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0666 - Das Lächeln einer Teufelin

0666 - Das Lächeln einer Teufelin

Titel: 0666 - Das Lächeln einer Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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winkte ab und schlurfte davon.
    Suko wartete so lange, bis er im Haus verschwunden war. Dann erst ging er weiter.
    Hinter den Scheiben der rückseitigen Fronten brannten nicht viele Lichter. Die hier wohnenden Menschen hatten wahrscheinlich die Nase voll. Sie blieben lieber in ihren Wohnungen.
    Natürlich stand nicht fest, dass alle die Baracke verlassen hatten. Suko rechnete damit, dass noch die eine oder andere Person als Aufpasser zurückgeblieben war, und benahm sich dementsprechend vorsichtig, als er auf den Eingang zuschritt. Auf Zehenspitzen trat er auf, erreichte eine alte Holztür, die nicht verschlossen war, wie Suko beim Aufziehen feststellte.
    Dahinter lag ein Flur.
    Feucht, muffig und kalt. Er suchte nach dem typischen Vampirgeruch, eine Mischung aus Moder und Blut, aber auch dieser Hauch wehte ihm nicht entgegen.
    Der schmale Flur war stockfinster. In der linken Hand hielt Suko seine Bleistiftleuchte, deren starker Strahl die Finsternis im nächsten Augenblick wie eine helle Messerklinge durchschnitt.
    Das Ziel war die gegenüberliegende Wand, wo er einen Kreis hinterließ. Dazwischen stand niemand.
    Suko konnte sich die Türen aussuchen, hinter denen möglicherweise die Geiseln festgehalten wurden. Und abermals dachte er an die langen Hotelflure.
    Da war es ähnlich gewesen.
    Nicht alle Türen waren geschlossen. Die offenen trat Suko nach innen, leuchtete kurz in die Räume hinein und fand sie menschenleer. In einem stapelten sich Matratzen auf dem Boden. In der Ecke stand ein Kocher, umgeben von Lebensmitteln aus der Dose.
    Er leuchtete auch gegen zusammengerollte Decken, ging sogar hin, um nachzuschauen, ob sich jemand darunter verbarg.
    Nichts.
    Er drehte sich wieder um, weil er ein fremdes Geräusch gehört hatte. Schritte?
    Ja, es waren Schritte gewesen, und im Zimmer, dicht vor der Tür, standen die beiden dunkel gekleideten Gestalten und machten auf Suko nicht gerade einen freundlichen Eindruck.
    Einer von ihnen hielt sogar eine Waffe in der Hand. Suko hatte bei seiner Drehung zufällig gegen die Waffe geleuchtet und selbst in dieser kurzen Zeitspanne feststellen können, dass es eine Beretta war, die der Knabe hielt.
    Für ihn gab es keinen Zweifel, dass es sich um die Waffe seines Freundes John Sinclair handelte.
    Er tat aber nichts. Bisher hatte er nur reagiert. Jetzt war es an der Zeit, dass die anderen etwas unternahmen.
    »Wen haben wir denn da?«, fragte der Größere, der die Beretta festhielt.
    »Ein Typ aus Asien.«
    »Schnüffler, was?«
    »Vielleicht ein verkleideter Bulle.«
    Der Berettaträger nickte. »Ja, das ist alles möglich. Allmählich werden es mir zu viele Bullen.«
    »Ich bin allein«, erklärte Suko.
    »Das glauben wir dir sogar. Bist du ein Bulle?«
    »Sollte ich denn einer sein?«
    Der Waffenträger lachte dreckig. Er fühlte sich ungemein stark. »Wenn ja, werden wir dich nicht nur in unsere Gebete einschließen, auch in unsere Arme.«
    »Auf beides kann ich verzichten.«
    »Der hat ja noch eine große Schnauze«, sagte der Zweite. »Ich glaube, wir sollten sie ihm stopfen.«
    Während seiner Worte hatte er unter die Jacke gegriffen und holte eine Eisenstange hervor, die er in seine linke Handfläche klatschen ließ.
    »Für Bullen ist Berlin kein gutes Pflaster mehr.« Der Kerl mit der Beretta kam von vorn, der mit der Eisenstange näherte sich von der anderen Seite, weil er in Sukos Rücken gelangen wollte, was dem Inspektor überhaupt nicht gefiel.
    Momentan tat er nichts, wartete ab und schaute in das Gesicht des Pistolenträgers.
    »Was ist das für eine Waffe?«
    »Eine Beretta.«
    »Gehört sie euch?«
    »Jetzt ja.«
    Suko deutete ein Nicken an. »Wo befindet sich der Mann, dem ihr sie abgenommen habt?«
    »Keine Ahnung.« Der Kerl grinste viel zu breit. Es war klar, dass er log. Und Suko wusste, dass er nicht mehr viel Zeit verstreichen lassen durfte. Zudem meldete sich der zweite Mann hinter ihm.
    »Weißt du, Bulle, es ist immer wieder schön, wenn ich höre, dass Typen wie du auch singen können. Besonders dann, wenn ich den richtigen Taktstock einsetze.« Zur Unterstreichung seiner Worte schlug er auf Sukos Schulter.
    Nicht sehr hart, trotzdem spürbar.
    Der Kerl vor Suko grinste noch immer. »Ja, so geht das. Am besten ist, du sagst uns sie Wahrheit. Dann wird dich die kleine Eisenstange nicht mehr küssen.«
    »Nimm die Waffe weg. Sie gehört dir nicht.«
    »Wieso - ich?« Der Typ ließ sich ablenken, schaute auf die Beretta, die er schräg hielt, sodass

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