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0664 - Tunnel durch die Zeit

Titel: 0664 - Tunnel durch die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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werden. Sollte das notwenig werden, achten Sie besonders auf die richtige Einstellung der Zündverzögerung."
    „Oberst Maurice meint damit, Sie müssen die Zündverzögerung so einstellen, daß Sie noch ausreichend Zeit haben, um vor der Explosion aus dem Container zu entkommen", erläuterte der Großadministrator.
    „Ich habe verstanden", erwiderte Major Epitcher.
    Rhodan lächelte und übergab dem Major eine zylindrische Kapsel.
    „Sie enthält eine Speicherspule mit einer Botschaft an Kaiser Anson Argyris", meinte er dazu. „Übergeben Sie sie ihm sofort nach Ihrer Ankunft auf Olymp. Versuchen Sie aber nicht, sie selbst zu öffnen. Der Öffnungsmechanismus ist so programmiert, daß nur Argyris ihn aktivieren kann. Andernfalls zerstört sich die Kapsel mit der Speicherspule selbst."
    Er salutierte.
    „Grüßen Sie mir die Normalzeit, meine Herren - und kommen Sie gesund zurück!"
    „Danke, Sir!" erwiderte Thornt Epitcher.
    Perry Rhodan winkte einem Dienstroboter, der bisher passiv gewartet hatte, und befahl ihm, die fünf Männer zu dem kleinen Beiboot zu führen, das sie zum Container bringen sollte, dann kehrte er mit Hubert Maurice in die gewaltige Schaltzentrale innerhalb der 750 Meter durchmessenden Kugel zurück, die sich am Bug der riesigen Tenderplattform befand.
    Als sie die Schaltzentrale betraten, sahen sie auf den Bildschirmen der Panoramagalerie die weite Oberfläche der Plattform und darüber den Container. Der Behälter wurde mühelos von den Energiefeldprojektoren des Tenders in der Schwebe gehalten und war nur sichtbar, weil er von zahlreichen starken Scheinwerfern angestrahlt wurde. Der Tender war so gedreht worden, daß er der Sonne die Unterseite zuwandte.
    Ein Teil der Panoramagalerie zeigte allerdings - wenn auch stark abgefiltert - die Sonne, deren Abbild von mehreren Robotkameras an der Unterseite des umgebauten Flottentenders übertragen wurde.
    Trotz der Abfilterung kniff Perry Rhodan unwillkürlich die Augen zusammen, als er zur Sonne blickte. Das gefilterte Sonnenlicht wirkte wie eine Sturzflut flüssigen Kupfers, das sich unablässig im Bereich von energetischen Turbulenzen wand, durcheinander wirbelte und ab und zu zerfaserte Plasmafontänen in die Leere des Weltraums schickte.
    Rhodan wandte sich an den Leiter der Schaltstation.
    „Alles klar?"
    „Alles klar, Sir!" kam die Antwort.
    „Fangen Sie an!" befahl Rhodan.
    Mit tiefem Grollen und Tosen setzten die energetischen Prozesse ein, die etwas in Gang setzten, das sich in letzter Konsequenz kaum ein Mensch recht vorzustellen vermochte.
    Als das Grollen und Tosen seinen Höhepunkt erreichte, zuckte ein scheinbar nur haarfeiner Strahl flüssigen Kupfers aus der aufgewühlten Sonnenoberfläche. Er wechselte die Farbe, während er zum relativ kleinen Hypertronzapfer des Flottentenders sprang.
    Das Arbeitsgeräusch der Aggregate wurde dumpfer, satter, und sank bald darauf zu einem erträglichen Brummen ab.
    „Projektoren arbeiten einwandfrei, Sir!" meldete der Schaltmeister. „Temporalschleuse wird aufgebaut."
    Perry Rhodan blickte zu dem Sektor der Panoramagalerie, auf dem in Kürze der „innere" Schlund der Temporalschleuse oder des Zeitfensters abgebildet werden würde, wenn alles genau nach Plan verlief.
    Er dachte an jenen Augenblick vor rund achtundzwanzig Jahren zurück, als die Temporalschleuse zum erstenmal aufgebaut worden war, um einen permanenten Containerverkehr zwischen dem Solsystem und dem Planeten Olymp zu ermöglichen.
    Damals war das Solsystem in die Zukunft versetzt worden, um einen mörderischen Bruderkrieg zwischen den von Menschen errichteten Sternenreichen zu verhindern. Diesmal ging es darum, das Solsystem vor der totalen Zerstörung zu bewahren.
    Er schüttelte diese bedrückenden Gedanken ab, als sich über dem Planeten Merkur der Schlund der Temporalschleuse bildete, ein rot leuchtendes Gebilde diesseits des ATG-Feldes, das aussah wie die Nahrungsöffnung eines gigantischen Ungeheuers. Die Felder aus temporaler Energie zuckten und waberten, bis sie sich stabilisiert hatten und konstant in tiefem Rot leuchteten.
    „Container ab!" befahl der Großadministrator.
    „Container ab!" wiederholte der Schaltmeister. Er drückte eine Schaltplatte nieder.
    Rhodan wandte den Blick zu jenem Bildschirmsektor, der die Plattform mit dem Container zeigte. Sekunden später hob der Container unter der Einwirkung von Zug- und Druckstrahlprojektoren ab und stieg in den Raum hinaus. Er wurde immer schneller und konnte

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