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0661 - Der Gegenschlag

0661 - Der Gegenschlag

Titel: 0661 - Der Gegenschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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definitiv auf der Kristallwelt und im Sternenschiff gewesen. Sein späterer Flug in selbstgewählter diplomatischer Mission hätte ihn daran gehindert, in die Vergangenheit zu reisen. Vielleicht wäre daraus ein noch größeres Paradoxon entstanden.
    So aber geschah alles, wie es geschehen mußte.
    Merlin machte sich bereit, seinen Teil beizutragen.
    ***
    Gegenwart:
    Das Sternenschiff hatte weiter abgebremst. Dadurch verschob sich auch der Moment »X«, der Augenblick der Invasion. Dafür schwärmten die Raumschiffe aus, begannen eine Kugelschale um die Erde zu ziehen, so daß jeder Ort des Planeten jederzeit von ihren Waffen erreicht werden konnte.
    Zamorra nahm die Meldungen aus El Paso entgegen. Ted Ewigk stand nur stumm hinter ihm und beobachtete, fast, als sei er gar nicht anwesend. Er hatte seinen Platz schräg hinter dem Sessel nicht verlassen.
    »Die verstehen was von ihrem Geschäft«, murmelte Zamorra. »Stygias Zombies sind nichts dagegen…«
    Immer noch erinnerte er sich so verdammt gut daran! Es gab Minuten, in denen er sich fragte, weshalb er hier in Tendyke's Home war und nicht im Château Montagne. Und da waren verwaschene Bilder, in denen er den Eindruck hatte, er werde Stygia töten.
    Bilder aus einer noch nicht stabilen Zukunft?
    Aber in diesen Bildern sah er auch eine künstliche Nacht über dem Château. Sah er das Sternenschiff, das im Tiefflug heranglitt und zu feuern begann, um Château Montagne aus dem Berg zu brennen. Das Sternenschiff, dessen gewaltige Luftverdrängung einen Orkan voraussandte. Das so groß war wie ein kleiner Mond.
    In dieser Stunde war Zamorra bereit, notfalls sogar einen Pakt mit der Hölle einzugehen, um die Erde zu retten.
    Damals, beim ersten Angriff, hatte die Hölle ihm diesen Pakt aufgezwungen.
    Nein, nicht die Hölle.
    Einer ihrer Vertreter. Asmodis. Der damalige Fürst der Finsternis.
    Aber wo war Asmodis jetzt? Oder Sid Amos, wie er sich heute nannte, nach seiner Abkehr von den sieben Kreisen der Hölle.
    Warum sah er nur zu?
    Zamorra ballte die Fäuste. Er erwischte sich dabei, daß er eine Faust in den Monitor schlagen wollte.
    »Ich bin nicht mehr ich selbst«, erkannte er. »Ich bin - tot? Was geschieht mit uns allen? Ist es die Zeitkorrektur, die uns so verändert? Ich habe doch früher ganz anders gedacht und gehandelt!«
    Aber wer konnte ihm diese Frage beantworten?
    ***
    Als das Sternenschiff startete, um die Straße der Götter zu vernichten, war Ted Ewigk an Bord. Er war einer der Ewigen, die sich in der riesigen Kommandozentrale aufhielten. Cyborgs taten hier ihren Dienst, und der ERHABENE saß auf seinem erhöhten Podium.
    Von dort aus gab er seine Anweisungen.
    Bis zuletzt hatte Ted nach einer Möglichkeit gesucht, das Sternenschiff zu sabotieren. Aber er hatte seine Möglichkeiten überschätzt. Zu intensiv war die gegenseitige Überwachung, war das ständige gegenseitige Mißtrauen, das der ERHABENE gesät hatte. Als der Kampfkoloß in die Überlichtphase ging, hatte Ted immer noch keine Möglichkeit gefunden, die Katastrophe zu verhindern.
    Ein einziges Mal hatte er versucht, Schaltungen zu manipulieren. Aber bereits beim Testflug war die Manipulation entdeckt und beseitigt worden. Ihn hatte niemand verdächtigt, aber seitdem kam auch er nicht mehr an die entsprechende Technik heran, mit der er das Sternenschiff irreparabel beschädigen oder zerstören konnte.
    Die Sicherheitsvorkehrungen waren so verschärft worden, daß selbst der ERHABENE dreifach kontrolliert wurde, wenn er gefährdete Technik-Bereiche des Sternenschiffs betrat.
    Und jetzt jagte es schneller als das Licht durch einen Hyperspace der Straße der Götter entgegen.
    Daß er diese Welt keinesfalls retten konnte, wußte Ted. Er hätte es gern getan, aber er würde damit nur ein weiteres Paradoxon auslösen. Er mußte warten, bis die Erde angegriffen wurde.
    Und in der Zwischenzeit mußte er hilflos zusehen, wie eine ganze Welt vernichtet wurde.
    Der Schmerz war so groß…
    Hunderttausende, vielleicht Millionen von Wesen, die starben… Kulturen, die innerhalb weniger Stunden vernichtet wurden, so ausgelöscht, daß es nicht einmal mehr Spuren von ihnen gab…
    Und er konnte nichts tun. Er durfte es einfach nicht.
    Das Sternenschiff verringerte seine Geschwindigkeit innerhalb von Sekunden. »Ziel erreicht. Transition in Zieldimension erfolgt.«
    Die holografische Projektion zeigte, wie der Weltraum sich veränderte. Fremde Sternkonstellationen ersetzten das bekannte Bild. Das

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