wegfliegen.
    So einfach war das.
    Man hatte uns überlistet. Als die Tamilen mit ihrer Beute verschwunden waren, blieb auch ich nicht länger stehen. Ich musste wissen, was mit Suko war und wohin die anderen verschwanden.
    Sie gingen tatsächlich zum Fahrstuhl, blieben aber noch vor der Tür stehen. Ich bekam mit, wie sie sich leise unterhielten. Im Frachtraum wurde der Klang ihrer Stimmen gut geleitet.
    Nach zwei weiteren Schritten vernahm ich einen zischenden Laut, der nicht einem offenen Ventil entwichen, sondern von Suko abgegeben worden war, der sich plötzlich aus der Deckung eines festgezurrten Maschinenteils löste.
    »Endlich!«, flüsterte ich ihm zu. »Verdammt, was war denn los? Wo hast du gesteckt? Wir hatten abgemacht, dass du…« Meine Stimme versagte, weil ich sah, dass Suko erstarrt war. Er stand vor mir und rührte sich nicht.
    Seine Haltung kam mir ungewöhnlich vor. Die Schultern hingen herab. Nur seine Lippen zuckte, doch er brachte kein Wort hervor.
    Ich fasste ihn an und schüttelte ihn. »Verflixt noch mal, ich will eine Antwort haben.«
    »Ja, John, ja…« Seine Stimme klang wie die eines Fremden.
    »Und?«
    Als er den Arm hob und ihn anwinkelte, da sah ich, wie seine Hand vibrierte. Er schob die Finger unter die Jacke, genau dorthin, wo er seinen Stab verbarg.
    Mir schoss das Blut in den Kopf, dann bekam ich weiche Knie, als ich den Stab sah.
    Er schaute aus Sukos Faust hervor und war nicht mehr das, was er noch vor einigen Minuten bei sich getragen hatte.
    Ich schaute gegen ein krummes, deformiertes, braungrünes Etwas…
    ***
    Heather Drake, der Kapitän und die anderen Offiziere hatten die Brücke nicht verlassen, weil sie von diesem Platz aus den besten Blick auf das Deck hatten, wo der Hubschrauber stand, in dessen Eingang der Bewusstlose lehnte.
    Einige Minuten waren seit dem

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