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0666 - 666 - Die Zahl des Tiers

0666 - 666 - Die Zahl des Tiers

Titel: 0666 - 666 - Die Zahl des Tiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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du, wer sonst?«
    »Vielleicht der Sterbliche, der Ombre genannt wird«, entgegnete Astaroth. »Er hat an Macht gewonnen, kommt bereits dem engelverfluchten Professor Zamorra nahe in Kraft, Fähigkeiten und Heimtücke.«
    »Na, na«, brummte Astardis. »Überschätze diesen Sterblichen nicht.«
    »Es wäre ein Fehler, ihn zu unter- schätzen«, sagte Astaroth. »Gut, er kommt Zamorra nahe, wie dieser vor vielen Jahren war, am Beginn seiner sagenhaften Karriere als Dämonenmörder. Nun - jeder weiß, daß Ombre Lucifuge Rofocale vernichten will. Niemand wird Verdacht schöpfen, wenn er es tatsächlich tut. Und wenn wir ihm helfen, sind seine Chancen gut.«
    »Wenn!« knurrte Astardis.
    »Es liegt in deinem eigenen Interesse«, sagte Astaroth. »Du würdest sein Nachfolger. LUZIFER wird nicht dagegen sein.«
    »Es gibt andere Mitglieder der Schwarzen Familie, und auch Dämonen, die ihr nicht angehören -die allesamt nicht mit meiner Wahl einverstanden wären. Sie würden gegen mich sprechen.«
    »Wer redet denn von einer Wahl?« winkte Astaroth ab. »So etwas lassen wir erst gar nicht zu. Wir arrangieren es so, daß alle anderen vor vollendeten Tatsachen stehen und nichts mehr dagegen unternehmen können.«
    »So wie Stygia einst Fürstin der Finsternis wurde?« spöttelte Astardis.
    »Etwa so«, nickte Astaroth. »Was spricht dagegen?«
    »Nichts«, sagte Astardis nach einer kurzen Pause des Nachdenkens. »Aber rechne niemals mit meiner Dankbarkeit. Im Gegenteil - sollte dein Plan fehlschlagen, werde ich der erste sein, der dich an Lucifuge Rofocale verrät.«
    »Damit«, lachte Astaroth, »würdest du dich doch selbst ans Messer liefern, weil du mitgewirkt hast. Du bist zu schlau, so etwas zu tun.«
    »Ich bin noch etwas schlauer«, erwiderte Astardis. »Ich lasse mich erst gar nicht darauf ein, selbst einzugreifen. Du wirst Lucifuge Rofocale allein auslöschen müssen. Ich werde nur die Früchte deiner Arbeit ernten.«
    »Dann«, sagte Astaroth, »wirst du nicht auf Lucifuge Rofocales Thron sitzen. Es wird einen anderen geben, den ich dorthin bringe.«
    »Tu das«, sagte Astardis.
    Sein Doppelkörper verlosch.
    Astaroth blieb noch eine Weile sinnend zurück, ehe auch er diesen geheimen Treffpunkt verließ. Er traute dem anderen ebensowenig wie dieser ihm. Und er konnte spüren, daß Astardis Blut geleckt hatte. Der Gedanke, an Lucifuge Rofocales Stelle zu treten, erschien ihm plötzlich gar nicht mehr abwegig.
    Er hatte für Astaroths Begriffe zu schnell zurückgesteckt. Tu das. Nein, er würde selbst versuchen, auf den Thron zu gelangen, sobald Lucifuge Rofocale nicht mehr existierte. Und vermutlich würde er danach versuchen, Astaroth zu beseitigen. Denn wer schützte ihn davor, seinerseits einer ähnlichen Mordintrige zum Opfer zu fallen wie sein Vorgänger?
    Astaroth wußte, daß er ab jetzt sehr vorsichtig sein mußte. Er hatte Astardis nicht in der Falle der Mittäterschaft fangen können. Er war jetzt praktisch in der Hand des anderen.
    Es mußte einen Weg geben, Astardis seinerseits in Abhängigkeit zu bringen, damit er gar nicht erst gegen Astaroth vorgehen konnte.
    Aber wie?
    Der alte Teufel war wirklich zu schlau…
    Gerade deshalb hatte Astaroth ihn ja zum Herrn der Hölle machen wollen!
    Jetzt aber wollte er das nicht mehr…
    Trotzdem war er der Ansicht, an seinem Plan Weiterarbeiten zu müssen. Lucifuge Rofocale war schwach geworden. Er mußte verschwinden. So oder so.
    ***
    Stygia war mißtrauisch. Bisher hatte Rico Calderone zwar alle ihre Befehle ausgeführt, und er erwies sich immer wieder als zuverlässig. Selbst als er unter dem Schattenzwang des Lucifuge Rofocale stand, war er bemüht gewesen, ihr die Treue zu halten. Das rechnete sie ihm positiv an. Diese Kraft, die er hatte aufwenden müssen, um das Joch des Herrn der Hölle abzuschütteln…
    Dennoch gab es hinter seiner Stirn Gedanken, die nicht unbedingt zu dulden waren.
    »Du möchtest gern Kalif werden anstelle des Kalifen«, spöttelte die Fürstin der Finsternis. »Aber das werde ich nicht zulassen. Ganz gleich, was du anstellst - du bist und bleibst ein Mensch. Du wirst nicht gegen mich aufbegehren. Eher vernichte ich dich. Du glaubst, dich unentbehrlich gemacht zu haben. Du würdest dich wundern, wie leicht ich auf dich verzichten kann…«
    Sie beobachtete ihn aus der Ferne, wenn er sich unbeobachtet glaubte.
    Und doch konnte sie nicht genau herausfinden, was er trieb.
    »Du hast dazugelernt, Kerlchen«, murmelte sie. »Na warte…

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