0665 - Die Vulkan-Diebe
der Szenen, die sich vor der Universität abspielten.
Das Bild entstand an der Felswand, ohne daß so etwas wie ein Bildschirm zu erkennen gewesen wäre.
Eigk merkte, daß Chmorl-Pamo am ganzen Körper zitterte. Mit weit geöffneten Augen verfolgte er das Kampf geschehen. Als die Space-Jets explodierten, wich er zurück und wendete sich ab.
Doch schon im nächsten Moment kehrte er zu Eigk zurück und griff nach seiner Hand.
„Hören Sie auf, Paylusche", sagte Eigk energisch. „Sie haben kein Recht zum Töten!"
Der Anti wandte sich ihm zu. Sein Gesicht war bleich.
„Glauben Sie, ich wollte das?" fragte er mit belegter Stimme.
„Ich hatte nicht die Absicht, so weit zu gehen. Die Dinge haben sich anders entwickelt, als ich wollte."
„Dann ziehen Sie Ihre Energiewaffen jetzt zurück."
„Das habe ich bereits getan, Frank. Der CheF hat die anderen Schiffe ohnehin zurückbeordert.
Der Anti strich mit seinen Händen über ein Maschinenteil, der in den Augen Franks keinerlei Ähnlichkeit mit einer Schaltung hatte.
Dennoch mußte es das Steuerorgan sein, denn die Energiewesen verschwanden von dem projizierten Bild, und die Arbeitsgeräusche des Aggregats verstummten. Eigk wußte, daß Paylusche die Bedienungselemente nicht nur mit den Händen, sondern vor allem mit seinen parapsychischen Sinnen gesteuert hatte. Ihm war bisher nicht bekannt geworden, daß einer der anderen Wissenschaftler der Universität mehr als einige unbedeutende Maschinen des versunkenen Kulturvolkes in Betrieb genommen hatte.
Paylusche-Pamo erhob sich und kam zu den beiden jungen Männern.
„Sie hätten nicht töten dürfen, Paylusche."
„Sie haben recht, Frank. Unsere Situation ist dadurch nicht besser geworden. Der CheF wird sich etwas einfallen lassen, um sein Ziel doch noch zu erreichen."
„Sie sollten versuchen, mit ihm ins Gespräch zu kommen."
„Ich weiß schon jetzt, was er sagen wird. Er wird darauf bestehen, den Berg abzutragen - und das werden wir nicht zulassen."
Frank blickte Chmorl-Pamo an.
„Der CheF hat das wichtigste Experiment gestört und unterbrochen. Durch seine Aktion ist alles auf den Kopf gestellt worden."
Paylusche blickte ihn beschwörend an, um ihn zum Schweigen zu bringen. Die beiden Männer waren sich darüber klar, daß der Versuch praktisch gescheitert war. Pamo hatte keine vernünftigen Zukunftsaussichten mehr. Die Vorgänge der letzten Stunden mußten unabsehbare Schäden in ihm hervorgerufen haben. Frank hoffte nur, daß Pamo die Eindrücke noch nicht so verarbeiten konnte, wie zu befürchten war.
„Ich werde nach oben gehen und von der Hyperkomstation aus mit dem CheF sprechen", sagte der Anti. „Wir werden Sie begleiten."
„Nein, Frank, das werdet ihr nicht. Das Risiko ist zu groß. Der CheF könnte erneut angreifen und uns alle in der Station überrumpeln. Sie bleiben mit Pamo hier."
„Wir sind hier unten nicht sicherer als oben, Paylusche. Sollten Sie paralysiert werden, können wir ohnehin nichts mehr ausrichten. Weder ich noch Pamo können die Maschine bedienen und damit einen eventuellen Angriff zurückschlagen."
Paylusche-Pamo zögerte.
„Sie haben recht, Frank," sagte er dann. „Dennoch werden Sie mit Pamo hierbleiben. Wir müssen verhindern, daß er an Bord eines der Raumschiffe gebracht wird. Wenn das geschieht...Na, ja. Sie wissen, was ich meine."
Er nickte Frank und Pamo zu und eilte davon. Die beiden jungen Männer blickten ihm lange nach.
Einigermaßen ratlos sahen sie sich in der Höhle um.
„Warum geschieht das alles?" fragte Pamo hilflos. „Du mußt es mir erklären."
Frank Eigk setzte sich auf ein Sitzmöbel, das vor der Maschine stand, mit der Paylusche die Soldaten des Cheborparners zurückgeschlagen hatte.
„Dieser Berg mit seinem Chmorl-Metall ist von unschätzbarem Wert für die Menschheit und darüber hinaus für jedes intelligente Lebewesen. Deshalb will Rhodan ihn aus diesem Planeten herausreißen und an einen sicheren Ort bringen. Vermutlich glaubt er, daß die Chmorl-Strahlung eine äußerst wichtige Waffe im Kampf gegen seine Gegner ist, weil mit ihr die Leistungsfähigkeit des Gehirns gesteigert werden kann."
„Ich begreife nicht, was du mir sagst", erwiderte Pamo. „Du mußt mir mehr erklären. Wer sind die Gegner Rhodans? Wer ist Rhodan?"
Er stellte noch eine Reihe von Fragen. Frank Eigk bemühte sich, sie alle so zu beantworten, daß Chmorl-Pamo sie auch verstehen konnte. Darüber verging die Zeit wie im Fluge. Sie wurden völlig
Weitere Kostenlose Bücher