0664 - Tunnel durch die Zeit
wahr?"
„Das ist eine von vielen Möglichkeiten, denen wir nachgehen, Sir", erwiderte Maurice. „Aus diesem Grunde habe ich verfügt, daß Sie noch besser abgeschirmt werden als bisher."
„Schirmen Sie lieber die technischen Anlagen des Haupt-Gezeitenwandlers und des Zeitmodulators besser ab, Oberst!"
befahl der Großadministrator. „Es könnte sein, daß sie das eigentliche Ziel des Gegners sind und daß der Anschlag auf mich nur verübt wurde, um davon abzulenken."
Als Hubert S. Maurice nichts darauf erwiderte, seufzte er und sagte: „Sie haben eine eindrucksvolle Art, mir klarzumachen, daß die Absicherung technischer Anlagen nicht in Ihren Aufgabenbereich fällt. Na, schön, kommen wir zum nächsten Thema.
Wir brauchen wieder eine ständige Verbindung nach draußen, in den Normalraum, Oberst. Wie Sie wissen, benutzten wir dazu vor rund achtundzwanzig Jahren die Temporalschleuse. Ich habe veranlaßt, daß der Tender der DINOSAURIER-Klasse, der noch die komplette Schaltstation zur Steuerung der Temporalschleuse enthält und bisher in einem geheimen Hangar auf Hyperion eingemottet gewesen war, einsatzbereit gemacht und in einen Orbit um Merkur gebracht wird.
Sobald er eintrifft, werde ich mich persönlich an Bord begeben, um den Vorgang zu überwachen."
Hubert Selvin Maurice wölbte die Brauen.
„Davon möchte ich abraten, Sir", erklärte er. „Das Sicherheitsrisiko wäre zu groß. Hier auf Merkur sind Sie einigermaßen sicher, aber auf einem Flottentender, der mit einem einzigen Transformschuß vernichtet werden kann ..."
„Mein Entschluß steht fest, Oberst", fiel Rhodan ihm ins Wort.
„Sie werden mich begleiten, aber bitte nur mit höchstens zwei Männern des Sicherungskommandos. Ist das klar?"
Im Hintergrund von Maurices Augen blitzte es kurz auf, dann antwortete der Oberst: „Alles klar, Sir."
Er salutierte und ging hinaus.
Perry Rhodan blickte ihm nach, bis sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, dann schaltete er seinen Interkom ein. Kurz darauf meldete sich der Leiter des Militärischen Einsatzstabes auf Merkur.
„Ich brauche fünf wissenschaftlich qualifizierte Offiziere der Flotte für einen Sondereinsatz", sagte Perry Rhodan. „Folgende Voraussetzungen müssen gegeben sein ..."
*
Major Thornt Epitcher hatte sich gerade einmal wieder gefragt, warum man nur ihn auf den Merkur abkommandiert hatte, wenn es für ihn nichts zu tun gab, als der Interkom seiner Unterkunft summte.
Als er das Gerät aktivierte, erschien auf der Bildfläche der Oberkörper des Einsatzleiters MES Merkur.
„Sir?" sagte Epitcher.
„Bitte, kommen Sie gleich zu mir, Major!" sagte der Einsatzleiter. „Einsatzbesprechung."
„Na, endlich!" meinte Thornt Epitcher.
Er brachte seine Uniform In Ordnung, überzeugte sich vor dem Spiegel davon, daß sie korrekt saß, und begab sich danach in die Zentrale des Militärischen Einsatzstabes.
Er mußte im Vorraum warten, und kurz nach ihm trafen noch vier Angehörige des Einsatzstabes ein. Epitcher kannte sie nicht persönlich. Er wollte sich gerade vorstellen, um die Namen der anderen Personen zu erfahren, da erschien eine weibliche Ordonnanz, um ihn und die anderen vier Personen zum Einsatzleiter zu bringen.
Der Einsatzleiter begrüßte sie in seinem Büro und sagte lächelnd: „Vielleicht haben Sie schon erraten, daß Sie für einen gemeinsamen Einsatz ausgewählt wurden - und zwar von unserer Hauptpositronik -, aber Sie werden kaum Zeit gehabt haben, sich miteinander bekannt zu machen.
Ich werde das für Sie erledigen, meine Herren.
Er deutet auf Epitcher.
„Das ist Major Thornt Epitcher, Kosmonaut und Hyperphysiker.
Dann haben wir hier noch Oberstleutnant Horace Parry vom Ranger Command der Solaren Flotte, Captain Chao Shen, einen Temporal-Ingenieur, Captain Jafar Kutaiba, einen Logistiker und Leutnant Tino Matteo, einen Mathelogiker. Bitte, nehmen Sie Platz!"
Thornt Epitcher musterte unauffällig die Männer, die für den gleichen Einsatz vorgesehen worden waren wie er. Horace Parry war ein kraftvoller Hüne mit kurzgeschorenem Haar, verwegenem Blick und zahllosen Narben im Gesicht und auf seinen Handrücken. Captain Chao Shen wirkte eher zierlich; er hatte eine ungewöhnlich hohe Stirn, blasse Haut und dichtes schwarzes Haar. Jafar Kutaiba war schlank und hochgewachsen, trug einen Vollbart und hatte ein schmales Gesicht mit schwarzen Augen. Tino Matteo war mittelgroß, hatte lockiges schwarzes Haar und schwarze Augen, in denen ständig
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