0665 - Die Vulkan-Diebe
Überschweren sich für den Vulkan interessieren."
„Leider doch. Mir liegen mehrere Meldungen der USO vor, in denen das Eingreifen Leticrons angekündigt wird. Mehrere Erkundungsschiffe sind in das Tow-Tono-System eingedrungen.
Sie konnten vernichtet werden. Leider haben sie vorher noch Hyperfunksprüche abgestrahlt. Die Abwehrexperten meiner Flotte geben uns noch höchstens 48 Stunden. Danach wird der Kampf um den Chmorl-Berg beginnen."
Paylusche-Pamo blickte sich unsicher um. Aus dem Hintergrund näherte sich ihm sein Assistent Frank Eigk.
„Ich fürchte, der CheF sagt die Wahrheit, Paylusche."
„Seien Sie vernünftig", mahnte Faynybret. „Wir müssen den Berg abtransportieren. Wir haben diesen Auftrag und werden ihn unter allen Umständen durchführen. Aber das ist für Sie keine Katastrophe. Sie werden auf einem anderen Planeten, wo Sie und das Metall in Sicherheit sind, weiterarbeiten können. Daß die Überschweren Sie am Berg nicht dulden werden, dürfte Ihnen aber klar sein."
„Welche Garantien geben Sie mir?"
„Keine. Ich fordere von Ihnen, daß Sie Rhodan vertrauen."
Der Anti-Priester zögerte noch immer.
„Ich werde dafür sorgen, daß Sie wegen Ihrer Angriffe gegen Raumschiffe und Besatzungen des Solaren Imperiums nicht angeklagt werden", fuhr der CheF fort. „Sie sollten wissen, daß Sie sich schwerwiegende Verstöße gegen die Gesetze und Bestimmungen des Imperiums geleistet haben. Ich garantiere Ihnen, daß Sie dafür nicht zur Verantwortung gezogen werden, wenn Sie Ihren Widerstand sofort aufgeben."
Frank Eigk trat an die Seite des Antis.
„Tun Sie, was er sagt", bat er. „Paylusche, es hat keinen Sinn mehr, weiterzukämpfen."
„Ich habe noch eine Bedingung."
„Sprechen Sie."
„Die Desintegratorfräsen dürfen noch nicht eingesetzt werden."
„Warum nicht?"
„Chmorl-Pamo ertrug die Paralysestrahlung nicht. Er ist in bislang unbekannte Regionen des Berges geflüchtet. Sie dürfen mit der Aktion nicht beginnen, bevor wir ihn aus dem Berg herausgeholt haben, sonst wird er unweigerlich umkommen."
„Tut mir leid, Paylusche. Für eine intensive Suche nach ihm ist es zu spät. Wir müssen anfangen, wenn wir überhaupt noch etwas retten wollen."
„Dann werde ich zusammen mit meinem Assistenten im Berg bleiben."
„Auch das muß ich ablehnen. Sie werden mit mir kommen und dafür sorgen, daß die Studenten uns nicht abermals Schwierigkeiten machen. Wir brauchen Sie oben. Wenn Mr. Eigk das Risiko eingehen will, von den Desintegratorstrahlen erfaßt zu werden, dann ist das seine Sache. In Anbetracht der ungewöhnlichen Situation werde ich mich nicht dagegen wehren, daß er Ihr Retortengeschöpf ..."
Der Anti-Priester warf ihm den Kombistrahler vor die Füße.
Dann ging er hochaufgerichtet an ihm vorbei auf den Antigravschacht zu.
„Sie werden wohl nie begreifen, daß wir hier ein wissenschaftliches Experiment von höchster Bedeutung durchgeführt haben. Wenn es Ihre kleinlichen Moralvorstellungen übersteigen sollte, so ist es doch nicht notwendig, uns ständig zu beleidigen", sagte Frank Eigk zornig. „Verrichten Sie Ihr barbarisches Werk, aber versuchen Sie nicht auch noch, uns zu belehren."
Er drehte sich um und kehrte in die Höhle zurück, aus der er gekommen war. Simo San wollte ihm folgen, aber er prallte gegen ein unsichtbares Energiefeld, das sich unvermittelt im Gang erhoben hatte. Fluchend wendete der Siganese sich ab und jagte hinter dem CheF her.
Paylusche-Pamo schwebte im Antigravschacht nach oben. Er hatte ihn mit seinen parapsychischen Kräften in Betrieb gesetzt, ohne daß für den CheF erkennbar wurde, wie er es bewerkstelligt hatte.
Als der Anti-Priester den Berg verließ und durch die gläsernen Wände auf das Vorfeld der Universität sehen konnte, erlitt er geradezu einen Schock. Offenbar hatte er sich nicht vorstellen können, daß der CheF so schnell zuschlagen und mit den Bergungsarbeiten beginnen konnte.
Faynybret ging zu ihm.
„Eines Tages werden Sie erkennen, daß es nicht anders möglich war", sagte er.
*
Das Projekt „Harmonie" kam nunmehr mit Riesenschritten voran. Die mächtigen Desintegratorfräsen gingen den Berg nach exakt vorausberechneten Plänen an. Es galt. Bruchstücke von annähernd gleicher Masse herauszuschneiden, so daß sie von den Antigravprojektoren in eine Umlaufbahn um den Planeten geschleudert und dort von den Flottentendern aufgenommen werden konnten. Vorhaben dieser Art waren noch niemals zuvor in der
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