0662 - Jagd auf einen Toten
Gefühlsmechaniker und Chef der Solaren Abwehr. „Er weiß nur so viel, daß er neugierig wurde und nun nach mehr Informationen lechzt. Er wird den Laren erst Bericht erstatten wollen, wenn er alles in Erfahrung gebracht hat. Aber dazu werde ich es nicht kommen lassen."
„Ich weiß nicht", meinte Deighton zweifelnd. „Sie gehen ein zu großes Risiko ein. Nicht nur, daß Sie die Aktionen auf Olymp persönlich leiten, treiben Sie Ihr Spiel auch noch mit einem Hetos-Inspektor."
„Sie übertreiben, Galbraith", wischte Atlan die Bedenken des Solarmarschalls weg. „Halten Sie sich vor Augen, daß ich für die Laren tot bin. Ich bin für alle Welt tot. So muß man die Sache sehen, dann erkennt man, daß ich praktisch kein Risiko eingehe."
„Und wenn Ihnen ein kleiner Fehler unterläuft, durch den Sie den Laren Ihre Existenz verraten?" hielt Deighton ihm vor. „Es genügt nicht, die hier gelagerten Geräte von Olymp fortzuschaffen und vor dem Zugriff der Laren in Sicherheit zu bringen. Diese Maßnahme betrifft den Fall Harmonie eigentlich nur am Rande.
Der Hauptgrund, warum Sie auf Olymp sind, ist ein ganz anderer. Sie sollen sich vor allem darum kümmern, daß die Vorbereitungen für den Transport des Planeten getroffen werden.
Olymp soll in naher Zukunft in die Provcon-Faust versetzt werden, um dort der freien Menschheit eine neue Heimat zu bieten."
„Soweit sind wir noch lange nicht", erklärte Atlan. „Es wird noch viel Zeit vergehen, bis die technischen Voraussetzungen dafür geschaffen sind, Olymp in die Provcon-Faust zu versetzen.
Das ist auch der Grund, warum ich die Maschinen von hier fortbringen lasse. Verdammt, Galbraith, verstehen Sie denn nicht, daß hier eines ins andere spielt und ich mich nur deshalb persönlich um die Erledigung der Details kümmere, damit die Voraussetzungen für ein Gelingen des Falles Harmonie geschaffen werden? Ich kann nicht zusehen und den Dingen ihren Lauf lassen - nicht einmal als toter Mann."
„Das hat auch Perry nicht anders von dir erwartet und deshalb die ÜLA gegründet", sagte Gucky. „Fellmer und ich werden dich behüten, Atlan - ob du willst oder nicht."
„Laßt euch nur nicht in meiner Nähe blicken", sagte Atlan drohend.
„Wir werden uns mit Gedankenüberwachung begnügen", versicherte Gucky.
Über die Rundrufanlage der Space-Jet meldete sich der Funker.
„Soeben ist die Meldung eingegangen, daß die ORLANDO Landeerlaubnis erhalten hat."
„Tja, dann wird es für mich Zeit", sagte Deighton seufzend und fügte hinzu: „Die ORLANDO ist das Schiff, mit dem ich offiziell nach Olymp komme. Diese Space-Jet mit Mentro Kosum als Pilot ist nur für alle Fälle, als letzter Rettungsanker für Sie gedacht, Atlan. Hoffentlich müssen Sie keinen Gebrauch davon machen."
Die beiden Männer verabschiedeten sich voneinander.
Dann teleportierte Gucky mit Deighton zur ORLANDO. Wenig später materialisierte er wieder und brachte Atlan mit einem Teleportersprung zurück in sein Büro der Werbot Spedition.
„Was auch immer passiert, du brauchst nicht zu verzagen, Atlan", sagte Gucky zum Abschied. „Du hast zwei Schutzengel, die über dein Wohlergehen wachen."
4.
Vor dem Gebäude der Werbot Spedition wartete ein großer Schweberbus, der genügend Fassungsraum hatte, um alle dreihundert Mitglieder des Deklarationskommandos aufzunehmen. Satago Werbot stieg ebenfalls hinzu.
Ephron Halmashi merkte seinem Boß an, daß er schlechter Laune war. Er konnte sich auch vorstellen, was der Grund dafür war. Und als Werbot ihn zur Seite nahm und ihn zur Rede stellte, machte er sich auf ein Donnerwetter gefaßt.
„Warum haben Sie entgegen meinen Anweisungen nur einen einzigen Bus für den Transport meiner Leute bereitstellen lassen, Halmashi?" erkundigte sich Werbot wütend. „Oder haben Sie vergessen, daß ich von drei Bussen gesprochen habe?"
„Keineswegs, Satago", antwortete Halmashi. „Aber die Laren haben darauf bestanden, daß wir mit einem einzigen Bus in die Transmitterzone einreisen. Sie wissen, daß die Laren das gesamte Raumhafengebiet und natürlich auch die Transmitterstation strengstens kontrollieren. Da war nichts zu machen. Ich konnte doch nicht die Papiere fälschen und angeben, daß sich unsere Leute aus den Belegschaften von drei verschiedenen Unternehmen zusammensetzen."
."Nein, natürlich nicht", versicherte Werbot, einigermaßen versöhnt. „Ich will von Ihnen nichts Ungesetzliches verlangen."
Werbot übergab Halmashi eine Aktenmappe
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