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0662 - Wächter der Knochengruft

0662 - Wächter der Knochengruft

Titel: 0662 - Wächter der Knochengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Wenn das nicht so weitergehen soll, müssen Sie schon noch einmal in die Wohnung.«
    »Was soll das, Mann?« fuhr Su ihn entsetzt und zornig an. »Warum killen Sie Ihre eigenen Leute - uns?«
    »Schadensbegrenzung«, erwiderte der Mann trocken. »Wenn Sie Ihre Arbeit nicht erledigen, kann ich Sie nicht gebrauchen. Und in diesem Fall wissen Sie mehr, als Sie wissen dürfen.«
    »Ach!« fauchte Su. »Aber wenn wir Ihnen das verdammte Pergament besorgen, dürfen wir mehr wissen?«
    Er lächelte frostig.
    »Dann haben Sie Ihre Zuverlässigkeit unter Beweis gestellt.«
    Er wandte sich ab und ging zum Cadillac zurück.
    Da zog Su ihre beiden Pistolen.
    »Was halten Sie davon, wenn zur Abwechslung jetzt ich Sie mal ein bißchen erschieße?«
    »Das ist nicht in Ihrem Interesse«, sagte er. »Außerdem können Sie es gar nicht.«
    Sie feuerte einen Warnschuß ab.
    Er zuckte nicht einmal zusammen, sondern ging einfach weiter. »Sehen Sie«, sagte er. »Sie können es nicht.«
    Im nächsten Moment stieg er bereits ein. Noch während er die Beifahrertür schloß, startete der Fahrer den Cadillac und fuhr los.
    Wütend sah Su ihm nach.
    »Ich hätte ihn umbringen sollen«, keuchte sie.
    »'eilige Affenscheiße«, krächzte Esteban aus dem Wagen hervor. »Warrum 'ast du nicht geschmissen ihm Perrgament verrfluchtes an Kopf seinen? Jetzt Clarrk ist tot und meine Sachen und ganzes Auto versaut mit Blut. Werr macht sauberr das alles wann? 'ast du angelogen Mistkerrl, warrum?«
    »Kannst du dir das nicht denken?« fragte Su zurück.
    Doch, er konnte es. Etwas in ihm raunte ihm zu, daß der Auftraggeber das Pergament nicht in die Hände bekommen durfte. Denn sie mußten doch das, was vom Pergament beschrieben wurde, für den Magier sicherstellen, dem sie es hatten rauben sollen.
    »Was jetzt mit Clarrk, totem?« wollte Esteban wissen.
    »Er bleibt im Wagen«, bestimmte Su. »Und den sprengen wir in die Luft, wie vorgesehen.« Nur daß jetzt nicht mehr Clay den Wagen mit Herby darin sprengte, sondern…
    Su kletterte wieder hinter das Lenkrad und fuhr los.
    Diesmal nicht zu einem per Handy kurzfristig bestimmten Treffen mit dem Auftraggeber, und auch nicht in ihren Unterschlupf, sondern an einen Platz, wo der Pickup zwar laut und feurig, aber ohne großes Aufsehen entsorgt werden konnte.
    ***
    »Sie hat mich belogen«, sagte Commander Nick Bishop nachdenklich.
    »Sshem chaa shii?« fragte der Fahrer und zog im nächsten Moment unwillkürlich den Kopf ein, weil er sich erinnerte, schon einmal scharf gerügt worden zu sein, als er den Hohenpriester unaufgefordert angesprochen hatte.
    »Yash ghach ssho«, gab der Commander zurück. »Ich will wissen, was dieser Magier weiß und vor allem, was er beabsichtigt. Deshalb leben sie noch, deshalb lasse ich sie agieren - vorerst.«
    »Sh«, sagte der Fahrer.
    ***
    In den Morgenstunden erwachte der Magier.
    Vor seiner Wohnungstür entdeckte er ein paar Damenstiefel. In einem der weiten Schäfte befand sich ein hochwertiges Einbruchsbesteck. Damit ließen sich möglicherweise sogar die Tresortüren von Fort Knox öffnen.
    Franco lächelte.
    Jetzt wußte er, wie er den Druck seiner Magie auf seine nächtlichen Besucher verstärken konnte. Die Stiefel wurden zu seinem Medium.
    Es war wie Voodoo, und noch viel einfacher, wenn man dazu nicht irgendwelche Geister beschwören mußte, sondern in sich selbst genug Kraft besaß.
    Er benötigte kaum zwei Stunden, diesen Zauber zu perfektionieren, und durch die Rückkoppelung, die ihm verriet, wie sicher er seines Opfers sein durfte, erfuhr er zugleich auch, wie sehr er selbst in der Nacht dem Gangstergirl gefallen hatte, dem die Stiefel gehörten.
    »Ich schätze mal, Dany wird das gar nicht gefallen«, schmunzelte er. Aber seine hübsche Freundin mußte ja nicht alles wissen…
    Er war jetzt selbst gespannt darauf, wie sich diese Sache weiter entwickelte.
    ***
    »So«, brummte Sheriff Jeronimo Bancroft. »Was haben wir heute denn alles an lästiger Arbeit auf dem Schreibtisch?«
    Draußen meinte es Floridas Sonne wieder mal viel zu gut mit den Menschen - nur nicht mit denen, die keine Chance hatten, zu faulenzen. Bancroft hätte sich viel lieber unter einem großen Sonnenschirm in Gesellschaft eines Kastens Bier zum Angeln ans Wasser gesetzt, als nach einer langen Spätschicht, die bis zwei Uhr nachts gedauert hatte, jetzt schon wieder arbeiten zu müssen. Immerhin war es in den Nachtstunden wenigstens etwas kühler gewesen als bei Tage.
    Etwas unwillig

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