0665 - Die Vulkan-Diebe
nicht.
Sie erreichten die Sohle des Schachts und verließen ihn durch eine runde Öffnung. Paylusche eilte auf ein gepanzertes Schott zu. Frank Eigk wußte, daß dahinter jene Bereiche begannen, die für alle Professoren, Assistenten und Studenten als tabu galten.
Sie gehörten zum Reich des untergegangenen Intelligenzvolkes und bargen noch unendlich viele Geheimnisse, die im Laufe der nächsten Jahrzehnte Schritt für Schritt erforscht werden sollten.
Was plante Paylusche-Pamo?
Wollte er lediglich der Paralysestrahlung aus dem Wege gehen? Das konnte Frank Eigk sich nicht denken.
Sie eilten durch einen runden Tunnel, der mit primitiven Mitteln aus dem Gestein geschlagen war.
Überall sah Eigk chmorl-metallische Einlagerungen, von denen ein eigentümliches Licht ausging. Einige Male kamen sie an Nebenhöhlen vorbei. Der Assistent blickte neugierig hinein, konnte jedoch keine Einzelheiten erkennen, da nur der Tunnel durch vereinzelte Leuchtplatten an der Decke erhellt wurde.
Paylusche-Pamo blieb an einem Loch im Boden stehen.
„Hier befindet sich ein Antigravschacht", erklärte er. „Wir müssen warten. Es dauert immer einige Zeit, bis das Energiefeld sich aufgebaut hat.."
Er blickte Chmorl-Pamo forschend an.
„Wie geht es dir?"
„Gut."
„Ich mache mir Sorgen", warf Frank Eigk ein.
„Sie sind berechtigt", erwiderte der Wissenschaftler. „Leider geht es nicht anders als so."
Er streckte die Hand aus und sagte: „Es ist soweit."
Er stieg in das Antigravfeld und ließ sich nach unten sinken.
Eigk schob Chmorl-Pamo mit sanfter Gewalt hinterher. Er spürte, wie der Retortenmensch sich gegen den Sprung ins Dunkle sträubte.
Eigk hielt ihn fest. Er fühlte sich selbst nicht wohl. Die Umgebung war ihm unheimlich. Hin und wieder blickte er nach oben, weil weit über ihnen ein Lichtfleck zu erkennen war. Für ihn war es die Verbindung zur Realität, während er sich hier im dunklen Schacht in einer Traumwelt zu befinden schien.
„Wie weit noch, Paylusche?"
Der Anti-Priester antwortete nicht. Aber schon wenig später flammte Licht auf. Der Schacht endete in einer geräumigen Halle, die mit fremdartigen Maschinen und Geräten gefüllt war.
Zielsicher ging der Rektor auf eine kompliziert aussehende Apparatur zu und setzte sich in den Metallsessel, der davor stand.
Mit sicheren Griffen schaltete Paylusche-Pamo die Maschine ein. Langsam senkte sich eine metallische Haube auf seinen Kopf herab. Zahlreiche Kontrollichter erhellten sich. Lautes Summen erfüllte die Halle, und der Boden erzitterte unter ihren Füßen.
„Was tun Sie, Paylusche?" fragte Eigk.
„Ich sorge dafür, daß der CheF ein paar unruhige Minuten hat, Frank."
Offenbar war das Gerät eine Waffe, mit der er das terranische Bergungskommando angreifen wollte.
*
„Wie fühlen Sie sich?" fragte Doktor Fei Tan. Der CheF stöhnte.
Aus den drei Nasenöffnungen glitten drei Zungen heraus, die an ihren Enden mit vier feinen Greiffingern versehen waren. Damit tastete er seinen Kopf ab.
„Miserabel, Doktor", erwiderte er mit schwerer Zunge. Er hatte die Lähmung trotz starker Medikamente, die ihm injiziert worden waren, noch nicht überwunden. „Wieviel Zeit habe ich verloren?"
„Eine Stunde beinahe."
Faynbret richtete sich auf.
„Hat sich etwas getan bei der Universität?"
„Unsere Männer haben nahezu alle Gebäude besetzt. Ein großer Teil der Studenten ist bereits evakuiert worden. Es scheint also alles in Ordnung zu sein, wenn auch alles ein bißchen anders aussieht, als Sie es geplant hatten."
„Geben Sie mir noch eine Spritze."
Der Arzt schüttelte den Kopf.
„Das wäre zuviel, CheF. Ihr Organismus ist ohnehin schon zu stark belastet worden.
Der Cheborparner versuchte, einige Schritte zu gehen. Er mußte sich an einem Tisch abstützen, sonst wären ihm die Beine weggesackt.
„Geben Sie mir noch eine Injektion, Doktor. Das ist ein Befehl", sagte er scharf.
„Auf Ihre Verantwortung", entgegnete der Arzt zögernd.
„Halten Sie mich nicht unnötig auf. Ich hab's eilig."
Kurz darauf eilte der CheF im Sturmschritt durch das Schiff, das sich auf einer Kreisbahn um Gopstol-Maru befand.
Als er die Hauptleitzentrale des Flottentenders erreichte, heulten die Alarmpfeifen auf. Die erregte Stimme eines Mannes hallte aus der Funkleitzentrale herüber.
„Sie greifen uns an", schrie er...Teufel, auch, was sind das für Waffen?"
Cheborparczete Faynybret ging in die Funkleitzentrale hinüber.
Er blieb hinter dem
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