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0661 - Dämonische Kreuzfahrt

0661 - Dämonische Kreuzfahrt

Titel: 0661 - Dämonische Kreuzfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nichts. Dann bist du unser Bruder. Willst du den Helden spielen, bist du schneller tot, als du es dir vorstellen kannst.«
    »Ich weiß.«
    »Dann merke es dir auch.«
    Der Malaie kehrte zurück. Katzenhaft gewandt, so gut wie lautlos. Er hob die mager wirkenden Schultern. »Keiner zu sehen«, meldete er. »Wie kommen wir dann nach unten?«
    »Wohin wollt ihr denn?«, fragte Hindor.
    »In den Laderaum.«
    Der Matrose erbleichte. »Das – das ist unmöglich!«, erklärte er. »Das geht nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil dort unten alles verschlossen ist. Wir müssen ein Schott öffnen, erst dann…«
    »Kannst du das nicht?«
    »Doch.«
    Der Malaise grinste. »Weshalb denn das Palaver? Ich sehe keine Probleme.«
    »Ich habe die Schlüssel nicht.«
    Für einen Moment schwiegen sie. Schließlich wurde Hindor gefragt: »Wer hat sie dann?«
    »Der Erste Offizier.«
    »Gut. Ist er an Bord?«
    Hindor nickte.
    Zwei Münder zogen sich zu einem Grinsen in die Breite. »Das ist doch wunderbar«, lobte der Mann mit dem Revolver. »Wir gehen gemeinsam zu ihm und werden ihn davon überzeugen, dass wir die Schlüssel haben wollen, und zwar sofort.«
    Hindor begann zu zittern. Er kannte sich aus, er wusste genau, wie der andere reagieren würde. Der Zweite Offizier gehörte zu den Menschen, die sich nichts gefallen ließen. Er handelte oft genug sehr spontan, davor fürchtete sich der Matrose, denn die Kerle vor ihm sahen nicht aus, als würden sie sich die Butter vom Brot nehmen lassen. Die schossen, dann erst stellten sie Fragen.
    »Worauf wartest du noch?«
    Hindor nickte. »Ja, ist gut. Ich - ich gehe dann vor.« Er wusste, wo sich der Offizier aufhielt. Zumeist in seiner Kabine, wo er ständig über Zahlen und Berechnungen saß, denn er machte einen Fernkurs in Physik und Astrophysik mit. Deshalb blieb er auch gern an Bord, während sich die Mannschaft lieber in der Stadt herumtrieb, wenn sie einen freien Tag hatte.
    Den anderen Wachtposten liefen sie nicht in die Arme. Hindor führte die beiden Männer auf Umwegen ans Ziel. Er wollte seine Kollegen nicht in Gefahr bringen.
    Die Kabinen der Offiziere lagen auf dem Zwischendeck, die der Mannschaft auf dem untersten und ziemlich am Heck, wo sie noch die Geräusche der Maschinen hörten.
    Teppiche dämpften ihre Schritte, sodass die drei Personen so gut wie unhörbar liefen. Vor der schmalen Tür blieben sie stehen. Hindor spürte das kalte Metall des Revolverlaufs an seiner Wange und sah, wie der andere gegen die Tür nickte. »Klopfen und öffnen.«
    »Ja, ja, schon gut.«
    Hindor fiel das Herz beinahe in die Hose, bevor er es schaffte, gegen die Tür zu klopfen.
    Dreimal und bei jedem Berühren wurde das Geräusch schwächer. Aber der Zweite Offizier hatte es gehört. »Wer ist da?«
    »Ich, Sir, Hindor.«
    »Gut, dann komm rein.«
    Beide Gangster nickten und lächelten dem Matrosen zu, der den Knauf drehte.
    Dann ging alles blitzschnell. Die Männer rammten die Tür auf. Sie flog nach innen und mit ihr auch Hindor, der sich nicht auf den Beinen halten konnte, zu Boden fiel und den anderen somit freie Schussbahn verschaffte.
    Die Gesichtszüge des Zweiten Offiziers entgleisten.
    Der Mann hockte da, bekam den Mund nicht mehr zu vor Staunen und schluckte nur, während er gleichzeitig noch scharf und pfeifend atmete. Als er dann den Revolverlauf an seiner Wange spürte, war es für ihn zu spät. Er blieb steif sitzen.
    Es war ein blonder Europäer. Ein Bart umwucherte sein Kinn. Beide Hände lagen auf der Tischplatte, die wiederum mit Papieren aller Art bedeckt war. Zahlen und Zeichnungen wechselten sich auf den Unterlagen ab. Der Mann schien zu lernen. Aus den Augenwinkeln bekam er mit, wie sich Hindor erhob und mit flüsternder Stimme entschuldigte, was dem Malaien nicht passte.
    »Halt die Schnauze!«, fuhr er ihn an.
    Der Matrose verstummte.
    Ruhig blieb der Zweite Offizier sitzen. Über seine Lippen drang kein Laut, er wartete ab, denn nicht er wollte etwas, sondern die anderen von ihm.
    Der Mann mit dem Revolver sprach. »Wir wollen nur die Schlüssel zum Laderaum haben. Alles andere ist uns egal. Hast du gehört? Die Schlüssel!«
    Der Zweite Offizier behielt die Nerven. Er wollte die anderen warten und schmoren lassen. »Welchen Schlüssel meinen Sie?«
    »Alle!«
    »Ich habe…«
    Der Malaie war es leid. Er trat vor und bewegte sein Messer nur einmal. Das allerdings reichte. Der Mann zuckte zusammen, als er den heftigen Schmerz an seiner Stirn spürte. Eine Wunde

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