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0662 - Jagd auf einen Toten

Titel: 0662 - Jagd auf einen Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hartranta-Too. „Sie sind in jedem Fall ein außergewöhnlicher Mann, Kaiser Argyris - oder sollte ich sagen, ein außergewöhnlicher Roboter?"
    Anson Argyris überraschte es nicht sonderlich, daß der Lare über ihn Bescheid wußte.
    Er brachte sein Argyris-Gesicht zum Lächeln.
    „Wollen Sie damit andeuten, daß Sie einen Roboter höher einschätzen als einen Menschen?"
    „In gewisser Weise sind Roboter auf jeden Fall höher einzustufen als Lebewesen", antwortete der Lare. „Roboter denken logischer, sie können Situationen besser einschätzen und schnellere und zielsichere Maßnahmen ergreifen. Sie, Anson Argyris, besitzen darüber hinaus noch die Fähigkeit, Gefühle empfinden zu können. Es stimmt doch, daß Ihr Gehirn einen Plasmazusatz hat?"
    „Das stimmt", bestätigte Argyris. „Aber worauf wollen Sie hinaus?"
    „Da Sie Emotionen haben, können Sie leider auch über die Grenzen der Vernunft hinausschießen, Kaiser Argyris", fuhr Hartranta-Too fort. „Sie könnten Mitleid mit den Terroristen von Olymp empfinden und deshalb Ihre Arbeit vernachlässigen.
    Speziell, wenn es sich dabei um USO-Spezialisten handelt."
    „Mir ist nichts davon bekannt, daß es eine Untergrundorganisation der USO auf Olymp gibt", behauptete Argyris, obwohl er sehr genau wußte, daß ein USO-Sonderkommando auf Olymp im Untergrund tätig war - und zwar unter der Führung von Atlan.
    Argyris fügte noch hinzu: „Vielleicht - ja, dessen bin ich sogar sicher - könnte ich bessere Erfolge erzielen, wenn die Laren meine Handlungsfreiheit nicht so stark beschneiden würden. Ich kann kaum mehr eigenmächtige Entscheidungen treffen. Nicht einmal mehr die Kampfroboter der Container-Transmitterzone unterstehen mir noch."
    Anson Argyris verschwieg dabei aber wohlweislich, daß er über die Möglichkeit verfügte, sämtliche Kampfmaschinen der olympeigenen Robottruppe mittels eines Hyperfunkimpulses seines eingebauten Senders nach Wunsch zu programmieren. Er hoffte darauf, daß dies den Laren noch nicht bekannt war.
    „Und was würden Sie dazu sagen, wenn wir Ihnen mehr Handlungsfreiheit ließen?" fragte Hartranta-Too. „Freilich erwarten wir dann von Ihnen eine Gegenleistung."
    „Ich wußte doch, daß die Sache einen Haken hat", meinte Anson Argyris spöttisch.
    Der Lare fuhr ungerührt fort: „Sie müßten uns nur Ihren Robot-Körper für kurze Zeit zur Verfügung stellen, damit wir eine kleine Programmierung vornehmen können ..."
    Anson Argyris sprang auf und rief wütend: „Ich hätte nicht gedacht, daß Sie soweit gehen würden, mich einer Gehirnwäsche zu unterziehen!"
    Der Lare ließ sich auch nicht von Argyris' Gefühlsausbruch beeindrucken. Er setzte gerade dazu an, seiner Forderung Nachdruck zu verleihen - da erreichte der Alarm den Konferenzraum.
    „Der totgeglaubte Arkonide Atlan ist in die Transmitterzone eingedrungen!"
    „Atlan?" rief Hartranta-Too ungläubig aus. „Der Oberbefehlshaber der USO?"
    „Unmöglich!" behauptete Galbraith Deighton und wechselte mit Anson Argyris einen schnellen Blick. „Es muß sich um eine Falschmeldung der Terroristen handeln."
    „Das scheint nicht gut möglich", meinte Hartranta-Too. „Denn man hat Atlan eindeutig aufgrund seines Individualmusters identifiziert."
    Als die Meldung von Atlans Entdeckung eintraf, handelte Kaiser Anson Argyris augenblicklich, obwohl er nach außen hin völlig passiv wirkte.
    Der Roboter vom Typ Vario-500 hörte Hartranta-Too sagen: Der Arkonide hat sich wohl zu sicher gefühlt, daß er es wagte, ungeachtet der Überwachungspositronik ins Abstrahlungszentrum der Container-Straße vorzuwagen. Aber seine Dreistigkeit wird ihn den Kopf kosten."
    „Wie können Sie nur so sicher sein, daß es sich um Atlan handelt?" wollte Galbraith Deighton wissen.
    „Man hat vergessen, nach Atlans angeblichem Tod sein Individualmuster aus den Speichern der Überwachungspositronik zu löschen", sagte Hartranta-Too triumphierend. „Ein Zufall hat zur Aufdeckung dieses ungeheuerlichen Komplotts geführt. Aber das Verdienst wird der Sol Ab zuerkannt werden - denn Ihre Organisation, Solarmarschall Deighton, hat dieses Alarmsystem ausgeklügelt."
    Während Anson Argyris dieses Gespräch mit anhörte, setzte er über seinen Körpersender einen Funkspruch an Atlan ab. Dieser Funkspruch konnte von den Laren nicht abgehört werden, weil er chiffriert war und auf einer täglich wechselnden USO-Frequenz gesendet wurde. Er war nur kurz, aber inhaltsschwer: Überwachungspositronik hat

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